Da hat man mal 13 Jahre Schule hinter sich gebracht, das Abi in der Tasche und den Kopf voller neuer Ideen... Und die Welt macht einem einen Strich durch die Rechnung. Was muss ein Mensch, der gerne studieren möchte, tun, um auch studieren zu dürfen?? Wieso ist es so, dass die, die ein schlechteres Abi als ich haben, einen Platz ergattern konnten und ich mich mit bescheuerten Praktika und schlechtbezahlten Nebenjobs durchschlagen musste, um mein Wartejahr auszufüllen? Und WIESO krieg ich auch jetzt schon wieder keinen Platz? Jeder schreibt bei Facebook, wie sehr er sich auf's Studium freut. Und Sätze wie "Mein erster Tag an der Uni!!! " geben mir den Rest. Nordbreze und so.: Man möchte brechen. Ich will auch. :( Und ich darf nicht. Weil das ganze System hier in NRW beschissen ist. Jetzt muss ich krampfhaft versuchen, einen Ausbildungsplatz zu finden (der natürlich auch erst für's nächste Jahr ist -. -), obwohl ich gar keine Ausbildung machen will. (Zumindest nicht jetzt. Nach dem Studium, ja. Da hab ich auch bessere Chancen.
Heute bin ich um einiges Zynischer, ja, leider. Der eigene Blick ist gerichtet auf das, was wir gemeinsam haben – was wir gemeinsam haben sollten. Jedoch hat bei mir auch die Toleranz gegenüber denen abgenommen, denen sie eigentlich am stärksten gelten sollte: jenen, die diesen Blick nicht haben – nicht haben wollen. Menschen, die nicht von 12 bis Mittag denken, deren geistiger Horizont kleiner ist, als der Abstand zwischen Wand und Tapete. Die Kleingeistigkeit solcher Menschen macht mich traurig und zuweilen wütend. Man möchte brechen - He▲rtbe▲t. Wohl fühle ich mich dagegen immer öfter nur in der Gesellschaft von offen und großen Geistern. Ist es aber nicht eigentlich eher die Natur eines solchen Geistes, den "kleinen Geistern" gegenüber unterstützend zur Seite zu stehen? Ich bin frustriert und möchte deswegen echt manchmal kotzen…
Da gehen wir Freitagnacht aus der Dorfkneipe nach Hause. Nach nicht ganz 500m liegt ein Schatten vorm örtlichen Dönerladen mitten auf der Straße. Ein Mann. Regungslos. Schwach beleuchtet, vom Licht, dass zwischen den runtergelassenen Rollläden des Dönerladens hervorscheint. Wie schnell man im Kopf einigermaßen nüchtern werden kann. Ein Rundumblick. Offenbar keine Eigengefährdung. Ein Blick aus Entfernung. Eine laute Ansprache. Keine Reaktion. Und Blut. Viel Blut am Kopf und auf der Straße. Ein Rütteln und eine lautere Ansprache. Augen klappen auf. Langsam. Dezente Erleichterung. Kehrt Marsch zum Dönerladen. Hier wird auch nach Ladenschluss noch gesoffen. Dorf eben. Die Tür ist zu. Ich spähe durch die Glastür. Hämmere daran. Mir wird aufgemacht. Snape man möchte brechen english. Ich frage, ob der Mann draußen vorher hier war. Bekomme ein "Ja" als Antwort. Ob die drinnen wüssten, dass er da lag und bekomme betretene Gesichter zur Antwort. Ob mal jemand geguckt hat, ob er noch atmete nach dem Sturz und niemand kann mir mehr in die Augen sehen.