Der prächtig-irrationalen Atmosphäre dieses verwirrenden wie lyrischen Alptraums tut dies glücklicherweise keinen Abbruch. Zurück zu Elke Sommer. Die landet nach kurzem Irrweg zusammen mit Sylva Koscina, Eduardo Fajardo und Gabriele Tinti in einer düsteren Villa. Dort trifft sie auf eine blinde (von der großen wie dämonischen Alida Valli gespielten) Contessa und deren melancholischen Sohn. Spätestens jetzt wird LISA UND DER TEUFEL endgültig zur unberechenbaren, aber absolut hypnotischen Chimäre. Unerbittlich verwischen die Grenzen zwischen Leben und Tod, Wahn und Wirklichkeit. Ein mit finsteren Geheimnissen und teils recht brutalen Morden angereichertes teuflisches Ränkespiel nimmt seinen Lauf. Ein klassischer Geisterfilm in der Tradition der italienischen Schauerfilme aus den Sechzigern? Lisa und der teufel en. Ein bizarrer, gotischer Psychothriller? Lyrischer Nachtmahr? Oder doch ein pechschwarzes, nekrophiles Märchen? LISA UND DER TEUFEL ist von allem etwas. Es ist wie schlafwandeln in einem höllischen Märchenschloss.
Bava war in seinem Gebiet ein Künstler. Zwar werden seine Filme von den meisten Kritikern noch immer als trivial verschrien, doch langsam regt sich eine immer größer werdende Gruppe, die Bava als einen meisterhaften Regisseur betrachtet und auch seine Filme nicht als bloße Genrefilme, sondern als Kunstwerke ansieht. In seinen Filmen mischen sich Traum mit Wirklichkeit und Schrecken mit Romantik. Lisa und der Teufel - fictionfantasy. "Die Stunde wenn Dracula kommt" ist und bleibt der Klassiker des modernen italienischen Horrorfilms. Obwohl schwarzweiß gefilmt, wirken manche Szenen wie schauerliche Gemälde aus dem frühen 19. Jahrhundert. Von seinen farblichen Komponenten sind vor allem die beiden Filme "Der Dämon und die Jungfrau" und "Blutige Seide" hervorzuheben, in denen nicht nur die reinen Farben der Kulissen beeindrucken (Rot, Grün und Blau), sondern auf dieselbe Weise das Farbenspiel der Scheinwerfer. Bava benutzte nicht nur das farbige Licht der Scheinwerfer, um den Szenen eine gewisse Dramatik zu verleihen, sondern mischte die Farben wie ein Maler.
Horror 2016 1 Std. 35 Min. iTunes Erhältlich bei Prime Video, iTunes Gibt es den Teufel wirklich? Lisa und der Teufel - Kritik | Film 1973 | Moviebreak.de. Eine Sightseeing-Tour durch Toledo, ein Gemälde des Teufels und dazu ein mysteriöser Diener, der dem Teufel zum Verwechseln ähnlich sieht, verdichten sich für die Touristin Lisa Reiner (Elke Sommer) zunehmend zu einem Albtraum, der diese Frage immer wahrscheinlicher werden lässt. Spätestens als sie nach einer Autopanne unfreiwillig in die Fänge eines blinden Schlossherren und seines diabolischen Dieners Leandro (Telly Savalas) gerät, scheint kein Entkommen mehr möglich. Was für ein seltsames Spiel treibt die Schlossgesellschaft und hat Lisas verdrängte Vergangenheit damit zu tun? Ab 16 Jahren Hauptdarsteller:innen Telly Savalas, Elke Sommer, Sylva Koscina Regie Mario Bava