erstmal gilt es die geschichte mit ihm klarzumachen, sonst wird er es schaffen deine kleinen erfolge wegen seinem verhalten immer wieder zunichte zu machen, die stärke dich dagegen angemessen zu wehren, hast du z. z. noch nicht. deshalb schütze dich - es geht um dich! 04. 2013 12:07 • #86 habe ich Dich richtig verstanden? Du willst im Augenblick nichts an der Beziehung ändern, sondern bei Dir. Also, ohne ihn. Du willst die Sache mit Dir alleine ausmachen? Dich nicht mit ihm auseinander setzen? Genau das tun, was Du ihm vorwirfst? Zu zweit und doch allein. 04. 2013 12:11 • #87 Ich leide im Moment unter starken Schwankungen in meiner eigenen Stärke. Es gibt Tage, da könnte ich mich allen Konflikten stellen und Tage, an denen ich schon heule, wenn man mir guten Tag sagt. An starken Tagen setze ich mich durchaus mit ihm auseinander und habe auch keine Angst. An schwachen Tagen gehe ich solchen Dingen aus dem Weg (und das finde ich vernünftig). Ich habe mich heute morgen z. B. dazu entschieden, die Sache von gestern nochmal in einer langen Mail klarzustellen und auch noch einmal auf die wenigen Möglichkeiten hingewiesen, die unsere Beziehung noch hat.
Sofort ist klar, ich muss heute noch raus. Voller Enthusiasmus verlasse ich mein Auto, mein heutiges Schlafquartier und wandere los. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich nicht mehr viel Zeit habe, um mein Ziel zu erreichen – die Nordwand der westlichen Zinne aus der Nähe zu betrachten. Es dämmert bereits und der Aufstieg über das Geröllfeld steht noch bevor. Keine Menschenseele weit und breit, um diese Zeit ist hier niemand mehr unterwegs. Wenn man jetzt im Team unterwegs wäre, würde man sich absprechen. Geht man noch hoch oder lässt man es sein. Vier Augen sehen mehr als zwei, vielleicht hat mein Partner ja mehr Erfahrung und ich kann mich auf seine Einschätzung verlassen. Vor allem in einem unbekannten Gebiet ist das sehr beruhigend und angenehm. Doch hier ist niemand, den ich fragen könnte. So muss ich mich auf meine eigene Erfahrung verlassen, vielmehr jedoch auf mein Bauchgefühl. Also steige ich weiter auf. Ich weiß, dass ich gut ausgerüstet bin und wenn es sein muss, im Abstieg noch mal Gas geben kann.
Warum eigentlch müssen pupertierende Mädchen (manchmal auch Jungs, seltener auch Erwachsene) immer mit Selbstmordgeschichten anfangen? Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu persönlich Es gibt zu diesem Thema nichts Neues mehr zu berichten, auch wenn deine Geschichte vom Schema etwas abweicht, weil es hier sogar um einen Doppelselbstmord geht. Aber das allein macht sie noch nicht spannender, besser, neuer, fesselnder. Es ist halt eine Situation, wie sie tausende Male beschrieben wurde und das wirklich Neue, Interessante, Andere kommt hier auch nicht vor. Abgesehen davon, dass Selbstmord niemals eine Lösung für kein Problem der Welt ist, lernt man in deiner Geschichte leider auch nichts über die Motive und kann somit nicht das geringste Verständnis für die Protagonistin (eigentlich sind es ja zwei) aufbringen. Da ist von einem Bild und einem Brief bei der Einen die Rede, von Einsamkeit und Leere bei der Anderen. Das kann alles Mögliche bedeuten. Trennung, Liebeskummer, Tod eines geliebten Menschen, Kündigung des Arbeitsplatzes, schwere Krankheit, was auch immer.
Gut gemachte Harmlosigkeit Der Film, an dem die 1971 geborenen Regisseurin und Drehbuchautorin mit ungarisch-schweizerischen Wurzeln und ihre einsatzfreudige Crew zwei Jahre gearbeitet haben, ist handwerklich sauber und liebevoll gemacht. Die wiederholten Breaks durch die Therapieszenen wirken eher harmlos. Sie offenbaren nicht sonderlich Neues, sorgen aber – beim offensichtlich eingeweihten – Publikum immer wieder für Lacher. Etwas strapaziert wird auch die Symbolik einiger Bilder – Zeichen nennt es die Protagonistin: das Lustgestöhn in einer WC-Kabine, die lange Tunnelfahrt, Palmen unterm Schnee, Gewehr und Axt, die der verstörte Andreas im Schuppen des Ferienhauses entdeckt, bis hin zum Pool unterm Eispanzer... Viele Szenen offenbar wurden erst beim Drehen entwickelt, was dem Film gewisse Spontaneität verleiht. Man schaut gerne zu. Nicht zuletzt dank guten Schauspielern. Vor allem Thomas Douglas gibt den angesichts der emotionalen Rutschgefahr überforderten, hilflosen Andreas hervorragend.