Veröffentlicht in Wettbewerbe Alljährlich findet bayernweit der Landeswettbewerb Alte Sprachen für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 statt, welche die Fächer Latein oder Griechisch belegt haben. In der ersten Runde des vorletzten Jahres, an der im ganzen Bundesland über 750 Schülerinnen und Schüler teilgenommen haben, war Hannah gefordert, an einem langen und schwierigen lateinischen Übersetzungstext sowie kniffligen Zusatzaufgaben nicht nur exzellente Sprachkenntnisse, sondern auch ihren Scharfsinn und Einfallsreichtum unter Beweis zu stellen. Sie meisterte die erste Runde mit Bravour und fertigte am 06. Oktober 2017 in der zweiten Runde, zu der sie als eine der 50 bayernweit Besten aus Runde eins zugelassen war, eine anspruchsvolle Interpretationsklausur an. Dabei hatte sie eine Elegie Ovids aus dem 2. Buch seiner Tristien zu analysieren. In einer zusätzlichen Aufgabe musste sie ihre Kreativität bei der Formulierung eines möglichen Briefes des Kaisers Augustus an den nach Tomi am Schwarzen Meer verbannten Dichter Ovid unter Beweis stellen.
Valentin Friemel aus der Q 12 hat es mit 49 anderen Oberstufenschülern aus Bayern geschafft, die erste Runde des Landeswettbewerbes alte Sprachen, an der jedes Jahr über 1000 bayerische Schüler und Schülerinnen der Oberstufe teilnehmen, zu bestehen und damit für die zweite Runde zugelassen zu werden. Das ist insofern etwas Besonderes, da die Erfolgreichen normalerweise immer von altsprachlichen Gymnasien kommen. Am 2. 10. war es dann soweit. Valentin, wie ist die zweite Runde gelaufen? Den Umständen entsprechend, allerdings muss ich doch rückblickend sagen, dass ich gut fertiggeworden bin. Was genau wurde von dir verlangt? Da ja in der ersten Runde schon eine anspruchsvolle Übersetzung gefordert war, bestand die zweite Runde auschließlich aus der Interpretation eines lateinischen Textes, der bereits vorübersetzt war. In dem Text wird der Fremdling Äneas in Italien von König Latinus herzlich aufgenommen. In der geforderten Interpretation, in die ich mein Wissen über Vergil und die verschiedenen Methoden der Texterschließung einfließen lassen sollte, musste ich problematisieren, inwieweit sich der Text als Folie für gelungene Integration eignet.
Der kleine Kurs gestaltet das Lernen doch recht angenehm. In der Oberstufe liegt der Focus nicht mehr nur auf der Übersetzung, sondern auch auf dem Zusatzwissen. Z. B. übersetzen wir jetzt gerade Autoren der augusteischen Zeit. Da erfährt man auch viel über Augustus und seine Vertrauten. Mündliche Klausuren wie in Englisch gibt es in Latein z. auch nicht. Das mag auch für manche von Vorteil sein. (Valentin Friemel und Friederike Heine)
Die Herausforderung, der sich Klara gestellt hat, hat sich in vielerlei Hinsicht bezahlt gemacht: Neben dem Wert der vertieften Auseinandersetzung mit antiken philosophischen Texten und deren Einbettung in moderne Denkweisen an sich erhält Klara als ersten Preis ein einwöchiges wissenschaftliches Arbeitsseminar in Neresheim. Ob dieses Seminar vor dem Hintergrund der Pandemie stattfinden kann, steht leider noch nicht fest. Obwohl Klara in ihrer bescheidenen sympathischen Art betont, dass "der Weg das Ziel" sei und es ihr unheimlich Spaß gemacht habe, am Wettbewerb teilzunehmen und der erreichte Preis nur hintergründig sei, wünscht ihre Lateinlehrerin Christine Höllwarth Klara von Herzen, dass sie noch in den Genuss der philosophischen Seminarwoche kommen kann, die ihr als Schülerin einst selbst prägende Eindrücke hinterließ. Mit dem Erreichen des ersten Preises qualifizierte sich Klara zudem für die zweite Wettbewerbsrunde, in welcher sie eine anspruchsvolle Klausur mit zentraler Aufgabenstellung bearbeiten musste.