Die politischen Lager und Parteiungen standen zum Teil bereits seit 1848 in einer langen Traditionslinie und konnten sich auch in der Weimarer Republik auf ihre Anhänger- und Wählerschaft verlassen. Die alte Klassengesellschaft selbst musste sich aber erst im neuen politischen System wiederfinden, ihre Rolle definieren und akzeptierte demzufolge die Republik oft nur zähneknirschend als geringeres Übel im Vergleich zum politischen Gegner (Wehler 2009, S. 284 – 287). Auch weil sich weite Teile der Bevölkerung bequem in den "Habitus des Opfers " (Rödder 2018, S. Karikatur Interpretation 1927 Simplicissimus? (Schule, Geschichte, Lernen). 27) zurückziehen konnten und im breiten Parteienspektrum bis zu kleinsten Splittergruppen ihre Interessensvertretung fanden, blieb die junge Demokratie vielfach ohne tiefere Identifikationskraft. Der Kampf der Weltanschauungen, der verschiedenen politischen Richtungen und Gesellschaftsgruppen wurde auf der Straße, in politischen Diskussionen, aber auch publizistisch in den Presseerzeugnissen der jeweiligen Lager ausgefochten. In letzteren nahmen Karikaturen als "Propagandainstrument " (Ahlke 4.
Was fehlt sind die nicht pseudo, sondern echte Menschenrechtsanhänger, die zwischen all diesen extremistischen Kräften quasi völlig verschwinden oder zerrieben, meist gar nicht mal wahrgenommen werden. Das Ganze erinnert bei allen Unterschieden irgendwie doch fatal an Weimar in den späten 1920er Jahren. Ich habe mich im Abi und Studium jahrelang mit dem Untergang der Weimarer Republik beschäftigt. Einer der Hauptgründe war meines Erachtens die fehlende republikanische Gesinnung beim Großteil der Volkes, die einfach nicht annähernd tief genug verankert war, siehe die wunderbare Karikatur von Th. Heine aus dem Jahr 1927 (! ). Weimarer republik karikatur sie tragen die buchstaben der firma produkcyjno. Das kann so nicht gut gehen – die politische Mitte muss aktiv werden! Menschen fallen nicht als Republikaner, Demokraten, Rechtsstaatsanhänger und Menschenrechtsfreunde vom Himmel. Sie müssen in einem sehr langen und mühsamen Bildungsprozess erst dazu befähigt werden. Dies ist auch heute längst nicht bei allen Deutschen (Europäern, Nordamerikanern) der Fall und jetzt lassen wir seit Jahren und Jahrzehnten immer mehr solche in unser Land – Millionen über Millionen!
B. die Nazis) wollen sie nur weil es sein muss bzw. als eine Art Scheinrepublik. @Ning Jetzt, wo du es schreibst, fällt es wie Regenwasser von der Autoscheibe. Klar, ist die beste Erklärung. Fällt sonst noch jemandem was dazu ein? Bü mehr desto besser Ich weiss nicht mehr genau, wir sollten die Karikatur unter Beruecksichtigung der politischen Umstaende interpretieren. Ich glaube, ich war zu dem Schluss gekommen, dass die Republik nur nach aussen zur Schau getragen wurde, sich das Volk an sich aber nach einem starken Staatsoberhaupt sehnt und eigentlich sehr wenig republikanischer Geist vorhanden war. Jürgen Fritz zur Lage der Nation: Haben wir eine Republik ohne Republikaner?. Soviel zur Bildunterschrift. Und das Bild, ja das wirkt schon ein bisschen laecherlich, wie die Leute da die Buchstaben herumtragen, im Prinzip wie im Kasperletheater. Damit wird meiner Meinung nach auch Bezug zu der politischen Uneinigkeit zu der Zeit genommen und das staendige Theater mit Neuwahlen und Koalitionen aus drei, vier, fuenf Parteien, die dann einige Monate nach Konstituierung wieder auseinanderbrachen.
Kommunismus schon. Insofern ist eine "doppelte" Darstellung schon korrekt. (Dass 80% der KPD-Wähler arbeitslos gewesen wären, bedeutet nicht, dass 80% der Arbeitslosen Kommunisten gewesen wären. Simplicissimus (Schule, Republik). ) Zuletzt bearbeitet: 5. November 2006 Da die Links zur titelgebenden Karikatur nicht mehr funktionieren, hier noch mal die Karikatur, in groß unter diesem Link zu finden: Anhänge: Ich weiß, dass das jetzt schon lang her ist aber hast du dazu noch die Interpretationshilfen?
Bürgertum, dass in Parteien wie der DDP oder DVP vertreten war. Wobei ich glaube, dass es nichts bringt, die Personen jeweils einzelnen Parteien zuzuordnen - bis auf den letzten Schilderträger hat der Zeichner wohl nicht völlig konkrete Zuordnungen getroffen. Nummer 3 ist ein Wehrmachtssoldat - ein Kreis, der konservativen Ansichten zuneigte und nicht gerade republikfreundlich war. Allerdings war die Republik gerade in den ersten Jahren auf die Mitarbeit der Armee angewiesen, und das klappte auch mehr oder weniger. Nummer 4 und 5: vertreten wohl die Arbeiter und armen Schichten. Der hintere trägt die Arbeiter-Schiebermütze. Ich weiß nicht genau, wie sich unterscheiden, vielleicht soll der vordere auch ein Bauer sein (wobe ich wenig über die Tracht von damals weiß). Weimarer republik karikatur sie tragen die buchstaben der firman. Die Arbeiter waren natürlich vor allem durch Parteien wie die SPD und KPD repräsentiert. Nr. 6: das ist die klassische Karikatur des Großindustriellen - Zylinder, wohlbeleibt. Eigentlich fehlt hier nur die Zigarre. Nr. 8: scheint ein SA-Mann zu sein, auf jeden Fall aber Nationalsozialist, wie deutlich an der Armbinde zu erkennen.
Die DDR war z. B. eine Republik, aber, anders als ihr Name behauptet, keine demokratische. ) Da steht "sie tragen die Buchstaben der Firma - aber wer trägt ihren Geist"? Das bedeutet, dem Namen nach wollten damals alle eine Demokratie haben, aber wer von ihnen war auch reif für eine Demokratie, bzw. wer war damals echter Demokrat? Wie sich später gezeigt hat, rutschte die Weimarer Demokratie schnell ab in die Hitler-Diktatur, und das hat der Künstler damals schon irgendwie geahnt. man tut zwar so als wäre man eine Republik - steht aber nicht wirklich dahinter siehe auch die jeweilige Kleidung der Schilderträger Geistlicher Gelehrter Soldat der Reichswehr Arbeiter Sozialfall Unternehmer Bürger Mitglied der SA Dass den aufgeführten Protagonisten die demokratische Grundeinstellung fehlt.