Für mich ist das auch ein Vermächtnis von Lothar Zenetti: Was keiner wagt, das sollt - das dürft, das könnt ihr wagen... dann lüftet sich das Geheimnis des Glaubens in der Zuversicht: Wo alles dunkel ist, wird Licht. Dann ist auch im Tod noch Leben. [1] Lothar Zenetti, Texte der Zuversicht, Verlag J. Pfeiffer, München 1972, 253; dort mit dem Rahmenvers: " Das Kreuz des Jesus Christus / durchkreuzt was ist / und macht alles neu"
Ich konnte Konstantin Wecker niemals leiden. Ein alter unverbesserlicher Kommunist Lothar Zenetti... Er schrieb das schöne Buch "Das Jesuskind", über dessen Verehrung und Darstellung. Zauberhaft - eine Verehrung, die heute keiner mehr kennt und versungen wie verklungen ist. Im Februar verstorben? Ist es nicht auch die rechte Zeit für die Verehrung des Jesuskindes? Möge er eingehen in die ewige Seligkeit! R. I. P. für den Priester Lothar Zanetti! Aber wer von den Priestern lebt das?? Was keiner sagt, dann sollt ihr es sagen! Das sind doch Ausnahmen! Die Katholiken leben es flächendeckend nicht! Ich kenne einen Priester der es wagt.,,,, @gennen! Ich kenne auch einen solchen Priester, der die Wahrheit lebt und lehrt. Tja, immer "anders" denken und auch sein, doch steht man so auch allein! Im Grunde keine froh machende Botschaft. Und fällt mir dazu eine Szene ein: Mütter sitzen im Park auf einer Bank, vor ihnen ihre spielenden Kinder. Und denen kommt eine Idee in den Sinn, alle Kinder stürmen los, aber eine Mutter hält ihr Kind zurück.
Dasbringt etwas mit wenigen Worten auf den Punkt, was regalweise theologisch-dogmatische Bücher füllt. Schließlich geht es um den Kern des christlichen Glaubens: Tod und Auferstehung. Es geht um die paradoxe Erkenntnis, dass der Tod nicht das Ende ist. Darum, dass Jesus auferstanden ist. Darum, dass dies auch heute Menschen Hoffnung macht; und Motivation und Motor ist, füreinander da zu sein - auch in schweren Stunden. Trotz der Gewissheit, dass der Tod näher ist als uns lieb ist, uns alle hart trifft. Gerade in dieser Corona-Zeit gibt es täglich die Zahlen der Toten, jede und jeder davon ein einzigartiger Mensch. Und der Tod ist auch sonst allgegenwärtig durch Kriege, Unglücke und Gewalt – in den Nachrichten und in der Nachbarschaft. Und doch: Geheimnis des Glaubens – im Tod ist das Leben! Lothar Zenetti selbst hat in seinem langen Leben viel Leid erfahren, war in Kriegsgefangenschaft und hat später als Pfarrer einer Frankfurter Gemeinde zahllose Menschen in Alter, Krankheit und Tod begleitet, stand an ihrem Grab – und hat doch das Gottvertrauen nicht verloren.
Der Text ist einer der vielen Mutmachtexte von Lothar Zenetti. Und er gibt auch noch einen Rahmen dazu, der in den drei Liedstrophen eben noch gefehlt hat. Der Vers lautet: "Das Kreuz des Jesus Christus durchkreuzt was ist - und macht alles neu. " Weil es Ostern gibt, hat der Tod nicht das letzte Wort. Weil es Ostern gibt, ist selbst im Tod noch Leben – ein Geheimnis des Glaubens.