Der Braten am Spieß dreht sich nicht mehr. Und auch der Wind steht still. Rings um das Schloss wächst eine Dornenhecke, die jedes Jahr höher wird. Im ganzen Land hört man von der hübschen schlafenden Königstochter und viele junge Männer versuchen, in das Schloss einzudringen. Aber sie schaffen es nicht, weil die Dornen der Hecke sich vor ihnen zusammenschließen und sie nicht in das Schloss lassen. Die Jungen sterben in den Dornen der Hecke. Einer aber sagt trotzdem: "Ich fürchte mich nicht, ich will hinaus und das schöne Dornröschen sehen! Dornröschen: Lustiger Märchentext. " Gerade als der Junge zu der hübschen Königstochter aufbrechen will, sind die 100 Jahre vorbei. Als der Königssohn sich der Dornenhecke nähert, sind dort lauter schöne Blumen. Sie öffnen sich und machen eine Gasse für den jungen Mann. Als er in dem Hof des Schlosses steht, schließen sie sich wieder. Der Königssohn sieht alle Menschen, Tiere und Gegenstände auf dem Schloss schlafen. Er findet den Turm, in dem Dornröschen schläft. Er sieht sie und findet sie wunderschön.
Die Prinzessin aber wuchs heran, und war ein Wunder von Schönheit. Eines Tags, als sie ihr funfzehntes Jahr eben erreicht hatte, war der König und die Königin ausgegangen, und sie ganz allein im Schloß, da ging sie aller Orten herum nach ihrer Lust, endlich kam sie auch an einen alten Thurm. Eine enge Treppe führte dazu, und da sie neugierig war, stieg sie hinauf und gelangte zu einer kleinen Thüre, darin steckte ein gelber Schlüssel, den drehte sie um, da sprang die Thüre auf und sie war in einem kleinen Stübchen, darin saß eine alte Frau und spann ihren Flachs. Die alte Frau gefiel ihr wohl, und sie machte Scherz mit ihr und sagte, sie wollte auch einmal spinnen, und nahm ihr die Spindel aus der Hand. DORNRÖSCHEN Fabel von BRÜDER GRIMM Märchen für Kinder TEXT. Kaum aber hatte sie die Spindel angerührt, so stach sie sich damit, und alsbald fiel sie nieder in einen tiefen Schlaf. In dem Augenblick kam der König mit dem ganzen Hofstaat zurück, und da fing alles an einzuschlafen, die Pferde in den Ställen, die Tauben auf dem Dach, die Hunde im Hof, die Fliegen an den Wänden, ja das Feuer, das auf dem Heerde flackerte, ward still und schlief ein, und der Braten hörte auf zu brutzeln, und der Koch ließ den Küchenjungen los, den er an den Haaren ziehen wollte, und die Magd ließ das Huhn fallen, das sie rupfte und schlief, und um das ganze Schloß zog sich eine Dornhecke hoch und immer höher, so daß man gar nichts mehr davon sah.
Rings um das Schloss aber begann eine Dornenhecke zu wachsen. Sie wurde jedes Jahr höher und höher und irgendwann war von dem Schloss nichts mehr zu sehen. Selbst die Fahne auf dem Dach verschwand unter den Dornen. Bald sprachen die Menschen von der schönen, schlafenden Königstochter nur noch als dem Dornröschen. Von Zeit zu Zeit kamen Königssöhne und versuchten, durch die Hecke in das Schloss vorzudringen. Doch keinem gelang es, die Dornen hielten fest zusammen. Die jungen Männer blieben darin hängen und konnten sich nur mühsam wieder befreien. Dornröschen märchen text link. Als fast einhundert Jahre vergangen waren, kam wieder einmal ein Königssohn in das Land und hörte die Geschichte von dem Dornröschen. Man erzählte ihm auch, dass es unmöglich sei, die Dornenhecke zu überwinden. Da sprach er: "Ich will es versuchen! Ich muss das Dornröschen sehen! " Alle rieten ihm ab, doch er hörte nicht auf ihre Worte. Zufällig waren an dem Tag gerade die hundert Jahre vorbei, dass sich das Mädchen an der Spindel gestochen hatte.