Wenig bekannt ist, dass der Blutdruck physiologisch ausgeprägte Schwankungen, die systolisch um 60 mmHg und diastolisch um 40 mmHg liegen, aufweist; außerdem unterliegt er im zirkadianen Verlauf deutlichen Schwankungen mit den höchsten Werten am Morgen. Diese Blutdruckvariabilität spiegelt auch die nötige Anpassung der Blut- bzw. Sauerstoffzufuhr über die Veränderungen der Herzleistung an den jeweiligen allgemeinen oder lokalen Bedarf (z. B. bei Muskelaktivität) wider. Aber auch psychische Belastungen, wie z. oft auch die RR-Messung durch den Arzt, führen durch Ausschüttung von Stresshormonen zu Veränderungen in der Kreislaufregulation und damit zum Blutdruckanstieg. Mit einzelnen Blutdruckmessungen z. 24 Std. Blutdruckmessung. in der Ordination ist es also aufgrund der RR-Schwankungen unmöglich, eine exakte Diagnose hinsichtlich der durchschnittlichen RR-Höhe, also des Blutdruckniveaus, zu stellen. Letztendlich aber spiegelt dieses die druckinduzierte Belastung von Herz und Gefäßen wider. Von besonderer Bedeutung, insbesondere hinsichtlich des Schlaganfallrisikos, hat sich auch das nächtliche RR-Verhalten erwiesen, Ein Blutdruckabfall um 10-20% vom Tagesmittelwert während des Schlafs entspricht dem zirkadianen Normverhalten.