Gott ist Liebe. Aus Liebe zu den Menschen hat er seinen Sohn geopfert und so die Welt mit sich versöhnt. Mit anderen Worten: Zum Heil für alle Menschen ist Christus am Kreuz gestorben. Damit ist für alle Menschen die Möglichkeit geschaffen, in die ewige Gemeinschaft mit Gott zu kommen. Die Verkündigung und Vermittlung des Heils erfolgt durch das Apostelamt. Die Aufgabe der Apostel ist es, den Menschen immer wieder zuzurufen: Nehmt das Heilsangebot Gottes an, lasst euch versöhnen mit Gott! Dieses Angebot gilt allen Menschen, denen im Diesseits und denen im Jenseits. Die Annahme geschieht durch den Glauben. Der Weg zum Heil Der Glaube an das Opfer Christi, an Christi Auferstehung und Wiederkunft führt zum ersten Schritt auf dem Weg zum Heil, zur Taufe. Durch die Taufe wird die Erbsünde abgewaschen und der Mensch wird ein Christ. Ein wahrer Christ ist dankbar, macht Gott keine Vorwürfe, vertraut Gott und ist versöhnungsbereit. Der Glaube an das Apostelamt führt zum zweiten Schritt auf dem Weg zum Heil, zur Versiegelung.
Lasst euch herausreißen aus dieser giftige Mischung von Angst, Hass, Sensationslust und Gleichgültigkeit. Gott will die Angst nicht. Gott muss nicht versöhnt werden. Davon singt der Schluss unseres Liedes. Denn die Erde jagt uns auf den Abgrund zu. Doch der Himmel fragt uns: Warum zweifelst du? Hart auf deiner Schulter, lag das Kreuz, o Herr, ward zum Baum des Lebens, ist von Früchten schwer. Lasst euch versöhnen mit Gott, der dem Tod den vorletzten Platz zuweist und uns den Sieg des Lebens verspricht – ein Dasein, das unsere Grenzen sprengt, ein Dasein, das keine Zeit mehr kennt. Ewiges Leben. Gutes Leben. Leben, das in unsere Zeit hineinscheint. Gerade auch in diese kraftzehrenden Tage. Bleiben Sie klug und besonnen; bewahren Sie Ihren Mut. Amen. Dekan Uland Spahlinger, Dinkelsbühl
Vaticanum 22. Februar 2022 in Spirituelles, 5 Lesermeinungen Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden Mich lässt die Aussage vom Papst nicht in Ruhe: "Wenn wir ohne das Kreuz gehen, wenn wir ohne das Kreuz aufbauen und Christus ohne Kreuz bekennen, sind wir nicht Jünger des Herrn: Wir sind weltlich.... " - Von Stefan Fleischer Grenchen () In der angespannten Weltlage war es nicht verwunderlich, dass der Prediger dieser Tage auf die Frage des Friedens zu sprechen kam. Er entwickelte viele schöne und gute Gedanken. Nur eines habe ich dabei ein wenig vermisst, nämlich das, was der Völkerapostel seinen Korinthern so sehr ans Herz legt: «Wir sind also Gesandte an Christi statt, und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! » ( 5, 20) Immer mehr wird mir im Verlauf meiner Schriftlesungen nämlich bewusst, dass Christus der Herr Mensch geworden ist, «um sein Volk aus seinen Sünden zu erlösen» (Ps 130, 8 / Mt 1, 21) und nicht einfach nur um uns in Wort und Beispiel zu helfen, eine bessere Welt hier und jetzt zu bauen.
Wir sind also Gesandte an Christi statt und Gott ist es, der durch uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen! Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden.
Die Angst ist ein «Netz, das uns der Böse überwirft, damit wir uns verstricken und zu Fall kommen», heißt es bei Bonhoeffer. Menschen vereinsamen, werden mutlos, verlieren Vertrauen. Oder sie werden aggressiv, wütend, bösartig, herzlos und kalt. Die Enge in der Seele verhindert Gespräche über Alternativen. Menschen werden manipulierbar. Gott rückt in die Ferne. Angst ist ein schlechter Ratgeber! Wir sind überzeugt: Runde Tische machen Gespräche neu möglich. Zuhören, Respekt und Toleranz schaffen neues Vertrauen. Die Runden Tische zur Zeit der Wende zeigen den Weg. Wir müssen reden. Über den Umgang miteinander in Diakonie, Kirche und Gesellschaft. Über Impfung und Impfpflicht, über die Situation der Pflege- und Heilberufe. Über Moratorien, Impfpflichten auszusetzen, damit nicht Gewissen belastet, körperliche Integrität missachtet und berufliche Existenzen zerstört werden. Über biologischen und seelischen Tod, über Wege aus Zerrissenheit und Verletzung. Wir fordern Euch auf: Steht auf, betet und habt Mut.