Für sie zählen die Anderen zwar auch nicht, aber sie meint damit nicht die Versuchungen oder den fehlenden Mut, wie es im Sonett der Fall ist. Sie redet von dem einen Mann, der für sie alles ist und dass für sie die Anderen, mit denen sie sich auch noch trifft, nur ein "Wellenspiel", also nichts ernstes, sind (Z. 11). Der Halt vom lyrischen Ich ist also ein Mann, er ist ihr "letztes Ziel" (Z. 9). In dem Barockgedicht geht es um die Ausrichtung auf Gott und die Sehnsucht nach dem Hafen, genauso ist es auch im modernen Gedicht. Jedoch ist das lyrische Ich in Kalékos Gedicht schon dort angekommen. Beide wissen trotz der Schwierigkeiten, was sie am Ende erwartet. Das Gedicht der Moderne besitzt eine ganz andere Wirkung als das Barockgedicht, was an der Intention der Autoren und ihrer unterschiedliche Schreibweise liegt. Mit auf die reise mascha kaleko interprétation tarot. Das lyrische Ich redet in kurzen Sätzen, die oft nur aus zwei Wörtern bestehen, außerdem werden viele Verse wiederholt oder nur leicht abgeändert. Dadurch wirkt das Gedicht durch den Sinn zwar romantisch und nicht sachlich, aber doch wirklichkeitsnah und der Realität entsprechend.
Die Autorin hält so die Distanz vom Leser zum lyrischen Ich möglichst gering, um die Empfindungen möglichst authentisch zu gestalten. Des Weiteren sollen die Sprachlich-Stilistischen Mittel des Gedichts erschlossen werden. Dabei fällt auf, dass viele Wörter dem Wortfeld "Hören" zugeordnet werden können, wie in V. 15f "tönt" und "klirrt". Auch werden die Nachtigallen stumm, während die Geier schreien (vgl. V. 9 und 11), was auch eine Antithese 3 darstellt. Mascha Kaleko: Träume, die auf Reisen führen. Gedichte für Kinder (Ab 8 Jahre) - Perlentaucher. Durch die Betonung des Sinneseindrucks und des Gegensatzes werden die Empfindungen für den Leser intensiver. Das Symbol des Geiers in Vers elf kann für Tod und Zerstörung stehen und bringt die Trauer um den Verlust und die Hoffnungslosigkeit des lyrischen Ichs zum Ausdruck. Die Trauer wird auch durch eine direkte Anrede verdeutlicht: "dich" (V. 8) Das Röslein auf der Heide, welches als Sinnbild für das kulturelle und freie Deutschland gesehen werden kann, wurde von den Nationalsozialisten zerstört. Den Verlust der Heimat erkennt man des Weiteren an einer Personifikation 4: Die Nachtigallen sehen sich nach einem sicheren Wohnsitz um (vgl. 9f).
Wie der Titel des Gedichts bereits vorausnimmt, hat es Ähnlichkeiten mit einem Interview. Epochenhintergrund Die Überschriften «Anno Zwounddreissig» und «Anno Fünfundvierzig» beziehen sich auf die Jahre 1932 beziehungsweise 1945. Der erste Teil erzählt von der Kindheit und dem frühen erwachsenen Alter während und nach dem Ersten Weltkrieg. Der Text zu dieser Zeit wurde aber erst später verfasst. Genauer gesagt kurz vor der Machtübernahme Hitlers. Kaléko lebte zu dieser Zeit noch in Deutschland. Ihr Schreibstil passt gut zur neuen Sachlichkeit. Sie beschreibt ihr Leben nüchtern und neutral. Die Menschen lebten bereits damals in einer Art Massenfabrikationsanlage. Die Kinder kamen in die Schule, beendeten sie und erhofften sich dadurch neue Freiheiten, kamen jedoch im Erwachsenenalltag an:«[…]ins Leben treten / […] trat nur ins Büro» (V. 19/20). Kaléko, Mascha, "Mit auf die Reise" - wissen-verstehen-machen. Sie kritisiert indirekt auch die Schulbildung mit «ein Volk 'die Arier' ham wir nicht gehabt. » (V. 16), die nun eine Rassenlehre vorgibt. Sie lebte in einer Krisenzeit von Krieg, Wirtschaftskrise und hin zum nächsten Krieg und konnte somit ihre eigene Aussage vom «Frieden nach dem Krieg» widerlegen.