An der Ostseite hat sie einen niedrigen Vorbau, nach Norden einen schlanken dreieckigen Kirchturm. Die unter Denkmalschutz stehende Kirche wird als bedroht eingestuft. Geschichte Die katholische Gemeinde Tempelhof entstand 1878 mit Unterstützung durch Kaiserin Augusta. Im Jahr 1898 errichtete die Gemeinde ihre Pfarrkirche Herz-Jesu in der Friedrich-Wilhelm-Straße. Bis 1910 gehörte das Gebiet, auf dem später die katholische Kirchengemeinde St. Judas Thaddäus entstand, als Teilstück des Tempelhofer Feldes dem preußischen Kriegsministerium. Noch vor dem Ersten Weltkrieg erwarb die Landgemeinde Tempelhof ein Teil dieses Gebietes für die städtebauliche Erschließung der Neu-Tempelhofer Ortslage, die allerdings erst ab 1922 begann. Kath. Kirche St. Judas Thaddäus - Lange Nacht der Religionen. Nach dem Ersten Weltkrieg bildete sich in dem neuen Wohngebiet eine eigene Gemeindegruppe von rund 3000 Katholiken. Im Bezirk Tempelhof gab es damals kein Krankenhaus. Der Plan zum Bau des St. -Joseph-Krankenhauses geht zurück auf die Initiative der damaligen Provinzoberin der im Jahr 1842 entstandenen Kongregation der Schwestern von der hl.
Taufkapelle Vom Windfang wird die niedrige, fensterlose Taufkapelle betreten. Sie schmiegt sich nierenförmig als Bindeglied zum Kirchenraum an ihn. Der Boden besteht aus Terrazzo mit eingelassenen Marmorkieseln, die Wände sind mit Mosaik verkleidet. Unter einem Oberlicht steht das zentrale Taufbecken aus grauem Marmor, das zugleich als Weihwasserbecken fungiert. Die Taufkapelle öffnet sich mit drei verglasten Doppeltüren zum Kirchenraum. St. Judas Thaddäus Ostseite Kirchenschiff Der Grundriss des sich zum Altar hin weitenden achsensymmetrischen Kirchenraums beschreibt zunächst eine Parabel. In diesem Bereich steigt das Dach, das den Kirchenraum überdeckt, flach an. Wo sich die Breite des Kirchenraums allmählich verringert, um in die Rundung der Apsis im Süden überzugehen, schwingt das Dach wieder ab. Im Scheitel der Parabel liegt die mittlere von drei Türen zwischen Taufkapelle und Kirchenraum. Durchgänge zu beiden Seiten des Kirchenschiffes führen zu den Beichtstühlen, die sich in den Anbauten befinden.
Johannes Schreiter schuf ein farbiges, dreieckiges Beton-Glas-Fenster, das in die Wand der Apsis hinter dem Altar eingelassen ist. Der Marmoraltar steht über dem Grundstein und birgt die Reliquien des Heiligen Judas Thaddäus, der Heiligen Bernadette von Lourdes und der Heiligen Maria Goretti. Werktags dient die Krypta als Kapelle. Ausstattung Kirchenraum und Chor waren bei der Fertigstellung schlicht ausgestattet. Ein Gemmenkreuz zierte die freie Altarwand, es hängt heute an der Nordwand des Kirchenschiffs. Alle aus Bronze gegossenen Prinzipalstücke, der siebenarmige Leuchter, der einfache Tabernakel auf dem Altar, das Lesepult und der Osterleuchter, hat der Architekt entworfen. 1962 wurde eine Madonna aus Mahagoniholz von Ludwig Gabriel Schrieber aufgestellt. Die Vierzehn Stationen des Kreuzwegs waren zunächst lediglich durch römische Zahlen gekennzeichnet. Sie wurden erst 1964 durch kleine bronzene Reliefs ersetzt. Die übrige Ausstattung des Altarraums wurde von Werner Gailis zwischen 1966 und 1970 geschaffen.