Überzeugend vor allem aber der energische Marius Burkert am Pult, im Moment vielleicht der aufregendste Operettendirigent der Alpenrepublik. " (Opernwelt) "Sebastian Ritschel, der Liebe und Profession für das Genre hat, inszenierte diese scheinbar oft gesehene, aber klanglich hinreißende "Polnische Hochzeit" als feinsinnig grelle Parodie (…). Hier ist alles in Schwung, die seltsamen Handlungshaken zwischen sentimentalem Polenblut mit Mazurka, Krakowiak und diversen heimischen Schnäpsen bis hin zur hüpfenden Offenbachiade sowie zu stylishen Modetänzen und Schlagernummern der Dreißiger klappen perfekt. Alles bleibt Ausstattung (Martin Miotk, Andy Besuch) und Augenblick. Da wird kräftig klamottiert, sehr verliebt deklamiert und umso schöner gesungen. " () "In Graz's superb (…) and deservedly highly popular production, Boleslav, the romantic tenor, is in the more than capable hands of Szaboles Brickner. Not only can he act and sing, the charisma between him and Jadja (Sieglinde Fieldhofer) is obvious.
Und auch Suza heiratet schließlich ihre wahre Liebe, den Gutspraktikanten Casimir, während Staschek erkennen muss, dass er zu alt für den Stress einer weiteren Ehe ist. Inszeniert wurde die Grazer Neuproduktion von Sebastian Ritschel, der das vermutlich einzig Sinnvolle macht – er versucht gar nicht erst, das Werk in eine ernste Form zu pressen, sondern gestaltete die Polnische Hochzeit als völlig überdrehten, schablonenhaften Spaß mit überzeichneten Kostümen, Charakteren und Bühnenbildern. Die nötige Ernsthaftigkeit kam ohnedies von der musikalischen Seite, die Grazer Philharmoniker drehten unter der Leitung von Marius Burkert die Operettenseligkeit auf die höchste Stufe, schmachteten und swingten ebenso leidenschaftlich wie farbenreich durch die Partitur. Spielfreudig umgesetzt wurde Beers Musik auch von einem bestens aufgelegten Sängerensemble, das sichtlich Spaß an der abstrusen Handlung und den schmissigen Hits hatte. Szabolcs Brickner, Markus Butter, Mareike Jankowski und Ivan Oreščanin So sorgten Josef Forstner und Markus Butter als Baron Oginsky und dessen Wunsch-Schwiegersohn Graf Staschek mit einer Brise Selbstironie und punktgenauem komödiantischen Timing für viele Lacher; Katherina Melnikovas Jadja und Szabolcs Brickners Graf Boleslav waren hingegen für die großen Gefühle, die strahlende Spitzentöne und den süßlichen Schmelz in den Stimmen zuständig.
Werkdaten Originaltitel: Polnische Hochzeit Originalsprache: Deutsch Musik: Joseph Beer Libretto: Fritz Löhner-Beda, Alfred Grünwald Uraufführung: 3. April 1937 Ort der Uraufführung: Opernhaus Zürich Spieldauer: ca. 2½ Stunden Ort und Zeit der Handlung: Gutshof des Barons Mietek Oginsky in Polen, um 1830 Personen Baron Mietek Oginsky, Gutsbesitzer Jadja, seine Tochter Graf Staschek Zagorsky, reicher Gutsbesitzer Graf Boleslav Zagorsky, sein Neffe Suza, Gutsverwalterin des Barons Oginsky Casimir von Kawietzky, Gutspraktikant bei Oginsky Sergius Korossoff, Hauptmann der russischen Gendarmerie Stani, Bediensteter auf dem Gut Oginsky Stasi, Bedienstete auf dem Gut Oginsky Bauernvolk, Hochzeitsgäste Polnische Hochzeit ist eine Operette in drei Akten und einem Prolog von Joseph Beer. Libretto und Texte stammen von Fritz Löhner-Beda und Alfred Grünwald. Die Uraufführung fand am 3. April 1937 am Opernhaus Zürich statt. Handlung [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Der junge polnische Freiheitskämpfer Boleslav passiert inkognito die österreichisch-russische Grenze, um in dessen Heimat seine Jugendliebe Jadja zu heiraten und sein Erbe anzutreten.