Auf dieses wunderbare Gedicht von Mascha Kaléko hat mich eine Kursteilnehmende der Rauhnächte aufmerksam gemacht: Sozusagen grundlos vergnügt Ich freu mich, dass am Himmel Wolken ziehen und dass es regnet, hagelt, friert und schneit. Ich freu mich auch zur grünen Jahreszeit, wenn Heckenrosen und Holunder blühen. Dass Amseln flöten und dass Immen summen, dass Mücken stechen und dass Brummer brummen, dass rote Luftballons ins Blaue steigen, dass Spatzen schwatzen. Und dass Fische schweigen. Ich freu mich, dass der Mond am Himmel steht und dass die Sonne täglich neu aufgeht. Dass Herbst dem Sommer folgt und Lenz dem Winter, gefällt mir wohl. Da steckt ein Sinn dahinter, wenn auch die Neunmalklugen ihn nicht sehn. Man kann nicht alles mit dem Kopf verstehen! Ich freue mich. Das ist des Lebens Sinn. Ich freue mich vor allem, dass ich bin. In mir ist alles aufgeräumt und heiter: Die Diele blitzt. Das Feuer ist geschürt. An solchem Tag erklettert man die Leiter, die von der Erde in den Himmel führt.
Mascha arbeitet nun in der Verwaltung einer jüdischen Gemeinde. Nach ihrer Arbeit besucht sie mit oder ohne Saul das Künstlerlokal das Romanische Café in Charlottenburg. Hier treffen sich Maler*innen, Schauspieler*innen und Schriftsteller*innen wie Erich Kästner, Else Lasker-Schüler und Bertolt Brecht, um sich über ihre Werke und Interessen auszutauschen. Maschas Gedichte werden bekannt; die Zeitschrift "Querschnitt" veröffentlicht regelmäßig ihre Gedichte, die das Alltägliche realistisch, einfühlsam und mit modernen Vokabular beschreiben. Es ist die Bohème Berlins, die sich noch bis Anfang der 30er-Jahre im Romanischen Café treffen wird. Als Hitler an die Macht kommt, fliehen viele von ihnen ins Exil, um ihr Leben zu retten. Mascha bleibt zunächst in ihrem geliebten Berlin. Die Stadt ist für sie Heimat geworden. 1933 erscheint Mascha Kalékos erstes Gedichtband "Das lyrische Stenogrammheft" im Rowohlt-Verlag. Es ist ein so großer Erfolg, dass kurz darauf ihr zweites Werk "Kleine Lesebuch für Große" veröffentlicht wird.
Da kann der Mensch, wie es ihm vorgeschrieben, – Weil er sich selber liebt – den Nächsten lieben. Ich freue mich, daß ich mich an das Schöne Und an das Wunder niemals ganz gewöhne. Daß alles so erstaunlich bleibt, und neu! Ich freu mich, daß ich... Daß ich mich freu. Music Tales Read about music throughout history
Dass alles so erstaunlich bleibt, und neu! Ich freu mich, dass ich… Dass ich mich freu. – Gedicht von Mascha Kaléko Mascha Kaléko – bei Wikipedia – Podcast auf – Infos der Universität Düsseldorf – bei Literatur & Kunst
Die Ausstellung "Weihnukka. Geschichten von Weihnachten und Chanukka" geht auf die Gemeinsamkeiten von Weihnachten und Chanukka ein: Obwohl die historischen Wurzeln völlig verschieden sind, bauen beide Feste auf heidnischem Brauchtum auf, und bei beiden werden Lichter angezündet, um die dunkle Jahreszeit etwas aufzuhellen.
Wann: Sonntag, 27. November ab 14 Uhr Der Weihnukka-Fön Frittierte Texte an festlicher Musik "Fön" sind die Schriftsteller Michael Ebmeyer, Tilman Rammstedt und Florian Werner und der Songschreiber Bruno Franceschini. Zusammen servieren sie "frittierte Texte an Musik". Lyrik, kurze Prosa, Dialoge. Kompakt und komisch. Manchmal wird gesungen, meist gesprochen. Geschichten von Weihnachten und Chanukka - www.stadtteile-muenchen.de. Bei Fön finden Literatur und Musik stets so wundersam zueinander wie dies Jahr Weihnachten und Chanukka. Da ist es nur konsequent, dass Fön nun ein spezielles Weihnukka-Programm vorlegt und dabei beschwingte Lametta-und-Latkes-Versionen seiner feierlichsten Stücke produziert. Wann: Sonntag, 4. Dezember und Sonntag, 18. Dezember um 17 Uhr Wo: Innenhof, Weihnukka-Markt Solls der Chanukkabaum heißen Lesung mit Hanno Loewy "Meinetwegen solls der Chanukkabaum heißen", notierte Theodor Herzl am 24. Dezember 1895 - und entzündete für seine Kinder die Kerzen am Weihnachtsbaum: aus Chanukka wurde "Weihnukka", aus dem Makkabäer-Mythos eine Feier der Assimilation, der erhofften "deutsch-jüdischen Symbiose".
Die Ausstellung wird am 3. November um 19 Uhr eröffnet. Wann: 4. November 05 bis 5. Februar 06 Wo: Libeskind Bau, Libeskind Galerie im Erdgeschoss Eintritt mit dem Museums-Ticket (5 €, erm. 2, 50 €) " …auf der verfluchten deutschen Erde" Jüdische Überlebende nach der Befreiung Die Kabinettausstellung widmet sich der Zeit nach der Befreiung Deutschlands. Weihnukka geschichten von weihnachten und hanukkah -. Im Chaos der unmittelbaren Nachkriegsjahre zählte man eine Viertelmillion Juden auf dem Gebiet des besiegten Deutschen Reiches. Bis zu ihrer Auswanderung bildeten sich teilweise parallele jüdische Gemeinden: die deutschen Juden in den wiederbelebten Strukturen der Vorkriegszeit, die Osteuropäer als "displaced persons" in speziellen Lagern oder als "Illegale", hauptsächlich in der US-amerikanischen Zone. Wann: 6. Juli 2005 bis 8. Januar 2006 Wo: Libeskind-Bau, Rafael Roth Learning Center
[9] Unter dem Titel Heilige Nacht von Erich Mühsam heißt es [10] Geboren ward zu Bethlehem ein Kindlein aus dem Stamme Sem. Und ist es auch schon lange her, seit's in der Krippe lag, so freun sich doch die Menschen sehr bis auf den heutigen Tag. Minister und Agrarier, Bourgeois und Proletarier – es feiert jeder Arier zu gleicher Zeit und überall die Christgeburt im Rindviehstall. (Das Volk allein, dem es geschah, das feiert lieber Chanukah. ) Die Idee einer Kombination von weihnachtlichen Elementen mit dem jüdischen Chanukka-Fest wurde von zahlreichen Seiten kritisiert. So schrieb Ron Wolfson von der American Jewish University, der Versuch, Chanukka zu einem Gegenpol zu Weihnachten aufzubauschen, müsse scheitern, da Weihnachten im Gegensatz zu Chanukka eines der beiden großen Feste des Christentums sei, während Chanukka nur ein kleineres Fest im Judentum sei. [4] Das Jüdische Museum Berlin widmete Weihnukka von Oktober 2005 bis Januar 2006 eine Wechselausstellung. Weihnukka geschichten von weihnachten und hanukkah von. Diese führte zu einer Kontroverse innerhalb der jüdischen Gemeinde in Deutschland.
In dieser Sonderausstellung wird nicht nur anhand von über 700 Objekten, Fotos und Filmausschnitten sichtbar, wie soziale, politische und wirtschaftliche Veränderungen zu neuen Bräuchen geführt haben, und wie Kommerzialisierung und Säkularisierung eine oberflächliche Annäherung beider Feste nicht erst in der heutigen Zeit ermöglicht haben: "Eine Weihnachtsfeier mit Baum, Liedern und Geschenken wurde im 19. Jahrhundert für viele jüdische Familien des Bürgertums zu einem Symbol ihrer Zugehörigkeit zur deutschen Kultur. Juden feierten Weihnachten als säkulares "Fest der Umwelt" ohne religiösen Gehalt oder sie übertrugen weihnachtliche Bräuche auf das Chanukka-Fest. Solche Vermischungen wurden und werden humoristisch als "Weihnukka" bezeichnet". Weihnukka: Geschichten von Weihnachten und Chanukka. Es werden aber auch viele überraschende Geschichten erzählt: So wird das Geheimnis um den weltbekannten und erfolgreichsten Weihnachtshit "White Christmas" aufgedeckt, der tatsächlich von dem jüdischen Komponisten Irving Berlin geschrieben wurde. Außerdem erfährt man, wie Juden mit dem "Dezember-Dilemma" umgehen, das viele alljährlich beschäftigt... Nicht zuletzt ist die Weihnukka-Ausstellung des Jüdischen Museum Berlins eine sinnliche Erfahrung, ein interaktives und visuell attraktives Erlebnis.