Das Plakat zum Film "Das Wunder von Bern" von 2003. Wohl wahr. Denn was Fußball-Lehrer Dettmar Cramer noch heute als "Explosion des deutschen Selbstwertgefühls" umschreibt, war für Heinrich "die wahre Geburtsstunde der Bundesrepublik". Das im Krieg besiegte, das zerstörte, zerbombte und das ungeliebte Deutschland "war endlich wieder wer", und dies nicht in einem gefährlich-nationalistischen Denken - das Bewusstsein war geweckt, mit großem Einsatz auch Unvorstellbares - eben ein Wunder - erreichen zu können. Wunder von ungarn. Das "Wunder" als Geburtsstunde der deutschen Tugenden Elf Fußballer hatten dafür gesorgt, dass die Welt ab diesem Zeitpunkt die Begriffe "Kampfgeist, Einsatz, Willen und Leidenschaft" als deutsche Tugenden deklarierte. So sind auf einem großen Plakat des koreanischen Autoherstellers "Daewoo" die geehrten Deutschen von 1954 zu sehen. Dazu sind die folgenden Zeilen zu lesen: "Bern, 4. Juli 1954 - 8. Minute, Czibor 0:2 - Was wäre wohl gewesen, wenn die Jungs jetzt aufgegeben hätten? - 84.
Auch unsereiner kann sich daran erinnern: Als Elfjähriger vor dem Volksempfänger eines Schusters im alten Römerlager Oberaden, wo der kleine Flüchtlings-Fresssack untergebracht war, weil Mutter sein Brüderchen Uwe in der Marienklinik Lünen zur Welt brachte. Hier mußte "Peterle" seine Bratkartoffeln mit endlosem Huflattich-Stechen "verdienen". Und eben auch das "Wunder von Bern" mit Herbert Zimmermann am Volksempfänger: "Aus dem Hintergrund müßte Rahn kommen … Tooor! Die außergewöhnlichste ungarische heilige Frau: Margarete von Ungarn wurde vor 780 Jahren geboren. Tooor!! Tooor!!! Halten Sie mich für verrückt, Deutschland ist Weltmeister …" "Herr, segne die Ungarn" Unsereiner ahnt, wie der ungarische Reporter in München das ungarische Tor bejubelt … das 2: 1 womöglich mit Tokajer ertränkt hat … Und wie er nach dem Tor aus dem "Hintergrund von Goretzka" genauso weinte wie András Schäfer (22), Schütze des zweiten Ungarn-Tores, hemmungslos nach dem Abpfiff. Und auch dem alten weißen Mann schoß das Wasser in die Augen, als "danach" die ungarischen Spieler gemeinsam mit den ungarischen Fans und Fahnen a capella voller Inbrunst noch mal die ungarische Hymne sangen: "Herr, segne den Ungarn / Mit Frohsinn und mit Überfluss / Beschütze ihn mit deiner Hand / Wenn er sich mit dem Feind schlägt / Denen die schon lange vom Schicksal nicht verschont / Bring ihnen eine bessere Zeit / Denn dies Volk hat schon gebüßt / Für Vergangenes und Kommendes. "
Außerdem spielten immer noch elf - und nicht acht - Deutsche gegen elf - wenn auch haushoch favorisierte - Ungarn. Etymologisch bedeutet das "Wunder": "Ereignisse, Gegebenheiten, Gegenstände, die Verwunderung und Staunen hervorrufen. " 1954 staunte bestimmt nicht nur der Fachmann. Den Begriff "Wunder" gebrauchten die Menschen damals, in den 50er oder 60er Jahren, ohnehin sehr inflationär. Da gab es wenig später das "Wirtschaftswunder", das, wenn auch keinen kausalen, so zumindest seinen psychologischen Ursprung im WM-Triumph der Deutschen erfahren hat. Da gab es das "deutsche Fräuleinwunder", als Petra Schürmann als Platzierte der "Miss-Germany-Wahl" - nicht als Siegerin - 1956 zur Miss-World-Wahl durfte und als Gewinnerin zurückkehrte. Waldkraft Archive - Das Wunder aus Ungarn. Fritz Walter wird nach dem Sieg mit dem WM-Pokal getragen. Da gab es einige Jahre später auch das "Wunder von Lengede", die unglaubliche Rettung der verschütteten Kumpel, unlängst verfilmt in SAT. 1. Auch im Ausland strapazierte man den Begriff "Wunder".
Die Stars Ferenc Puskás: Mittelstürmer Puskás war 16 Jahre alt, als er erstmals in der ersten Liga spielte. In seiner Karriere erzielte er über 500 Ligatore für Honvéd und Real Madrid CF. Seine 84 Treffer in 85 Länderspielen sind nach wie vor europäische Bestleistung. Wann immer es nötig war, er traf. Bozsik: © József Bozsik: "Die Leute fragen mich, wer der Beste aller Zeiten ist – Pelé, Maradona oder Cruyff", sagte Puskás. "Ich sage ihnen immer, dass es Bozsik war. Wunder von ungarn 2. " Dieser war ein Freund von Puskás seit Kindertagen, beide kannten sich in- und auswendig. Bozsik hatte die Vision, die Genauigkeit und den beruhigenden Einfluss, seiner Mannschaft eine Seele einzuhauchen. Er widerstand den Angeboten aus ganz Europa und ist noch heute Ungarns Rekordnationalspieler. Nándor Hidegkuti: Der hängende Mittelstürmer Hidegkuti verstand es, Abwehrspieler von ihren Positionen wegzulocken, um Platz für Puskás und Kocsis zu schaffen. Der MTK-Star schoss selbst etliche Tore, darunter auch einen Dreierpack 1953 in Wembley.
Zeugwart der Mannschaft war bei der Weltmeisterschaft 1954 Adolf ("Adi") Dassler. Und der hatte etwas ganz Besonderes mitgebracht: Fußballschuhe mit Schraubstollen. Während die anderen Mannschaften ihre Standsicherheit auf dem Rasen durch kleinere Noppen gewannen, die mit den Sohlen eine feste Einheit bildeten, konnte Dassler der deutschen Elf je nach Witterung die passenden Metallstollen unter die Sohle schrauben. Schon bei trockenem Wetter sind solche Schuhe auf Rasenplätzen überlegen, erst recht, wenn bei nassem, glatten Rasen die entsprechenden Metallrädchen aufgezogen sind. Und so drehte sich der Spielverlauf mit einiger Verzögerung, nachdem es etwa zum Anpfiff um 17 Uhr zu regnen begonnen hatte und der Platz nun feuchter und glatter wurde. Spieltechnik gegen Ingenieurstechnik In der sechsten und achten Minute schossen die Ungarn die Tore zum 1:0 und 2:0, doch bereits in der zehnten und 19. Lavylites - Das Wunder aus Ungarn - Lavy-Erfahrungen.de. Minute fielen die beiden Tore zum 2:2-Ausgleich. Die Halbzeitpause war gerade lang genug, dass Dassler die Regenstollen anschrauben konnte.