Die privaten Krankenkassen (PKV) erhöhen regelmäßig die Beiträge ihrer Mitglieder, doch nicht alle Tariferhöhungen sind wirksam. Aber woher wissen Versicherte, ob die Beitragserhöhungen rechtmäßig und angemessen sind? Bislang gab es für Verbraucher kaum eine rechtliche Handhabe, um die Rechtmäßigkeit der Erhöhung zu prüfen und gegebenenfalls dagegen vorzugehen. Mehrere Urteile erleichtern es Verbrauchern jetzt, unwirksamen Beitragserhöhungen zu widersprechen. Die Kosten für die medizinische Versorgung in Deutschland sind in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Neue Medikamente und moderne Behandlungs- und Operationsmethoden sind teuer. Außerdem brauchen immer mehr Ältere eine medizinische Versorgung und auch die Krankenhauskosten steigen. Private krankenversicherung beitragserhöhung widerspruch in usa. Die privaten Krankenkassen kalkulieren jedes Jahr aufs Neue, welche Kosten auf sie zukommen. Dabei müssen sie laut Gesetz die kalkulierten mit den tatsächlichen Kosten vergleichen. Wenn die Abweichung mehr als zehn Prozent beträgt, müssen die Rechnungsgrundlagen von einem unabhängigen Treuhänder überprüft werden.
Tenor der Richter in Potsdam und Frankfurt war, dass die beauftragten Treuhänder, die die Zulässigkeit der Erhöhungen überprüft haben, nicht unabhängig waren. Im Fall der Axa-Krankenversicherung kam das LG Potsdam zu der Überzeugung, dass der Treuhänder befangen war, da er einen großen Teil seiner Einkünfte von der Axa beziehe. Der klagende Versicherungsnehmer konnte daher die zu viel geleisteten Beiträge für die Jahre 2012 und 2013 zuzüglich Zinsen zurückverlangen. Ähnlich begründete auch das LG Frankfurt (Oder) den Erstattungsanspruch des Versicherungsnehmers gegenüber der DKV. Der Treuhänder in der Lebens- und Krankenversicherung sei Vertreter der Interessen der Gesamtheit der Versicherungsnehmer. An seine Unabhängigkeit seien daher hohe Anforderungen zu stellen. In dem konkreten Fall erhielt der Treuhänder von der DKV jährlich Entgelte von insgesamt rund 150. 000 Euro. Debeka Beitragserhöhungen unwirksam | Jetzt Einmalzahlung sichern. Damit bezog er einen überwiegenden Teil seiner Einkünfte von dem Versicherer. Eine Unabhängigkeit des Treuhänders sei daher nicht mehr gegeben.
Umgangssprachlich werden "Widerruf" und "Widerspruch" oft synonym verwendet. Unrechtmäßige Beitragserhöhungen privater Krankenversicherungen (PKV). Juristisch bezeichnen sie allerdings zwei unterschiedliche Vorgänge: Der Widerruf ist die Erklärung darüber, dass eine getätigte Aussage nicht mehr gültig sein soll. Widerrufen lassen sich zum Beispiel Warenkäufe und Vertragsabschlüsse im Internet, über das Telefon oder an der Wohnungstür. Er kann demnach ohne Grund und jederzeit ausgesprochen werden. Der Widerspruch hingegen benötigt eine Legitimationsgrundlage und kommt dann zustande, wenn sich jemand gegen gerichtliche Entscheidungen oder Handlungen wehren möchte.