Hierauf überreicht Paulet Maria Stuarts Brief, in dem diese um eine Unterredung bittet. Burleigh will dies durchaus verhindert sehen, während Talbot und Leicester anderer Meinung sind. Endlich will Elisabeth allein entscheiden, aber wie? 5. und 6. Szene Während die anderen abtreten, behält Elisabeth Mortimer zurück und eröffnet ihm, dass ihr Marias Tod willkommen sein würde, dass sie ihre Gegnerin indessen am liebsten heimlich aus dem Wege geräumt sähe. Mortimer macht ihr auf die Erfüllung ihres Wunsches zunächst Hoffnung. In einem Monolog sagt Mortimer aber gleich darauf, dass er die Königin täuschen, Maria aber retten und besitzen wolle. 7. Szene Hierauf erscheint Paulets und warnt Mortimer. Das ist aber nicht mehr nötig. Wir sehen aber in der Szene die Charakterzeichnung des redlichen Alten. Zudem erhält Mortimer Mitteilung von Leicester, dass Maria Stuart ihm nun uneingeschränkt anvertraut werden soll. 8. Szene Jetzt stehen Leicester und Mortimer einander gegenüber, zwei Männer, die am Hofe ein doppeltes Gesicht zeigen, der eine mit den Schleichwegen der Hofintrige genau vertraut, der andere im Begriff, dieselben als Neuling zu erlernen.
Soeben hat er der Maria Stuart die Schwüre der ewigen Liebe gesandt und unmittelbar darauf ist er von Elisabeths Schönheit entzückt und weiß den ihm drohenden Verlust auf das Schmerzlichste zu beklagen. Und Elisabeth, die vor versammeltem Hofe jungfräulich Verlobte, kann ihn in dem traurigen Gespräch ihrer Gegenliebe versichern. Diese Gelegenheit muss Leicester benutzen, jetzt kann er die Königin zur Einwilligung in die erbetene Zusammenkunft bringen. Geht ihm Elisabeth auch verloren, bleibt ihm Maria Stuart doch erhalten. Eine Krone wenigstens wird er doch davontragen. So schwanken wir zwischen Furcht und Hoffnung. Die von Maria Stuart eingeleitete Intrige hat ihre Wirkungen begonnen. Wird Mortimers gefährlicher Plan gelingen, Maria Stuart vor dem Tod zu befreien? Oder wird Elisabeths königliche Nähe ihr Gnade bringen und der Wunsch mit Leicester sich vermählt zu sehen, ihr zuteil werden? Das sind die Fragen, mit denen wir vom zweiten Akt Abschied nehmen. Dieser Beitrag besteht aus 5 Seiten:
Tipp: Wenn du noch nicht genau weißt, wie du eine gute Interpretation schreibst und worauf du dabei achten musst, dann hilft dir dieses Video sicher weiter! Zum Video: Interpretation schreiben Schein und Sein – Maria Stuart Interpretation im Video zur Stelle im Video springen (02:58) Ein weiterer Interpretationsansatz ist der Kontrast zwischen " Schein und Sein ". Du findest in "Maria Stuart" viele Charaktere, die nicht immer ganz ehrlich mit sich selbst und ihren Mitmenschen sind. Graf Leicester beispielsweise spielt allen gegenüber ein falsches Spiel. Er versucht, aus jeder Situation einen Vorteil zu gewinnen und verbreitet stets Unwahrheiten. Durch seine Lügen sterben sogar einige Figuren des Stücks, wie beispielsweise Mortimer. Dieser begeht im 4. Akt Selbstmord, nachdem er fälschlicherweise von Leicester angeklagt wird. Auch der komplette Konflikt des Dramas und Elisabeths Dilemma, ob sie der Hinrichtung zustimmen soll, beruhen eigentlich nur auf einem "Schein": Und zwar auf einer scheinbaren Tatsache, die sich am Ende als falsch herausstellt.