A uch was absehbar ist, kann zu ungläubigem Erschrecken führen. Anfang Januar 1945 wussten die Menschen in Ostpreußen und den anderen östlichen Provinzen des Deutschen Reiches natürlich, dass eine Offensive der Roten Armee bevorstand. Die Angst fuhr immer mit - Unsere dramatische Flucht 1945 von Jürgen Nolte portofrei bei bücher.de bestellen. Schon im Oktober 1944 hatten sowjetische Soldaten kurzzeitig deutsches Territorium besetzt; unter anderem in Nemmersdorf hatten sie dabei Dutzende Zivilisten getötet. Der Propagandaapparat von Joseph Goebbels griff die Ereignisse dankbar auf und machte daraus eine große Kampagne. Für die Bewohner in den bis vor Kurzem noch ruhigen ländlichen Gebieten Westpreußens und der Neumark war diese Gefahr spürbar. Noch mehr galt das für die in den annektierten, eigentlich polnischen Gebieten Warthegau und Ostoberschlesien angesiedelten Deutschen. Die Durchhalterhetorik und strikte Verbote der örtlichen Staats- und NSDAP-Dienststellen hatten einen allgemeinen Exodus noch bis Anfang Januar 1945 verhindern können: Wer nach Westen wollte, brauchte eine Reisegenehmigung, um Fahrkarten für einen der wenigen noch verkehrenden Züge zu erwerben.
Doch die deutschen Einwohner ahnten, dass die russischen Truppen näher rückten. Edda beschreibt in ihrem Tagebuch die Stimmung: Frau Koch aus Werderhof fragt Mami: "Wir bekommen doch Bescheid, falls 'es' soweit kommt? " "Natürlich, das macht die Kreisleitung. " "Könnten Sie mich nicht anrufen, wenn Sie fahren? " "Wir bleiben bis alle gehen, Frau Koch. " Bleiben ja, aber packen tun wir heimlich, obwohl es verboten ist. Ich packe bis Nachts um elf Uhr. Im Schlafzimmer nebenan telefoniert Vati mit Posen. Keine Beunruhigung, heißt es. Also kann ich schlafen, vorsichtshalber behalte ich mein Unterzeug an, wie früher in Hannover, falls Alarm kommt. Am Samstagmorgen durfte Edda noch in die Stadt gehen. Sie schlenderte durch die Straßen, der Wind war bitterkalt. Plötzlich sah sie an der Bahnhofstraße Treckwagen. Flucht aus dem warthegau 1945. Eine der polnischen Hausangestellten ihrer Familie lief ihr entgegen, rief ihr zu, dass bis auf ihren Vater alle schon aufgebrochen seien. Nebelung hatte eine Anordnung zur sofortigen "Verlegung der Verwaltung in das alte Reichsgebiet" erhalten.
Der Historiker, dessen Institution derzeit gerade die erste Dauerausstellung zum Schicksal von Millionen Deutschen aus Ostmitteleuropa am Ende des Zweiten Weltkriegs vorbereitet, sieht in der Entdeckung einen Ansatzpunkt für eine weiter verbesserte Zusammenarbeit: "Da viele Opfer von Flucht und Vertreibung im Winter 1945 an namenlosem Ort verstarben, ist die Initiative polnischer Archäologen sehr zu begrüßen, hier zur Aufklärung beizutragen. Für die Toten sollte es – ähnlich wie 2009 im Raum Marienburg – eine würdevolle letzte Ruhestätte geben. Flucht aus dem warthegau 1945 watch. " Dort waren mehr als 2100 Tote aus einem Massengrab geborgen und angemessen beigesetzt worden. Die Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Polen funktionierte, allem öffentlich inszenierten Streit zum Trotz, weitgehend reibungslos. Bis zu zwei Millionen Tote Die SFVV, die in Polen vielfach ohne Rücksicht auf ihre tatsächlichen Ziele scharf angegriffen wurde und wird, soll in Berlin das "sichtbare Zeichen" des Gedenkens an das Schicksal von Millionen Heimatvertriebenen werden.
Neben den von der Vertreibung 1945 betroffenen Provinzen, die 1937 zum Deutschen Reich gehörten, wurden etwa 1, 8 Millionen Deutsche auch aus den nach Versailles von Polen regierten Teilen Westpreußens, dem bis 1939 als Freistaat existierenden Danzig, dem nach der Besetzung Polens eingerichteten "Reichsgau Wartheland" und aus den verstreuten Siedlungen in "Kongreßpolen" vertrieben. Im Warthegau, welcher etwa die frühere preußische Provinz Posen und weite Teile 1939 von Polen okkupierten Gebietes bis östlich von Lodz (während des Krieges Litzmannstadt) umfaßte, wurden nach 1940 etwa 250. 000 Deutsche aus dem Baltikum, Bessarabien, der Bukowina und Wolhynien umgesiedelt und fanden dort oft in Höfen und Häusern vertriebener Polen Unterkunft. Der Verlauf der sowjetischen Offensive im Januar 1945 erfaßte die östlichen Teile des Warthegaus als erstes. Große Teile der Deutschen flohen in Richtung Schlesien, viele wurden Opfer der sowjetischen Besatzungspolitik. Flucht aus dem warthegau 1945 images. In den vormaligen polnischen Gebieten setzten großflächig "wilde" Vertreibungen noch vor dem Ende des Krieges ein.
Die meisten erwachsenen Deutschen in der Heimat, ob Frauen oder (meist ältere) Männer wussten genügend über die Verbrechen der vergangenen Jahre, um Angst vor der Zukunft zu spüren. Ganz offen redeten Berlinerinnen in der Straßenbahn darüber, dass "wir schon genügend Schuld auf uns geladen haben durch die Juden- und Polenbehandlung, die man uns noch heimzahlen" werde. Ich will zu Hause bleiben! Alles ist in großer Aufregung. Endlich um 24 Uhr läuten unsere Kirchenglocken Sturm, das Signal zum Räumen der Stadt Doch sie konnten nichts tun: Unaufhaltsam rückten in der zweiten Januarhälfte sowjetische Truppen vorwärts. Wo ihre Panzer auf Flüchtlingstrecks stießen, schossen sie die verzweifelten Zivilisten oft, wenn auch nicht immer, zusammen. Flucht vor der Roten Armee - DER SPIEGEL. Unzählige Male kam es zu Vergewaltigungen. Jetzt kamen die Evakuierungsbefehle, die drei Wochen zuvor nötig gewesen wären. Der Hotelbesitzer Ernst Prochnow aus Woldenberg in der Neumark notierte am 26. Januar 1945 in sein Tagebuch: "Ich will zu Hause bleiben!
Das Leben spielte sich vorwiegend in Bunkern oder Luftschutzkellern ab. Allein zwischen dem 13. und dem 18. Januar 1945 heulten die Sirenen der Reichshauptstadt ein Dutzend Mal – sooft das Wetter eben Angriffe zuließ. Nicht immer fielen Bomben in größeren Mengen auf Berlin, doch an der stetigen Angst änderte das nichts. "War die Luft für zwei oder drei Stunden rein, griff mich meine Mutter, um ein Geschäft zu suchen und etwas Essbares zu ergattern", berichtete Barbara Graff Jahrzehnte später. Reichsgau Wartheland. Die allermeisten Deutschen sehnten inzwischen ein Ende der Kämpfe herbei – nicht allerdings den Einmarsch der Russen. "Viele sagen: Kriegsende, ja sofort, aber wenn die Bolschewisten kommen, was dann? ", notierte der 26-jährige Kurt Wafner, der wegen eines Augenleidens noch nicht an die Front eingezogen worden war. Spitzel der Wehrmacht, die in Berlin und Wien Stimmungen der Bevölkerung registrierten und zu beeinflussen versuchten, berichteten wenige Tage nach Beginn der sowjetischen Winteroffensive: "Allgemein wurde die Befürchtung ausgesprochen, dass den Russen doch das oberschlesische Industriegebiet in die Hände fallen könnte, womit der Krieg für Deutschland praktisch verloren sei. "
Infolge von Flucht und Vertreibung lebten im geteilten Deutschland bald doppelt so viele Menschen pro Quadratkilometer wie vor dem Zweiten Weltkrieg. Dabei nahmen die US-amerikanische, die britische und die französische Besatzungszone (die später zur Bundesrepublik Deutschland zusammengefasst wurden) etwa acht Millionen Vertriebene und Flüchtige auf. Das entsprach einem Bevölkerungsanteil von etwa 16 Prozent. Die sowjetische Besatzungszone (die künftige DDR) integrierte mit vier Millionen Vertriebenen sogar einen Gesamtbevölkerungsanteil von 25 Prozent. Die Integration hatte also im großen Maßstab Bevölkerungsverschiebungen zur Folge. Regionen wie Mecklenburg verdoppelten ihre Einwohnerzahl auf einen Schlag. In der Bundesrepublik waren es in erster Linie Bayern, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein, die überproportional viele Menschen integrieren mussten.
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