© Kerstin Schomburg Sieht man aber nun das "Märchen im Grand Hotel" aus heutiger Sicht, so finden sich zahlreiche Parallelen zum normalen, alltäglichen Leben. Wir finden vielleicht nicht plötzlich viel Bargeld in einer Kommode, aber die Liebe zwischen vermeintlich ungleichen Paaren ist schon fast alltäglich. Auch die bloße Grundidee den Konkurrenten aufzukaufen gehört heute zum Geschäftsgebaren großer Unternehmen. Somit kann man, durch die geschickte Bearbeitung Hubers von einem Werk sprechen, was sich im Glanz der 1930er-Jahre präsentiert. Auf der einen Seite überraschen Darsteller wie Mercedes Arcuri und Frank Schneiders mit glockenklaren Operngesang und auf der anderen Seite trifft dieser bekannte und erwartete Operngesang in Hannover auf jazzigen, modernen Gesang. Das Niedersächsische Staatsorchester wird von Carlos Vázquez dirigiert und zeigt sich in einer starken Besetzung. Leider übertönt das Orchester stellenweise die Darsteller*innen, sodass wichtige Sequenzen nicht deutlich genug beim Rezipienten ankommen.
Paul Abraham lebte seine Musik – im wörtlichen Sinn. Denn wenn bei seinen Operetten auf der Bühne der Bär steppte, dann ging das nahtlos bei ihm zuhause weiter. So will es zumindest eine der vielen Geschichten, die um das Leben des einst so berühmten Komponisten ranken. "Er hat sicher einiges zu dieser Legendenbildung beigetragen", sagt Pforzheims erster Kapellmeister Florian Erdl. Er hat sich gemeinsam mit Musikdramaturgin Christina Zejewski intensiv mit dem Leben und der Musik des fast vergessenen Komponisten befasst. Der Anlass: die Premiere der Jazz-Operette "Märchen im Grand-Hotel" am 25. Dezember im Stadttheater. Der Operetten-König Klar: "Viktoria und ihr Husar", die "Blume von Hawaii" und den "Ball im Savoy" kennt der Theaterfreund. Aber "Märchen im Grand-Hotel"? "Das Werk wurde erstmals 2018 in
Doch sind Architektur und Interieur ihres Grand Hotels zu bescheiden und stilistisch unverbindlich gehalten. Heike Seidler bedient sich für die Kostüme an der aufregenden Garderobe der Entstehungszeit. Dem männlichen Adel verpasst sie Uniformen, die in ihrer Präpotenz das Abgehalfterte des Standes unterstreichen. Aus dem Graben befeuert Carlos Vázquez mit dem Niedersächsischen Staatsorchester Hannover jazzig und temporeich die höchst aufgeräumte Publikumsstimmung. Ein wenig bleibt dabei der federleichte Esprit des Abraham- I dioms auf der Strecke. Das wirkt sich etwa auf die nicht realisierten Showstopperqualitäten des Prinz Andreas Stephan in die Tenorkehle komponierten "Ich geh' so gern spazieren"-Foxes aus. Valentina Inzko Fink stattet Jungfilmerin Macintosh mit charmanter Frechheit samt broadwaytauglicher Röhre und Steptanzfertigkeit aus. Mercedes Arcuri gibt eine sopranstarke Infantin Isabella, die sich Schritt für Schritt sowohl aus ihrem prekären Exildasein wie vom Standesdünkel gegenüber dem vermeintlichen Kellner Albert befreit.
Das Grand-Hotel wird zum Transitraum der heimatlos Gewordenen. Wenn Hollywood ins alte Europa fährt, um sich dort den Stoff für neue Filmerfolge zu holen, spiegelt das die umgekehrte Fluchtroute wider, die Abraham und Grünwald bald nehmen sollten (über Frankreich in die USA), nur kurze Zeit nach der bereits angefeindeten Uraufführung dieser Operette 1934 in Wien – Berlin war da schon nicht mehr möglich. Mit einfachen Mitteln wird in dieser Operette nostalgische Hotel-Atmosphäre erzeugt. Dass sie im Filmbusiness der neuen Welt Fuß fassen würden, blieb für die beiden ein unerreichbares Märchen. Das erzwungene Exil wurde zum existenziellen Bruch. Noch schlimmer traf es Fritz Löhner-Beda: er wurde 1942 im KZ Auschwitz ermordet. Natürlich ist das alles nicht das Thema dieser Operette. Aber als empfindsame Künstler haben ihre drei Schöpfer wohl die Zeichen der Zeit vorausgeahnt und sie in diesen Stoff eingewebt. Pichlers Inszenierung lässt im letzten Drittel plötzlich diesen Resonanzraum – ohne irgendwelche direkten Anspielungen - schwingen und erreicht dadurch Tiefe und Größe.
Hier möchte man, dem herrlich unbeholfenen Albert manchmal einen Schubs in Richtung Prinzessin geben, wünscht sich aber an einzelnen Stellen, er dürfe oder würde etwas weniger albern sein. Doch ist dies, das berühmte Meckern auf hohem Niveau. Nicolas Mogg/Alle Fotos: Brinkhoff/Mögenburg Absolut hohes Niveau bieten hingegen die beiden Damen des zzosopranistin. Ida Aldrian spielt zum einen Isabella s Hofdame Gräfin Inez de Ramirez. Aber vor allem ist sie auch die lebenshungrige, ehrgeizige Marylou Makintosh. Als diese springt sie über die Versatzstücke, singt, tanzt, ja, steppt mit einer Leichtigkeit, die Staunen lässt und ihr auch wohlverdienten Zwischenapplaus und Bravos einbrachte. Wie schön, dass sie bald unter anderem auch als Dorabella in Mozarts Cosi fan tutte zu sehen sein wird. Entzückend hoheitlich distanziert das ist, zumindest am Beginn, Narea Sons Infantin Isabella. Nach und nach wird aus dieser dann aber die ebenso entzückende, verliebte und selbstsichere Darstellerin Isabella de Rio, die nur allzu gerne den verlorenen Thron mit dem Ruhm von Hollywood tauscht.
Großfürst Paul (militärische Niete mit Sympathiebonus: Matthias Herold) erliegt als erster den Versuchungen der Medien, als man ihm den großen Stream-Auftritt mit 6000 Statisten verspricht. Die – wo sonst? – von der Komischen Oper Berlin angefackelte Paul-Abraham-Welle wogt und brandet weit. Seit der halbszenischen Weihnachtsaufführung von 2017 dort spielt man das erste Werk, das der ungarische Komponist Paul Abraham im Wiener Theater in der Josefstadt nach seiner durch die Machtergreifung bedingten Emigration und den Berliner Sensationserfolgen herausbrachte, in Hannover, Mainz und Hamburg. Das Meininger Staatstheater folgte am Freitagabend mit enormem Publikumszuspruch. Ein Stück von Emigranten über Emigranten: Otto Preminger war der Regisseur der Uraufführung im März 1934. Der Mix aus Klischee, selbstreferentieller Ironie und einer Folge von Musiknummern, die neben der Haupthandlung immer wieder kleine intime Dramolette ausbreiten, kommt in der Meininger Ensemble-Union von Opern- und Musicalsängern mit Schauspielern und Chorsolisten, dazu kleiner Orchesterbesetzung mit wenigen Streichern, Banjo und viel Schlagwerk gut an.
Frostschutzberegnung im Steinfeld im März 2020. Bild: R. Reiter Früher Start immer häufiger Im Vergleich mit dem Mittel etwa der letzten 100 Jahren war die Vegetationsentwicklung in den letzten Jahren um mehrere Wochen früher dran, mit der Ausnahme von 2018: Da legten die Pflanzen nach einem anfänglichen Rückstand erst im April einen Schnelldurchlauf ein, der nach Ausbleiben von Spätfrösten schließlich in einer Rekordernte bei fast allen Obstsorten gipfelte. Insgesamt hat sich der phänologische Frühling seit etwa 1988 gegenüber den Jahrzehnten zuvor um ein bis zwei Wochen verfrüht. In Japan wurde in Kyoto übrigens heuer die früheste Vollblüte der japanischen Zierkirsche seit mehr als 1000 Jahren beobachtet, mehr dazu hier: Hanami. (eine) marillenblüte in der Wachau 😊😊😊 — Harry Hintenberger (HH) (@watchtheworldhh) March 28, 2021 Titelbild © N. Zimmermann
Angefangen mit einem kleinen Grtzelfest am Kirchenplatz mit Kirtags Baum wuchs der Marillen Kirtag zu einem Regionsfest mit tausenden Besucher, welches bis heute ber die Grenzen hinaus bekannt ist und enorme Wertschpfung fr die Region Wachau erzielt. In den letzten Monaten fanden zahlreiche Gesprche mit Gemeinde- und Vereinsvertretern statt und in diesen wurde von uns als Veranstalter mitgeteilt, dass das bisherige Format des Spitzer Marillen Kirtags, welches seit 1950 besteht und stndig weiterentwickelt wurde, als Tourismusverein allein nicht mehr tragbar ist. Die zahlreichen Auflagen - auch in Verbindung mit COVID-19 -, die damit verbundenen hohen Kosten sowie das Wetterrisiko, erschweren eine zukunftsorientierte und wirtschaftlich tragbare Umsetzung. Daher haben wir gemeinsam mit der Gemeinde in der Sitzung im Jnner 2022 beschlossen, dass alle zuknftigen organisatorischen Agenden an die Gemeinde bergehen werden. Der Fokus des Tourismusvereins wird, neben den zahlreichen anderen Formaten, zuknftig auf den Marillen Sommer ber den gesamten Juli gelegt!
Speziell am Wochenende ziehen KünstlerInnen durch die Altstadt und MusikerInnen beleben die Plätze. Wachauer Marillenwanderwege Fünf Stationen umfasst der Wachauer Marillen Erlebnisweg, der ausgehend vom Weinhof Aufreiter in KremsAngern etwa 4, 5 km durch die malerische Landschaft und durch alte Marillengärten von Marillenbauer Harald Aufreiter führt. Auch auf den Wegen der Marillenmeile in der größten Marillenanbau-Gemeinde der Wachau in Rossatz-Arnsdorf spaziert es sich durch leuchtend-orange Marillengärten. Keine Nachrichten aus Krems mehr verpassen? Mit dem NÖN-Newsletter bleibt ihr immer auf dem Laufenden und bekommt alle zwei Wochen die Top-Storys direkt in euer Postfach! Gratis anmelden
Hier sollte es sich um eine "Klosterneuburger" oder eine "Ungarische Beste" handeln. Der Preis für ein Kilo Wachauer Marillen beträgt je nach Qualität zwischen 4, 50 und 6 Euro. Was sie zu den wohl besten ihrer Art macht? "Ihr Aroma, Geruch und ihre Saftigkeit", sagt Reisinger. Keine Nachrichten aus Krems mehr verpassen? Mit dem NÖN-Newsletter bleibt ihr immer auf dem Laufenden und bekommt alle zwei Wochen die Top-Storys direkt in euer Postfach! Gratis anmelden