5/5 Der siebenjährige Koumaïl ist ständig auf der Flucht vor den Schrecken des Kaukasus-Krieges. Sein einziger Lichtblick ist das Versprechen seiner Ziehmutter Gloria, ihn in seine eigentliche Heimat Frankreich zurückzubringen. Der Weg dorthin ist lang und gefährlich. Dank seiner nie endenden Hoffnung schafft Koumaïl es – doch dann ist Gloria plötzlich fort. Und mit ihr das Geheimnis seines Lebens, das er lüften muss... Eine unvergessliche Geschichte voller Hoffnung! »Unsentimental und voll Herzenswärme. « Buchmarkt Erscheinungstermin 20. Die Zeit der Wunder von Anne-Laure Bondoux portofrei bei bücher.de bestellen. Dezember 2013 Urheber*innen Pressestimmen Für Lehrer*innen Für Presse "Ein Jugendbuch, das auch Erwachsene mit Gewinn lesen können. " Bestellen Sie Ihr Prüfexemplar Als angemeldete*r Lehrer*in an einer allgemeinbildenden Schule können Sie hier ein Prüfexemplar mit 25% Ermäßigung bestellen. Jetzt anmelden oder registrieren! Materialien für Ihren Unterricht Hier finden Sie umfangreiches Unterrichtsmaterial zum kostenlosen Download mit umfassenden Kopiervorlagen und methodischen Anregungen für die Unterrichtsgestaltung.
Besprechung Über Jahre begleitet der Leser den Jungen Koumail auf seiner Flucht aus dem Kaukasus nach Frankreich. Er lernt Flüchtlingsunterkünfte kennen, Betteln, Hunger, harte Arbeit, immer wieder Angst und Gewalt. Koumails Ziel ist Frankreich, denn angeblich hat ihn Gloria, seine Pflegemutter, bei einem Zugunglück gerettet und seit dieser Zeit seinen französischen Pass aufbewahrt. Erst am Ende erfährt der Leser die Wahrheit: Gloria ist Koumails richtige Mutter, die Lüge schien ihr die einzige Möglichkeit, ihm ein Leben in Sicherheit und Freiheit zu verschaffen, was nach vielen Jahren dann auch tatsächlich gelingt. Für Gloria aber ist es zu spät, entkräftet von seelischen und körperlichen Qualen stirbt sie, als die beiden sich endlich wiedersehen. Das eindrucksvolle Buch ist aus der Perspektive Koumails erzählt und der Leser erfährt immer genau so viel, wie auch der kindlich-jugendliche Erzähler weiß. Das erzeugt einerseits Spannung, wirkt andererseits manchmal aber etwas (zu) naiv. Wichtiger indes ist die Frage, die das Buch aufwirft: Wie sieht es mit unserer Verantwortung für Menschen aus, die nicht das Glück haben, in Wohlstand und Frieden leben zu können?
Von Politik ist dabei genauso wenig explizit die Rede wie von der geradezu unbeschreiblichen Kraft, mit der Gloria sich und Koumail durchbringt, ihm auch in Blechhütten und staubigen Speichern so etwas wie Alltag vermittelt, in ihm den Glauben an ein besseres Leben aufrechterhält. Hoffnung als einzige Waffe gegen die Verzweiflung. All das erschließt sich dem Lesenden zwischen den Zeilen. Indem die Wahrnehmung durchgehend in der Perspektive eines Kindes bleibt, wird der Glaube an die Zukunft auch so glaubwürdig, können die Wunder, die er erlebt, auch als solche angenommen werden. Wenn er in der "Universität der Armen" von den Erwachsenen das lernt, was sie wissen: Die Unterscheidung von Rinderrassen vom Metzger, Musik von einer ehemaligen Opernsängerin, die Pokerregeln von einem Seemann. Wenn er sich in Fatima verliebt, die seit der Ermordung ihres Vaters die Augen nicht mehr öffnet. Koumail fühlt, was er fühlt – und das ist eben nicht nur Hunger und Kälte, sondern, mehr noch, Liebe und Geborgenheit, Verliebtheit und Freundschaft.