Es hat alles, damit das Immunsystem sich perfekt vorbereiten kann auf weitere Infektionen: Es induziert nach dem Kontakt Antikörper, T-Zellen und Killerzellen. Dass dadurch eine lang anhaltende Immunität erzeugt werden kann, hat eine Untersuchung aus dem Jahr 2020 gezeigt. Menschen, die sich 2003 mit dem ersten Sars-Virus infiziert hatten, besaßen 2020 Antikörper in mindestens der gleichen Konzentration wie ein Jahr nach der Infektion. Impfstoffe sind natürlich deswegen besser als die Infektion, weil sie guten Schutz bieten, ohne dass man zuvor die Krankheit durchleben muss. Andererseits können in manchen Fällen Nebenwirkungen auftreten. Wie schätzen Sie deren Relevanz ein? Auch das habe ich in der Bundestagsanhörung angesprochen. In dem zuvor genannten israelischen Paper wird berichtet, dass 80 Prozent der viermal Geimpften lokale Nebenwirkungen hatten, 40 Prozent sogar systemische. Wenn man immer wieder nachboostert, erhöht man die Wahrscheinlichkeit für solche Nebenwirkungen. Cicero keine macht ist stark genug full. Auch wenn die meisten überschaubar sind: Wenn man irgendwann überhaupt keinen spezifischen Effekt mehr erzielt, sondern nur noch Nebenwirkungen, wird es doch sinnlos.
Das Risiko-Nutzen-Profil verschiebt sich in eine ungünstige Richtung. Wie schätzen Sie die Empfehlung des Gesundheitsministeriums ein, die für alle über 18-Jährigen ein Impfschema von drei Impfungen vorsieht? Andreas Radbruch / Foto: Gero Breloer Das Immunsystem eines Menschen ist so einzigartig wie sein Fingerabdruck. Jeder hat andere Anlagen und im Laufe des Lebens andere Erfahrungen z. B. mit Krankheitserregern gemacht. Viele von uns haben eine Immunität, bevor sie das Virus oder den Impfstoff überhaupt gesehen haben. Andere haben ein Immunsystem, das nur schlecht auf Viren reagiert. Dass man nun allen Menschen den gleichen Impfstoff in der gleichen Dosierung im gleichen Zeitabstand spritzt, ist nicht Stand der Wissenschaft. Keine Macht ist stark genug um von … zu sein wenn sie unter Furcht wirkt (Cicero) – App Lösungen. Bei anderen Krankheiten versucht man, die Therapie individuell an einzelne Patienten anzupassen. Eine Erfassung des Immunstatus und persönlich angepasste Impfungen wären möglich, und sie würden, auf freiwilliger und datenbasierter Basis, Impfdefizite sehr viel effizienter angehen als eine Impfpflicht.
Biografie: Marcus Tullius Cicero war ein römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, der berühmteste Redner Roms und Konsul im Jahr 63 v. Chr.
Ein regelmäßiges Boostern – das dann ja drohen würde – ist aus meiner Sicht immunologisch nicht förderlich. Mir fehlt in dem Punkt ein bisschen die Kompetenz bei den Leuten, die über die Ausgestaltung der Impfpflicht entscheiden. Warum ist häufiges Boostern aus Ihrer Sicht problematisch? Es ist immunologisch gesehen unsinnig, spätestens ab der vierten Impfung tritt ein Sättigungseffekt ein. In einer israelischen Untersuchung wurde vor kurzem die Effizienz der vierten Impfung gegen Omikron beschrieben. Sie ist nicht besonders eindrucksvoll. Die zweite Impfung legt einen guten Grundstein. Wenn man dann wartet, dass das Immunsystem reagiert und erst nach sechs Monaten ein drittes Mal impft, hat man einen ordentlichen Schub, und dann ist das Immunsystem "satt". Es hat sich an den Impfstoff gewöhnt und ein stabiles immunologisches Gedächtnis entwickelt. Atomwaffen - Die Logik der Abschreckung: Eine Erinnerung | Cicero Online. Bei der vierten Dosis kriegt man nochmal ein bisschen Reaktion, bei der fünften und sechsten dann voraussichtlich gar nichts mehr. Das Immunsystem passt sich an und reagiert irgendwann nicht mehr auf den Reiz.