Seit einigen Jahren wird Malervlies oder auch Vliestapete immer bekannter und gebräuchlicher. Hierbei handelt es sich nicht um Tapete im herkömmlichen Sinn. Diese besteht zumeist aus einfachem Papier, die Vliestapete jedoch aus einem Gemisch von Zellstoffen und meist auch PVC. Durch diese Basis besitzt Malervlies einige Vorteile gegenüber der herkömmlichen Tapete. Zum einen ist die Vliestapete viel strapazierfähiger und diffusionsoffen, das bedeutet, Feuchtigkeit kann durch die Tapete ausdringen, daher dehnt sie sich bei Feuchtigkeit nicht aus, so dass das Tapezieren erheblich vereinfacht wird. Außerdem ist sie schwer entflammbar, robust und kann beim Auftragen auch kleine Unebenheiten und Risse im Putz überdecken. Um Malervlies richtig zu kleben, benötigt man zunächst natürlich die Vliestapete. Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen, zum Beispiel farbig bedruckt, mit verschiedenen Mustern oder Strukturen oder auch einfach farblos und glatt zur späteren Weiterbearbeitung und eigener Gestaltung.
Malervlies oder direkt auf putz streichen? : Hallo wir sind mit unserem Bauprojekt fast fertig und nun stellt sich die Frage ob wir die Wände (Gipsputz Q2) nur streichen oder erst Malervlies...
Schön, dass Sie uns besuchen. Heute möchten wir Ihnen Informationen über Malervlies und Renoviervlies näher bringen. Warum benutzt man Malervlies oder Renovierungsvlies? Man kann in Altbauten oder generell auf rissigen Wänden/Decken Renovierungsvlies einsetzen. Bitte beachten Sie jedoch unbedingt, dass ein Riss unterschiedliche Ursachen haben kann und Riss noch lange nicht gleich Riss ist. Hier gibt es erhebliche Unterschiede, die natürlich auch eine entsprechende unterschiedliche Vorgehensweise erforderlich machen. Feine Haarrisse im Putz können gerade in Neubauten häufig vorkommen und stellen in den meisten Fällen leider keinen Baumangel dar. Vermeiden lassen sich diese nicht wirklich, davon abgesehen sieht es natürlich auch nicht schön aus. Daher raten wir gerade in einem Neubau stets ein Malervlies zu verwenden, anstatt direkt auf den vorhandenen Untergrund/Putz zu streichen, denn genau diese feinen Risse können durch das Malervlies überbrückt werden. Malervlies wird in unterschiedlichen Stärken angeboten.
Zweiter Vorteil dieser Methode ist die Schattenfuge, die sich mit LED-Bändern von der Rolle in allen Farben beleuchten lässt. So bekommen Sie ein noch schöneres Ergebnis, als wenn der Putz direkt auf der Wand aufgetragen wird.
Juli 1550: Der berühmte Maler Lucas Cranach der Ältere hat Wittenberg verlassen - für immer. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK Lucas ist ein angesehener, wohlhabender Bürger der Stadt - aber auch er leidet unter den Zuständen der Zeit, mangelnde Hygiene, Rattenplagen, Pestseuchen Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK... erkennbar ist dies auch beim Blick in den Himmel. So wurden die Wolken gar nicht ausgemalt, es ist nur die Grundierung zu sehen. Für den Betrachter in der Kirche ist das aus der Ferne nicht erkennbar. Bildrechte: MDR/Geschichte Mitteldeutschlands Auf diesen Tag hat sich sein Sohn seit Jahren vorbereitet. Auch er heißt Lucas - genannt der Jüngere. Auch er ist Maler - ausgebildet in der väterlichen Werkstatt in Wittenberg. Die Cranach-Werkstatt ist kein kleines Künstleratelier - es handelt sich um eine Malmanufaktur. Zeitgleich erschaffen hier mehrere Männer Gemälde und Grafiken. Lucas' Vater ist es gelungen, den Namen Cranach zu einer Marke zu entwickeln. Sie steht für hochwertige Gemälde in einem eigenem Stil, den Lucas' Vater entwickelt hat.
Vor allem muss Lucas Cranach der Jüngere ein großer Kommunikator gewesen sein, ein begnadeter Netzwerker, so viele Herrscherbildnisse, Fürstenporträts, wie er schuf. Je intensiver sich der Besucher der Figur Cranach nähert, umso hartnäckiger entzieht er sich als Persönlichkeit hinter all den Auftragsarbeiten. Bis man ihn in den Bildniszeichnungen aus Reims gefunden zu haben glaubt: 13 Studien, die als Vorlagen für seine Werkstatt dienten. Die Porträtierten erscheinen so plastisch, so lebensnah, dass man ihre Charaktere einzuschätzen glaubt. Johann-Ernst von Sachsen-Coburg ist noch ein junger Mann mit vollen Lippen und sprießendem Flaum, seine Schwägerin Katharina schaut mit verschattetem Blick, die Haare streng nach hinten unter eine Haube geschoben. Das Barthaar des grimmigen Herrn mit gefurchter Stirn kräuselt sich geradezu haptisch durch die mit Bleiweiß gehöhten silbrigen Strähnen. Bannend schauen Moritz und August von Sachsen aus tiefblauen Augen den Betrachter direkt an. Hier dringt der Maler vor zum Kern seines Gegenübers; erst im zweiten Schritt, mit der Kopie nach der Vorlage, wird das Bild zur Werkstattware mit der Gefahr, zu verflachen.
Als Maler reformatorischer Altäre, als Porträtist und hochbegabter Zeichner gab auch Lucas Cranach der Jüngere der Reformation ein Gesicht und entwickelte neue Bildformeln für den protestantischen Glauben. 1550 übernahm er die Werkstatt seines gleichnamigen Vaters, dessen Malstil er lange beibehielt. Er baute das Repertoire populärer Cranach-Motive weiter aus, sorgte mit seinen Bildschöpfungen für das Totengedenken von Reformatoren, Fürsten und wohlhabenden Bürgern und setzte neue Maßstäbe für das höfische Porträt. So malte er das Totenbildnis Martin Luthers.