VORHER: Selbst Hand anlegen, wenn es darum geht alte Böden zu entfernen oder Wände einzureißen? Bauherren sparen einiges an Kosten, wenn sie Arbeiten übernehmen, für die ein Facharbeiter nicht unbedingt notwendig ist. Bei diesem Projekt organisierten sich die Bauherren sogar den Container für den Bauschutt selbst. Und wie wirkt sich die Eigenbeteiligung auf den Zeitplan aus? Vorher-Nachher: Ein 70er-Jahre-Haus wird modern und größer. "Die Bauherren hatten nur am Wochenende Zeit, sich um den Rückbau zu kümmern. Wir haben gemeinsam geschätzt, wie lange es dauert und den Zeitplan für die folgenden Arbeiten angepasst. Generell planen wir immer so, dass es auch Überschneidungen geben kann", erklärt der Architekt. Während etwa noch am Abriss einer Wand gearbeitet wird, können die Handwerker schon in einem anderen Raum mit der Montage von Rollladenkästen beginnen. Von unten nach oben in zwei Bauabschnitten Der Umbau fand in zwei Bauabschnitten statt. Angefangen wurde im unteren Geschoss. Hier zeigte sich, dass bei einem Umbau stets auch Unerwartetes zum Vorschein kommen kann: Feuchtigkeit hatte sich eingeschlichen.
Aber so lassen, wie es war, wollte sie es dennoch nicht: Die Räume waren teils nur 2, 40 Meter hoch, der Eingang befand sich an der tiefsten Stelle und vermittelte den Eindruck, als betrete man eine Höhle. Das ganze, analysiert Renaud de Poorter, war "eine schlechte Interpretation des Brutalismus mit scheußlichen Innenräumen". Als erste Maßnahmen krempelte er den Grundriss komplett um und erhöhte die Räume. Das neue Wohnzimmer ist 3, 50 Meter hoch – hier wurden zwei ehemalige Schlafzimmer aus Splitlevel-Bauweise zu einem Raum zusammengelegt. Andere Zimmer konnten nach unten erweitert werden, weil das Haus nicht unterkellert ist. Wo einst der Eingang lag, installierte der Architekt ein halbrundes Hammam. Die ehemalige Garage beherbergt nun das Kinder- und das Schlafzimmer. Umbau eines 70er-Jahre-Hauses: Generationenwohnen neu gemacht. Schließlich baute er überall größere Fenster ein und ließ, wo möglich, die Ecken verglasen. "Auf einer Wohnfläche von 280 Quadratmetern haben jetzt alle Räume direkten Bezug zum Garten", sagt der Architekt, "ein Rundgang durch das Haus fühlt sich fast an wie ein Spaziergang im Grünen".