Ende September wiederholt BR2 die erste Kunstkopf-Produktion der Hörspielgeschichte: Demolition von Alfred Bester In dem Science-Fiction-Krimi geht es um einen Kampf auf Leben und Tod, den sich die beiden letzten verbliebenen universalen Wirtschafts-Imperien des Sonnensystems - personifiziert durch die Großkonzern-Inhaber - liefern. Eine entscheidende Rolle spielt dabei die Gilde der Gedankenleser, "Esper" genannt, die jeden Plan schon im Entstehen aufdecken kann und dadurch eine entscheidende Kontrollposition einnimmt. SciFi-Krimi von Alfred Bester: Demolition hören und aufnehmen. Doch Ben Reich, der sich seines Rivalen entledigen will, setzt gegen die "Esper" eine telepatische Sperre ein: das "Trenser-Lied", einen musikalischen Ohrwurm. "Demolition" ist die erste Kunstkopf-Produktion der Hörspielgeschichte und wurde auf der Funkausstellung in Berlin 1973 als Sensation gefeiert. Anfang der 70er Jahre machte eine neue Aufnahmetechnik im Radio von sich reden, die inzwischen fast wieder in Vergessenheit geraten ist: Die Kunstkopf-Stereophonie. Als herausragendes Demonstrationsprojekt wurde 1973 in den damaligen RIAS-Studios zusammen mit dem Heinrich-Herz-Institut (heute Fraunhofer-Institut), dem Komponisten Friedrich Scholz und dem Tontechniker Klaus Krüger ein Science-Fiction-Krimi nach dem Roman "The demolished man" des bekannten amerikanischen Autors Alfred Bester produziert.
So können sie den Schall nicht nur, wie bei herkömmlichem Stereo« horizontal zwischen linkem und rechtem Lautsprecher und nicht nur zwischen vorn und hinten wie (in Grenzen) bei der Quadrophonie orten, sondern sogar vertikal, also zwischen oben und unten, bestimmen, was bisher bei keinem Verfahren möglich war. »Ich nähere mich dem Kunstkopf«. tönt es von einem Demonstrations-Tonband, »von hinten links, auf vier Meter« -- und exakt so hört es sich an. Seit vier Jahrzehnten schon suchen die Wissenschaftler nach der perfekten Simulation des menschlichen Hör-Erlebnisses. Aber die anfangs verwendeten primitiven Kopf-Kopien -- etwa Kugeln mit außen aufgeschraubten Mikrophonen -- waren den menschlichen Ohren allzusehr unterlegen. Chronik der ARD | Hörspiel in Kunstkopfstereofonie. Erst 1968 begannen Techniker im Berliner Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung und am Physikalischen Institut Göttingen die physiologischen Hörbedingungen genauer nachzuahmen. Von einer Maskenbildnerin ließen sich die Berliner Akustiker Ralf Kürer, Georg Plenge und Henning Wilkens einen aufklappbaren Gipsschädel modellieren.
Letzte Woche kaufte der Kölner Sender seinen ersten Kunstkopf.
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Technicolor für die Ohren – Die Kunstkopf-Stereophonie (3/3) Fortsetzung vom 5. 9. 2021 Ein anderer Mangel ist inzwischen längst überwunden. Kunstkopf hörspiel démolitions. Die frühen Kunstkopf-Aufnahmen klingen mangelhaft, wenn man sie am Lautsprecher hört ("sub-optimal", wie man heute sagen würde): ihr Klang ist hohl, und sie wirken untersteuert. Man vergleiche "Demolition" oder diese … Weiterlesen → Veröffentlicht unter Hörfunk, Hörspiel, Medienkunde, Medienphilosophie | Verschlagwortet mit Demolition (Kunstkopf-Hörspiel), Der Kauf, Hamburger Schauspielhaus, Hanns Dieter Hüsch, Hörspiel, Kunstkopf-Stereophonie, Nachtvorstellung (Hüsch), Paul Plamper Technicolor für die Ohren – Die Kunstkopf-Stereophonie (2/3) Fortsetzung vom 3. 2021 In den Hörspielredaktionen war man Anfang der 70er Jahre von diesem Qualitätssprung hellauf begeistert, der vom Konsumenten mit gewöhnlichen Kopfhörern genossen werden konnte. Der Hörspielregisseur Ulrich Gerhardt (Leiter der Abteilung Wortproduktion beim RIAS Berlin 1970-80) war es, … Weiterlesen → Veröffentlicht unter Hörfunk, Hörspiel, Medienkunde, Science Fiction Verschlagwortet mit Alfred Bester, Arnold Marquis, Berliner Funkausstellung 1973, BR, Demolition (Kunstkopf-Hörspiel), Friedrich W. Bauschulte, Gert Günther Hoffmann, Kunstkopf-Stereophonie, RIAS, Rundfunk der DDR, The Demolished Man, Ulrich Gerhardt, WDR |
»Je kostspieliger sich ein Konzern in Quadro eingelassen hat«, umschrieb ein Hersteller die Stimmung der Branche, »um so mehr Mängel wird er dem Kunstkopf anhängen. « Ein Geburtsfehler des Systems macht es der Industrie allerdings leicht, das neue Verfahren in Mißkredit zu bringen: Kopfbezogene Stereophonie kann bislang nur der vollkommen genießen, der Kopfhörer besitzt (rund fünf Millionen Bundesdeutsche) und sie auch aufsetzt: Bei Wiedergabe einer Kunstkopf-Aufnahme über zwei herkömmlich postierte Lautsprecher gelangt der jeweils nur für ein Ohr bestimmte Schall systemwidrig auch an das gegenüberliegende -- die exakte Ortung geht verloren. Diesem »massiven Handikap« (Fischlmair) hoffen die Kunstkopf-Techniker durch einen elektroakustischen Trick noch zu entgehen. Hömma getz komm mich nich so: Alfred Bester - Demolition - SF-Hoerspiel,.... Durch komplizierte Schaltungen sollen vier kreuzweise im Raum aufgestellte Lautsprecher denselben Effekt erzielen können wie der ohrnahe Kopfhörer. Ob die Beschränkung auf Kopfhörer den Durchbruch des Kunstkopfes vorerst bremsen könnte, scheint indes schon fraglich.