Neues aus der Rheumaforschung Medikamente, Blutegel und Heilfasten Von Susanne Nessler Als Podcast und in der Bayern 2 App verfügbar Rheuma - das bedeutet Schmerzen. Schmerzen in den Knien, an der Hüfte, am Ellenbogen, an den Fingern, denn Rheuma ist eine chronische Entzündung, die vor allem die Gelenke betrifft. Millionen Menschen leiden in Deutschland unter Rheuma und müssen regelmäßig Medikamente einnehmen. Ihre Gelenke würden ansonsten zerstört und es käme im Extremfall sogar zur Bewegungsunfähigkeit. Verschiedene Medikamente und Rheumamittel stehen Ärzten derzeit für die Behandlung zur Verfügung. Neues aus der Rheumaforschung - Medikamente, Blutegel und Heilfasten - IQ - Wissenschaft und Forschung | BR Podcast. In den vergangenen zehn Jahren gab es hier Verbesserungen sowie Neuentwicklungen. Neueste Forschungen zeigen allerdings, das die Einnahme von Medikamenten nicht immer lebenslang und in hoher Dosis erfolgen muss. Medikamenten-Pausen und alternative Verfahren aus der Naturheilkunde sind in einigen Bereichen der Rheumabehandlung ebenfalls erfolgreich, haben wissenschaftliche Studien ergeben.
Beim Start des ersten Biosimilars vor vier Jahren hab es große Erwartungen, aber auch viele Befürchtungen. Was hat sich bestätigt, was nicht? Biologika haben die Behandlung von chronisch-entzündlichen, rheumatischen Erkrankungen revolutioniert: Wirkstoffe wie Infliximab, Etanercept oder Adalimumab haben bewirkt, dass eine deutlich größere Zahl an Betroffenen den Zustand niedriger Krankheitsaktivität oder gar vorübergehender oder anhaltender Beschwerdefreiheit (Remission) erreichen konnte. Euro-sprachenjahr.de steht zum Verkauf - Sedo GmbH. Rund 30 Prozent der Betroffenen mit rheumatoider Arthritis (RA) und 50 Prozent der Morbus-Bechterew-Betroffenen haben im Jahr 2016 ein Biologikum bekommen. Diese Behandlung ist allerdings sehr teuer: Pro Jahr und Patient liegen die Therapiekosten etwa zwischen 13. 000 und 21. 000 Euro – je nach Biologikum. Um die Kosten für das Gesundheitssystem senken zu können, wurden und werden große Hoffnungen auf die Patentabläufe der ursprünglichen Biologika gesetzt: Dies ermöglicht das Inverkehrbringen von Nachahmerprodukten.
Das aktuelle Positionspapier der Deutschen Rheuma-Liga trägt stattdessen den guten und zahlreichen Studienergebnissen mit Biosimilars Rechnung. Im Sinne der Schonung der Ressourcen des Gesundheitssystems kann aus Sicht der Deutschen Rheuma-Liga auch ein einmaliger Therapiewechsel vom Original auf ein Biosimilar aus Kostengründen in Erwägung gezogen werden. Bei der Entscheidung für oder gegen den Therapiewechsel muss der Arzt jedoch stets die aktuelle Studienlage berücksichtigen – ebenso wie die individuelle Situation des Patienten. Im Sinne einer gemeinsamen Entscheidungsfindung muss der Patient aufgeklärt werden und dem Wechsel zugestimmt haben. Kein Patient darf aus Sicht der Deutschen Rheuma-Liga gegen seinen Willen aus Kostengründen von einem Originalbiologikum auf ein Biosimilar umgestellt werden. Fibromyalgie: Erkenntnisse und aktuelle Forschungsprojekte | Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e. V.. Der Arzt soll nach dem Therapiewechsel den Patienten engmaschig kontrollieren. Cross-Switch: Therapiewechsel von einem Biosimilar auf ein anderes Biosimilar. Reverse-Switch: Therapiewechsel von einem Bio similar auf ein Originalbiologikum.
Für wen bietet sich ein Rheumascan an? was ist der Unterschied zu anderen bildgebenden Verfahren? Der Rheumascan ist ein hochsensibles, bildgebendes Verfahren, das Rheuma bereits im Frühstadium anzeigt. Zu Beginn des Rheumascans bekommt der Patient einen fluoreszierenden Farbstoff gespritzt, der zeigt an, wo Entzündungen aktiv sind. Neben der Frühdiagnose dient der Rheumascan aber auch der Verlaufskontrolle. So kann kontrolliert werden, ob Medikamente angeschlagen haben. Er ermöglicht ein gutes Screening an den Händen auf entzündliche Veränderungen. Er ist schmerzfrei und ohne Röntgenstrahlen. Aber: der Ultraschall ist zur Diagnose auch sehr gut geeignet. Mit ihm können betroffene Stellen genauer erkannt werden, er kann differenzieren, welche Stellen betroffen sind. Morbus Bechterew Der Morbus Bechterew zählt zu den entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Erste Symptome treten zwischen 15 und 35 Jahren auf, oft als Gesäßschmerzen. Bei jedem Patienten zeigt der Morbus Bechterew andere Symptome, Rückenschmerzen haben aber fast alle.
So ist die Datenlage: Zu diesen beiden Therapiewechseln liegen zurzeit noch keine Studien vor. Vermutlich sind auch sie in der Regel problemlos. Aber so lange keine Studien hierzu existieren, bleibt die Deutsche Rheuma-Liga in diesem Punkt kritisch abwartend und unterstützt derartige Therapiewechsel momentan nicht. Multiples Switchen: Mehrfaches Hin- und Herwechseln zwischen Originalbiologika und ihren Biosimilars; auch mehrfacher Therapiewechsel der Biosimilars untereinander. So ist die Datenlage Wie oben geschildert, ist der einmalige Therapiewechsel der Originalbiologika auf die Biosimilars inzwischen gut untersucht. Es liegen aber bisher kaum Erkenntnisse zum mehrfachen Hin- und Herwechseln zwischen Originalbiologika und ihren Biosimilars vor. Dies gilt erst recht für mehrfache Therapiewechsel der Biosimilars untereinander. Theoretisch stehen hier Bedenken im Raum, dass der mehrfache Therapiewechsel eine erhöhte Immunogenität auslösen könnte. Darunter versteht man die Fähigkeit einer Substanz, im Körper eine Immunreaktion auszulösen, also beispielsweise eine allergische Reaktionen oder Antikörperbildung gegen die Substanz.