Eine Frage, die immer wieder gestellt wird, ist die, wann die Trauer am schlimmsten ist. Gerade hat mich Google darüber informiert, dass sie zu den häufigsten Suchanfragen gehört, über die Menschen meine Seite finden. Das hat mich nachdenklich werden lassen. Ja, wann ist sie denn am schlimmsten, die Trauer? Und vor allem: Warum ist das wichtig? Wie so oft gibt es keine wirkliche Antwort. Wann ist die Trauer am schlimmsten? - In lauter Trauer. Keine, die meinen Verstand zufrieden stellen würde. Wenn wir sie individuell betrachten, dann verläuft Trauer nicht nach einem Zeitplan. Man kann nicht sagen, wann es schlimmer oder besser ist. Der eine erlebt Erleichterung nach dem ersten Trauerjahr, die andere empfindet vielleicht gerade das zweite Jahr auf eine Art schlimmer. So richtig vergleichen können wir es wohl selbst gar nicht. Denn unser Gehirn ist gut darin, Erinnerungen an ganz schlimme Momente in der Vergangenheit verblassen zu lassen. Dann denken wir vielleicht, dass der jetzige Moment der schmerzhafteste ist, den wir je hatten. Aber stimmt das wirklich?
Seit meinem letzten Eintrag hat sich Einiges getan. Um mal vorweg zu greifen, muss ich sagen, dass ich bereits wieder zurück in Deutschland bin. Es kam so, dass ich mich Ende November sehr schlecht gefühlt habe und sehr starkes Heimweh hatte... Seit meinem letzten Eintrag hat sich Einiges getan. Es kam so, dass ich mich Ende November sehr schlecht gefühlt habe und sehr starkes Heimweh hatte. Die Feldarbeit und die Arbeit, die draußen stattfand war bereits seit einiger Zeit eingestellt, da zu dieser Jahreszeit dort nichts mehr zu erledigen war. Somit wurde in den Workshops, der Kerzenwerkstatt und der Weberei, gearbeitet. Diese Arbeit war weitaus ruhiger und man hatte mehr Zeit nachzudenken. Aber das war eigentlich nicht der springende Punkt, sondern die Atmosphäre insgesamt auf der Farm. Sie war total unterkühlt und unmenschlich. Das leben ist nicht planar den. Die Organisation der Farm ließ auch viel zu wünschen übrig. Die fünf Mitarbeiter waren unfähig miteinander konstruktive Entscheidungen zu treffen und so verlief alles im Chaos.
Was fasziniert Sie an der Malerei? Mit relativ wenigen und einfachen Hilfsmitteln Dinge zu erschaffen, ist sehr spannend. Eigentlich ist ja alles nur Licht und Schatten und etwas Farbe an der richtigen Stelle. Beim Malen vergesse ich alles um mich herum – ein schöner Zustand. Wer oder was inspiriert Sie, haben Sie ein künstlerisches Vorbild? Ich schaue mich gern und viel um. Bei Ausstellungen, in Bildbänden oder im Internet. Das leben ist nicht planar video. Überall gibt es viel zu entdecken. Seit ich male, hat sich meine Auffassungsgabe geändert – ich schaue genauer hin. Ihr Output an Kunstwerken ist sehr hoch. Können Sie beziffern, wie viele Bilder Sie insgesamt gemalt haben? Welches Werk finden Sie besonders gelungen? Ich habe an die 200 Bilder unterschiedlichster Größe gemalt. Menschen stehen dabei im Vordergrund. Natürlich habe ich meine Favoriten, aber es ist spannend, mit anderen darüber zu sprechen und zu erfahren, wie andere Menschen meine Bilder sehen und welche ihnen am Besten gefallen. Sie malen vorrangig Portraits – warum?
Und ist es wichtig? Die Trauer hat mich eines gelehrt: Ich kann mit ihr und dem Schmerz nur im jetzigen Moment sein. Wenn es jetzt besonders schlimm ist, dann ist es hier und jetzt so. Im nächsten Moment kann es leichter sein oder noch schlimmer. Ich weiß es nicht. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als genau das zu fühlen, was gerade da ist. Der Vergleich mit früheren Situationen verändert die jetzige Situation nicht. Häufig kommt dann auch der Vergleich im Außen. Wann ist die Trauer allgemein am schlimmsten? Viele würden darauf antworten, dass der Tod des eigenen Kindes das Schlimmste ist. Sprüche zum Nachdenken - Das Leben ist nicht planbar.... Doch was bedeutet das für diejenigen, deren Partner/in, Elternteil, Geschwister, engste Freundin oder sonstige nahestehende Person gestorben ist? Hat derjenige weniger Anrecht auf Trauer, weil es sich nicht um den schlimmsten Verlust handelt? Und könnten wir dann nicht einer trauernden Mutter ebenso erzählen, dass es Menschen anderswo auf der Welt im Krieg oder in Hungersnot noch schlimmer haben? Was bringt diese Skala der schlimmeren Trauer uns überhaupt?