Fünf Stücke im Volkston, op. 102 Fünf Stücke im Volkston für Violoncello und Klavier, op. 102 Besetzung: Werkverzeichnisnummer: 1794 Satzbezeichnungen 1. Mit Humor 2. Langsam 3. Nicht schnell, mit viel Ton zu spielen 4. Nicht zu rasch 5. Stark und markiert Erläuterungen In seinen späten Jahren ab 1849 überwog in Schumanns Kammermusik das "kleine Genre" (Wasielewski) der Romanzen, Fantasiestücke und Idyllen. Wegen ihres durchweg beschaulichen Charakters und ihrer schlichten Formen hat man sie als Rückzug des Komponisten in die biedermeierliche Idylle gedeutet, ja geradezu als Flucht ins häusliche Glück vor den revolutionären Wirren von 1849 (Dresdner Maiaufstand). Funf stucke im volkston 2. Tatsächlich war der späte Schumann mit diesen kurzen, drei- bis fünfteiligen Zyklen jedoch nicht weniger innovativ als mit vielen seiner früheren Werke, denn sie zogen eine Flut von solchen Stücken für Cello, Viola, Oboe, Klarinette oder Horn und Klavier bei Komponisten wie Reinecke, Bruch, Herzogenberg u. a. nach sich. In ihrem Bemühen um Schlichtheit des Ausdrucks, einen "Volkston", der dem Interesse der demokratisch bewegten Öffentlichkeit nach allgemein verständlicher Kunst nachkam, entsprachen sie völlig dem Zeitgeist.
Wie schon der Titel besagt, ging es ihm um die Stilisierung der Musik im Sinne einer "imaginären Folklore". Parallel mit den Cellostücken komponierte er das Spanische Liederspiel für vier Solostimmen und Klavier aus, das von der gleichen zündenden Wirkung der Rhythmen und folkloristischen Kraft der Melodien inspiriert ist.
Der G. Henle Verlag hat nun pünktlich zum "Schumann-Jahr" beide originalen Fassungen im Urtext veröffentlicht. Ein Klick auf die hier abgebildeten Cover führt in die Datenbank des Verlags und hält tiefer gehende Informationen zu den Ausgaben für Sie bereit: David Geringas und Wolf-Dieter Seiffert Als besonderes Highlight der heutigen Ausgabe des "Schumann-Forums 2010" präsentiere ich Ihnen ein Interview, das ich mit einem der bedeutendsten Cellisten unserer Zeit über die "Fünf Stücke im Volkston" geführt habe. Für Geringas liegt der Schlüssel zu diesen Stücken im Titel. Wer sich nämlich zu den Stücken keine Geschichten einfallen lässt und sie den Zuhörern gewissermaßen wie ein Volksmärchen erzählt, der langweilt, und aus dieser unglaublichen Kunst wird trockene, langweilige Musik. Schumann, Robert - Fünf Stücke im Volkston op. 102 für… von Robert Schumann | Buch online kaufen - Lehmanns.de. Der "Volkston" liegt nicht etwa in zur Schau gestellter Virtuosität, sondern im besonders lebendigen Erzählen einer intensiv vorgestellten Geschichte. Geringas stellt sich zum Beispiel für das erste Stück, überschrieben mit "Vanitas vanitatum" ("Alles ist eitel", d. h. alles Irdische ist vergänglich), jemanden in sich selbst Verliebten vor, über den alle anderen lachen; die darzustellende Situation dieses Individuums hat etwas Komisches und Tragisches zugleich.