Er hat ein Vermögen dafür hingeblättert, weshalb ich mich an jenem Abend mit reichlich Bier revanchieren musste. Deep Purple spielten in der alten Mark-II-Formation mit Jon Lord, Ian Gillan, Roger Glover und Ian Paice. Nur Ritchie Blackmore fehlte. Er hatte Deep Purple 1993 verlassen, seinen Platz übernahm der ehemalige Kansas-Gitarrist Steve Morse, was der Band sichtlich gut tat. Deep Purple spielten an jenem Samstagabend über zwei Stunden lang mit einer Hingabe und Spielfreude, die kaum zu beschreiben ist. Ian Paice Vermögen – so reich ist Ian Paice wirklich. Und spätestens als die Band B lack Night anstimmte, erfüllte sich für mich ein echter Jugendtraum. Mehr zum Thema Offizielle Website von Deep Purple Facebook-Seite von Deep Purple Frank Vollmer
Einen weiteren Höhepunkt gab es während des letzten Deep-Purple-Gastspiels in Hamburg: Die Musiker baten Ritchies Sohn, den sie alle schon als kleinen Jungen kennengelernt hatten, auf die Bühne und spielten mit ihm als Leadgitarristen "Smoke on the Water". Ein Youtube-Video beweist es: Der Jubel in der Halle war grenzenlos. Jürgen war im Geschäft. Dann allerdings kam der Rückschlag: Seit zwei Jahren leidet Jürgen R. Blackmore an schwerer Borreliose, ausgelöst vermutlich durch einen Zeckenbiss. Ärzte und Heilpraktiker können nicht helfen. Auf die Bühne kann er zurzeit nicht, seine musikalischen Ambitionen lebt er auf ander Weise aus: Er bietet im Internet unter personalisierte Musik für jeden Anlass an. Goldene Schallplatten und CDs, auf Wunsch individuell zusammengestellt für Privatleute und Firmen. Ian paice vermögen. Ein schwacher Ersatz für die musikalische Leidenschaft, die in ihm brodelt. Aber mehr geht einfach nicht. "Manchmal geht es mir gut, aber von einer Minute auf die andere haut es mich um", sagt er.
Hier lebt er mit Freundin Anja und seiner 21-jährigen Tochter aus erster Ehe. Der Name Ritchie Blackmore sagt allen etwas, die sich in der Rockgeschichte der vergangenen 50 Jahre auskennen. Er war 1968 Mitgründer und Leadgitarrist der Band Deep Purple. Der von ihm mitgeschriebene Song "Smoke on the water" gehört zum musikalischen Weltkulturerbe, verkaufte sich zwölf Millionen Mal und gilt laut Umfrage in den USA nach der Nationalhymne als zweitbekanntestes Lied. Deep Purple füllt noch heute die Arenen der Welt – allerdings ohne Papa Ritchie, 70, der sich längst anderen musikalischen Projekten widmet. Als Sohn einer Rocklegende hätte Jürgen R. Blackmore eigentlich ein sorgloses Leben führen können. Deep-Purple-Konzerte 1975 in Indonesien: Die Hölle von Jakarta - DER SPIEGEL. Aber vom Ruhm und vom Geld des Vaters hat er wenig. Eigentlich nichts. Nur der Name ist ihm geblieben. Denn Vater und Sohn haben schon seit Jahren keinen direkten Kontakt mehr und erfahren höchstens über einen gemeinsamen Freund, wie es im Leben des jeweils anderen aussieht. Legende der Rockgeschichte Von 1964 bis 1969 war Ritchie Blackmore mit der Hamburgerin Margit Volkmar verheiratet.
Dort hatten indonesische Militärs kurz zuvor fünf australische Fernsehjournalisten ermordet. Und erst zwei Tage vor Ankunft der Band hatten Terroristen das indonesische Konsulat in Amsterdam besetzt und vier Geiseln erschossen. Am selben Tag wie die britischen Hardrocker landeten auch US-Präsident Gerald Ford und sein Außenminister Henry Kissinger in der Metropole Jakarta mit damals rund fünf Millionen Einwohnern. Der Westen stützte den überzeugten Antikommunisten Suharto mit Waffenlieferungen. Beim Geheimtreffen wollte man die bevorstehende Invasion Osttimors besprechen. Eine Bühne aus Orangenkisten Von all dem ahnten die Rockstars nichts, als ihre Maschine in der tropischen Schwüle landete. In Jakarta erwartete sie ein Empfang, wie sie ihn noch nie erlebt hatten. Im Gespräch mit dem SPIEGEL erinnert sich Sänger und Bassist Glenn Hughes, wie ein Militärkonvoi die Musiker eskortierte: »Vom Flughafen zum Hotel waren es vielleicht zehn Kilometer. Die komplette Strecke war mit Deep-Purple-Fans gesäumt.