Von dort habe er sie mitgebracht, damals winzig, heute meterhoch, sagt er. Das plätschernde Herzstück in der grünen Oase ist der Teich mit Wasserfontäne. Vor drei, vier Jahren sei er an heißen Sommertagen im Teich geschwommen, sagt Bruder Clemens. Hundert Meter weiter steht die Tür zu einem kleinen Reihenhaus offen, dort bügelt eine Frau. Sie kommt seit 21 Jahren morgens ins Kloster und kümmert sich in einem Trakt der Abtei um die Wäsche der Mönche. Der Wäscheberg sei im Laufe der Jahre kleiner geworden. 25 Mönche hätten im Jahr 2000 noch in St. Trierer Dom St. Petrus. Matthias gewohnt, heute seien es zwölf, darunter der Abt. An der Nähmaschine flickt eine Schneiderin die Taschen eines schwarzen Habits. Er besteht aus einer Tunika, darüber wird ein Skapulier, ein Überwurf, getragen. "Die Taschen seien empfindlich, der Ledergürtel scheuere stark am Stoff", erklärt sie. Sie näht auch neue Habite. Nebenan steht auf einem Schild "Küche": Volker Wirtz rührt mal Kakao, mal Möhren-Ingwersuppe und hat den Ofen im Blick.
In der Schweiz und in Berlin. Dort macht er zwei Wochen lang Urlaub. In der imposanten Abteikirche wird gebetet. Verschiedene Kutten der Brüder hängen in der Sakristei. Die Mönche speisen unter einem schönen Kreuzgewölbe. Bruder Clemens hat Pflaumen gepflückt. Die Brüder treffen sich noch dreimal an diesem Donnerstag: Zur Vesper, zum Abendessen und wenn in vielen Haushalten der Tagesschau-Gong zu hören ist, zum Komplet (Nachtgebet). Und sie beten immer "für abwesende Brüder". Etwa für den Abt. Er ist zurzeit im Kloster Huysburg in Sachsen-Anhalt. 2004 hat sich das Benediktinerkloster mit der Abtei St. Ehemaliges Klarissenkloster soll Krankenpflegeschule werden - EMZ Eifel-Mosel-Zeitung. Matthias zu einer Gemeinschaft zusammengeschlossen. Auch dort sind Gäste willkommen, ein paar Tage mitten unter ihnen zu leben. Um der Hektik des Alltags zu entfliehen oder um sich selbst begegnen zu wollen, wie Gästebruder Ansgar sagt.
Sie erinnern an Jugendzimmer der 1980er Jahre, ausgestattet mit dem Notwendigsten. Gäste erhalten einen Schlüssel, der ihnen Türen zu vielen Bereichen des Klosters öffnet. Tabu ist, wo nur die Mönche Zutritt haben. Etwa zu ihren Zellen. Bruder Clemens, 84, hat den Habit, das schwarze Ordenskleid, schon gegen braune Cordhose, blaue Arbeitsjacke, grünes Hemd, Hosenträger und weiße Mütze getauscht. Flink klettert er die Leiter an einem Baum hoch, um die letzten Zwetschgen zu ernten. Er lebt seit 65 Jahren in der Abtei. 2500 Hühner habe er in den ersten Jahren gehalten und viele Pflastersteine mit seinen Händen verlegt, sagt er. Bruder Clemens ist gelernter Maurer. Trier übernachtung kloster und. Seit einem Vierteljahrhundert kümmert er sich im Klostergarten um die Obstbäume. Oder besser gesagt im Paradies: Ahorn, Libanonzeder, Thuja, Ginkgo, Magnolie, Hortensien, Reben, um nur einiges zu nennen, wächst auf dem sechs Hektar großen Gelände gen Himmel. Mancher Baum steht dort seit mehr als zweihundert Jahren. Eine Stechpalme erinnert den Mönch an eine Zeit, in der er für ein halbes Jahr in einem französischen Kloster in der Bretagne gelebt hat.