Das Lied erscheint im evangelischen Gesangbuch als EG. Es ist Teil des katholischen Gotteslobs von 2013 als Morgenlied, GL 84, das das Original enthält, gefolgt von drei Strophen, die 1690 von Maria Luise Thurmair geschrieben wurden. Es ist Teil vieler Gesangbücher und Liederbücher. Der Dichter schrieb sieben Strophen mit jeweils sechs Zeilen, die sich auf AABBCC reimten, wobei die letzte Zeile extrem kurz war. Seine erste Strophe ist fast unverändert geblieben, während die anderen Strophen je nach Anlass und Konfession variieren. Das Folgende ist der ursprüngliche Anfang: Morgen-Glantz der Ewigkeit Licht vom unerschöpften Lichte Schick uns diese Morgen-Zeit Deine Strahlen zu Gesichte: Und vertreib durch deine Macht unsre Nacht. Die bewölckte Finsternis Müsse unser Glantz entfliegen Die durch Adams Apfel-Biß Uns die kleine Welt bestiegen: Daß wir, Herr, durch unseren Schein Selig seyn. Nebeneinander: Die ersten beiden Strophen als Maria Luise Thurmair modifizierten sie 1969 für den katholischen Gotteslob: Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschaffnen Lichte, schick uns diese Morgenzeit deine Strahlen zu Gesichte und vertreib 'durch deine Macht Solche uns heim mit deiner Kraft, o du Aufgang aus der Höhe, dass der Sünde bittre Haft und des Zweifels nicht vergehe.
Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschöpften Lichte, Schick uns diese Morgenzeit Deine Strahlen zu Gesichte Und vertreib durch deine Macht Unsre Nacht! 2. Die bewölkte Finsternis Müße deinem Glanz entfliehen, Die durch Adams Apfelbiß Über uns sich müßte ziehen, Daß wir, Herr, durch deinen Schein Selig sein. 3. Deiner Güte Morgentau Fall' auf unser matt Gewißen, Laß die dürre Lebensau Lauter süßen Trost genießen Und erquick uns, deine Schar, Immerdar! 4. Gib, daß deiner Liebe Glut Unsre kalten Werke töte, Und erweck uns Herz und Mut Bei entstandner Morgenröte, Daß wir, eh' wir gar vergehn, Recht aufstehn! 5. Laß uns ja das Sündenkleid Durch des Bundesblut vermeiden, Daß uns die Gerechtigkeit Möge wie ein Rock bekleiden Und wir so vor aller Pein Sicher sei'n. 6. Ach du Aufgang aus der Höh', Gib, daß auch am Jüngsten Tage UnseLeichmann aufersteh' Und, entfernt von aller Plage, Sich auf jener Freudenbahn Freuen kann!
Morgenglanz der Ewigkeit, Licht vom unerschöpften Lichte, schick uns diese Morgenzeit, deine Strahlen zu Gesichte und vertreib durch deine Macht unsre Nacht! Deiner Güte Morgentau fall auf unser matt gewissen, laß die dürre Lebensau lauter süßen Trost genießen und erquick uns, deine Schar, immerdar! Gib, daß deiner Liebe Glut unsre kalten Werke töte und erweck uns Herz und Mut bei erstandner Morgenröte, daß wir, eh wir gar vergehn, recht aufstehn! Ach du Aufgang aus der Höh, gib, daß auch am jüngsten tage unser leib verklärt ersteh und, entfernt von aller Plage, sich auf jener Freudenbahn freuen kann. Leucht uns selbst in dieser Welt, du verklärte Gnadensonne; führ uns durch das Tränenfeld in das Land der süßen Wonne, da die Lust, die uns erhöht, nie vergeht.
In der Vergangenheit wurde diese Weise mit dem Lied "Seelchen, was ist schöners wohl" von Johann Rudolph Ahle in Verbindung gebracht. Allerdings zeigt ein genauerer Vergleich, dass nur das charakteristische Kopfmotiv identisch ist. II. Das Lied beschreibt den "Morgen-Glantz der Ewigkeit": Die aufgehende Sonne wird allegorisch auf Jesus Christus bezogen, der als Sohn Gottes ("Licht vom unerschöpften Lichte") die Nacht vertreiben soll. Strophe 2 variiert das Bild und bezieht die Finsternis auf die (Erb-)Sünde. Die sich daran anschließenden Strophen bitten um ein gottgefälliges Leben. Dabei stehen allerdings geistliche Güter im Vordergrund, nicht ethische Maximen. Strophen 6 und 7 sind eschatologisch ausgerichtet: Die "Gnaden-Sonne" (Jesus Christus) soll nicht nur im diesseitigen, sondern auch im jenseitigen Leben leuchten. III. Bis in das 20. Jahrhundert war dieses Lied nur in der evangelischen Tradition beheimatet. Im Verlauf der Rezeptionsgeschichte musste sich das Lied mannigfache Texteingriffe gefallen lassen.
Worin liegt sie? Natur Vordergründig geht es um die Betrachtung der Natur. Mit Scharfblick wird sie beschrieben. Nicht allgemein von "Gipfeln, Wipfeln, Wald und Vögelein" ist die Rede, sondern - auf das Besondere achtend – von Uferblumen, verschiedenfarbigen Libellen, Wasserspinne, Schilf und Schwertlilienkranz. In wenigen Zeilen entsteht ein plastisches, detailgetreues Naturbild. Die sprachliche Feinzeichnung des Vordergrunds könnte indes den Blick so auf sich ziehen, dass der Tiefengrund verschwimmt, um den es der Dichterin eigentlich geht. Schon in der zweiten Zeile setzt sie daher einen unüberhörbaren Akzent: Der Weiher liegt "so friedlich wie ein fromm Gewissen". Das Naturbild ist Sinnbild. Aber wofür? Paradies Der unberührt daliegende Weiher versinnbildlicht zunächst die ursprüngliche Harmonie der Schöpfung. In der paradiesisch anmutenden Szene ist die Welt nicht nur augenfällig schön ("blaugoldne Stäbchen und Karmin", "des Sonnenbildes Glanz"), sondern mit sich im Einklang: Winde "küssen" den Wasserspiegel.