Die Angst vor dem leeren Blatt Papier war Rubens vermutlich fremd. Denn nur selten, vielleicht sogar nie, entstanden seine Bildideen "aus dem Nichts". Im Gegenteil: Rubens' Gemälde haben ihren Ursprung meist in den Kunstwerken anderer. Ob antike Skulptur oder berühmter Zeitgenosse – Rubens bediente sich freimütig und entnahm ganze Motive bei seinen Vorbildern. Aber wie eignete er sich diese genau an? Rubens besaß einen enormen Fundus an Zeichnungen. Schon als junger Mann sammelte er Grafiken anderer Künstler oder fertigte selbst Studien nach berühmten Kunstwerken an. Besonders intensiv tat er dies während seines Italienaufenthalts von 1600 bis 1608. Gemeinsamen Seestern / gemeinsame Seestern (Asterias Rubens) und Schlangenstern / Schlange Star (Ophiura Ophiura) an Strand gespült Stockfotografie - Alamy. Wenn es darum ging, daraus etwas Neues zu konzipieren, überarbeitete er diese Vorlagen oder zerschnitt sie sogar, um sie neu zusammenzufügen. Barthel Beham, Schlachtszene mit 18 nackten Männern (Ausschnitt), 1528, 54 x 292 mm, Städel Museum, Frankfurt am Main Peter Paul Rubens (nach Barthel Beham), Kampf nackter Männer, um 1598/1600, 141 x 252 mm, National Gallery of Art, Washington DC Teilweise verwendete er diese "Collagen" (Achtung: Anachronismus) und Zeichnungen erst Jahre später, um sie in ein Gemälde einfließen zu lassen.
Niemand hat weiblichen Kurven einen solchen Perlmuttglanz verliehen wie er: Die genaue Anatomie war für Peter Paul Rubens weniger wichtig als der Ausdruck und die Vitalität seiner üppigen Figuren. Das Kunsthistorische Museum (KHM) bietet nun einen frischen Blick auf den alten Meister und demonstriert, wie er antiken Marmorfiguren in seinen Gemälden Leben einhauchte. Dieser Artikel ist älter als ein Jahr. Altersweise und müde, aber doch eindringlich blickt uns Rubens von seinem letzten Selbstporträt 1638 an. Der gefesselte Prometheus (Gemälde) – Wikipedia. Feiner Zwirn und Degen weisen ihn als Edelmann aus; der habsburgische Hofmaler wusste nicht nur den Pinsel, sondern auch diplomatische Geschicke zu führen. Neben dem Bildnis hängt die Federzeichnung "Kampf nackter Männer", die 40 Jahre weiter zurückreicht. Als 21-Jähriger kopierte Rubens die winzigen Krieger eines alten Kupferstichs, und nicht nur das: Er schnitt die Muskelprotze auf Büttenpapier aus und klebte sie umgruppiert wieder zusammen. Jesus mit dem Waschbrettbauch Es sind solche Aneignungen, die jetzt im Zentrum der großen Rubens-Schau im KHM stehen.
Mitarbeiter wie Anthonis van Dyck verstanden einen "echten Rubens" zu malen. Die Frage, ob bloß "Werkstatt" oder "sua mano", also von des Meisters Hand, entscheiden die Experten bis heute anhand der Güte der Ausführung. "Es gab damals einen anderen Originalitätsbegriff", betonte die Kuratorin. "Rubens legte selbst unterschiedliche Grade der Eigenhändigkeit fest. " Gekauft wurde so viel Echtheit, wie die Geldbörse erlaubte. KHM-Museumsverband Für das gruselige "Haupt der Medusa" verpasste Rubens heimischen Nattern ein giftiges Muster Zwischen Horror und Fleischeslust Mit fünf Metern Höhe zählen die Jesuiten-Altarbilder zu den XL-Gemälden der Schau. Das "Wunder des Hl. Ignatius von Loyola" überwältigt, aber der Vergleich mit der antiken "Laokoon-Gruppe" macht den Ölschinken zugänglicher. Rubens bild mit schlangen den. Das verzerrte Gesicht des Besessenen darin gleicht dem trojanischen Priester aus Stein, der von Schlangen getötet wird. "Rubens muss um diese Skulptur regelrecht herumgeturnt sein", sagte Kuratorin Gruber zu einer Laokoon-Zeichnung von unten, für die sich der Künstler wohl auf den Boden gelegt hat.
[2] Der Dichter Aischylos kannte also offenbar die Spekulation der Pythagoreer seiner Zeit, wonach die Seele ein " Äther -Stück" [3] wäre, und hat sie mit dem uralten Mythos verwoben, der Mensch sei ein Geschöpf, welches der Demiurg Prometheus aus Feuer, Wasser, Luft und Erde erschaffen habe. Und der Schöpfer liebte seine Geschöpfe. Als festgelegt wurde, welche Teile des Opfertieres für die Götter und welche für die Menschen bestimmt sein sollten, ergriff Prometheus Partei für seine Menschen und half ihnen, die Götter zu überlisten. Er umwickelte nämlich die wertlosen Teile des Opfertieres mit einem üppigen Stück Fett, das damals noch kostbar war. Auf die guten Stücke legte er hingegen Knochen. Die bronzene Schlange, Rubens, Peter Paul, 1750 Stockfotografie - Alamy. Die Götter erkannten zwar den Betrug, sie nahmen ihn aber hin. Diesen Opferbetrug illustriert der Fellsack mit den Knochen, rechts im Bilde. Schon diese Tat machte Prometheus den Olympischen Göttern suspekt. Den Menschen aber, die Prometheus geschaffen hatte, fehlten noch besondere Eigenschaften.