Mit der Beerdigung warten, bis die Pandemie abschwillt und ein normaler Abschied möglich ist? Undenkbar. Manche Behörde aber, sagt der Bestatter, drücke auch mal ein Auge zu. Bestatter im Homeoffice? Wie sollte das gehen? Hat sein Institut mehr zu tun als sonst? "Ja. " Aber Bestattungen haben ohnehin Konjunkturphasen, sagt Burmeister-Wiese. Es gebe große statistische Schwankungen. "Wir sind es gewohnt, dass wir zum Beispiel bei langen Hitzewellen oder Grippehäufungen mehr Sterbefälle haben", sagt er. Und auch die aktuelle Pandemie sei spürbar. Überbucht ist das Institut aber nicht. Genaue Zahlen verrät er nicht. Rund 3500 Bestattungshäuser gibt es in Deutschland, fast alle sind familiär geprägte Kleinstunternehmen. Warum haben tote den mund offen video. Und viele brachte Corona in Not, schon wegen der Kinderbetreuung. "Ich habe neulich mit einer alleinerziehenden Kollegin telefoniert, die war verzweifelt", erzählt der Bestatter an diesem Tag im Mai. "Der hatten die Behörden vorgeschlagen, doch im Homeoffice zu arbeiten. Wie stellen die sich das vor?
"Bestatter ist ein sehr bunter Beruf. " Empfohlener redaktioneller Inhalt An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, Inc., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen. Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen. Und auch das Trauern hat viele Gesichter. Corona hat vielen der Möglichkeiten, Abschied zu nehmen, einen Riegel vorgeschoben. Vor Jahren etwa stellten Burmeister-Wiese und seine Mitarbeiter einen Sarg in die Stammkneipe eines Verstorbenen. "Und alle Freunde und Gäste dort haben diesen Sarg gestaltet, wie auch immer. Im Zweifel mit einem Edding. Das war wahnsinnig persönlich. " Das geht im Moment nicht. Haigerloch: Den Mund haben sie meistens offen - Zollernalb - Schwarzwälder Bote. "Es wird dann auch mal gelacht" Musste er schon mal lachen bei der Arbeit? "Wir haben das immer wieder, dass Angehörige in einer sehr positiven Stimmung zu uns kommen. Menschen, die nach einem langen, langen Leidensgang zu uns kommen, sind als Hinterbliebene auch erleichtert, dass jemand jetzt gehen durfte.
Auf den Straßen sind wenige Menschen unterwegs. Es herrscht Ausnahmezustand, auch für einen Bestatter. Kein Abschied am offenen Sarg – über Monate Seit Mitte März durften zunächst nur noch maximal zehn Personen von einem Verstorbenen Abschied nehmen – ohne größere Feier, direkt am Grab, und zugelassen waren nur Familienmitglieder. "Freunde waren außen vor. Das war eine wahnsinnige Einschränkung, und es entsprach auch nicht der Lebenswirklichkeit", sagt Burmeister-Wiese. "Denn es gibt ja auch Menschen, die mit nicht verwandten Personen einen engen Kreis bilden – und das ist dann deren Familie. " Weiterlesen nach der Anzeige Weiterlesen nach der Anzeige Abschied nehmen ohne Feier. Keine Aufbahrung. Keine Möglichkeit des letzten Blickes. Bartagame hat ständig den Mund offen - was tun? | Bartagamen Ratgeber. Wie soll man da verstehen, dass ein geliebter Mensch tatsächlich tot ist? "Das ist ein wichtiger Punkt. Es geht um das Begreifen, und zwar auch im wörtlichen Sinne. Ich spüre, dass der Mensch kühl ist, dass es sich nur noch um die Hülle der Person handelt.