Davon spreche ich allerdings nicht. Trauma ist zumeist ein Ereignis, das die Wahrnehmung des eigenen Lebens in ein "zuvor" und "danach" einteilt. Es liegt eine Trennlinie mitten in unserer Erinnerung, die von nun an als zentraler Orientierungspunkt gelten wird. © BAM! | Marietta Dang Der Sommer ist mein Trigger Im Sommer 2016 ereignen sich für mich eine Reihe an traumatischen Ereignissen. Beginnend im Juni erlebe ich selbst meine Gesundheit gefährdet, es folgten unter anderem lebensbedrohliche Notoperationen, woraufhin ich nur wenige Wochen später meinen damaligen Partner leblos auffand. Dass es viel Arbeit, Zuwendung und Kraft gekostet hat, diese Erlebnisse zu verarbeiten und in mein Leben einzuordnen, versehe ich hier mit einer Randnotiz. Viel eher möchte ich den Fokus darauf lenken, was ich erst viel später begriffen habe. Der Schmerz, die Überforderung und der Schock waren eingebettet in eben die zu Anfang beschriebene Umgebung: den Sommer. Und was in den ersten Jahren danach für mich als flüchtige Fußnote schien, ist heute das Überbleibsel einer existentiellen Erschütterung: mein Körper erinnert sich.
Doch viele leiden unter beruflichem und emotionalem Stress, chronischen Schmerzen sowie allergischen Reaktionen. Schulmedizin oder alternative Heilmethoden verringern die Beschwerden, doch die Ursachen werden meist nur unterdrückt. Abhilfe kann die Symptomaufstellung schaffen, eine Methode, um den Ursachen von Leid und Schmerzen auf den Grund zu gehen. Kristine Alex, diplomierte Ökotrophologin und Expertin für Systemaufstellungen, zeigt in ihrem neuen Werk "Mein Körper erinnert sich" anhand von 100 Aufstellungsbeispielen, wie man körperliche Symptome und emotionalen Stress zum Verschwinden bringen kann. Für eine nachhaltige Gesundheit blickt Kristine Alex tief in die Seele ihrer Klienten, um die Hintergründe von Krankheiten, Stress und Unwohlsein zu ergründen. "Eine Systemaufstellung erfolgt üblicherweise in einer Gruppe, da mehrere Personen als sogenannte Vertreter benötigt werden", erklärt die Expertin. Der Ablauf einer Systemaufstellung ist folgender: Die Seminarleiterin befragt die betroffene Person (Klient) zu ihrem Leiden und legt dann die erforderlichen Vertreterbezeichnungen fest.
× Cookie-Einstellungen Hier kannst du die Einstellungen zu einzelnen Cookies oder Kategorien, die auf dieser Website verwendet werden, anpassen. Details zu den einzelnen Cookies findest du in unserer Datenschutzerklärung. Betriebsbedingt notwendige Cookies Marketing- und Personalisierungs-Cookies v Die Temperaturen steigen, der Asphalt dampft. Ab und an ein Sommergewitter, lauwarmer Regen prasselt an den Armen herab, auf dem Heimweg aus dem Büro. Es riecht nach Sonnencreme und Schweiß, es riecht auch nach blühenden Beeten, nach glühender Kohle oder nasser Erde. Der Sommer hält Einzug. In sicherer Wiederholung bäumt er sich auf und legt sich über die heißen, hellen Monate, mitten im Jahr. Doch während sich andere gegenseitig an den Mundwinkeln hängen und das Eis an der Zunge zergehen lassen, rüttelt mich der Sommer auch stetig wach. Mein Körper erinnert sich. Aber was bedeutet das, "mein Körper erinnert sich"? Schließlich gibt es ein Gehirn und irgendwo darin verbunden ein Zentrum für Gedächtnis und Erinnerung.
Ich bin kein kühler Typ Sobald es wärmer wird und die Stadt sich zu einem triefenden melting point an Glück und Gelächter wird, steigt meine innere Anspannung simultan mit. Ich werde dünnhäutiger, bin leichter aus der Ruhe zu bringen und erlebe eine hohe emotionale Anstrengung vergleichsweise Kleinigkeiten zu bewältigen. Lange Zeit habe ich das für eine Charakterschwäche gehalten oder mich einfach als kühleren Typen abgetan. Die Wahrheit allerdings ist, dass sich meine traumatischen Erlebnisse ebenso in mein vegetatives Nervensystem eingeschrieben haben. Und das, was ich als besonders anstrengend zu handhaben empfinde, sind Mikro-Trigger, die bei Temperaturen, Gerüchen oder ähnlichen Szenerien alarmieren. Meine Psyche und die Anspannung Trigger kennt man aus der Traumaforschung vor allem als Auslöser kausaler Zusammenhänge, die den oder die Betroffene zurück in die Schockstarre des traumatischen Erlebens versetzen. Zum Beispiel wäre das bei Kriegsüberlebenden laute Geräusche oder Schüsse.
GERMAN VERSION ONLY Triggerwarnung: Adoptionstrauma Ich bin mit ungefähr neun Monaten aus Gambia ausgereist. Ich habe schon mal in diesem Blog angesprochen, dass meine Adoption und meine Integration hier in Deutschland für mich sehr traumatisch waren und mir schon immer – auch als Kind – auf ganz seltsame Art und Weise bewusst war, dass ich etwas in Gambia zurückgelassen hatte. Diesen Zustand der Entwurzelung hatte ich sehr lange als Kind und auch bis in meine Jugend hinein. Ich hatte oft Albträume, in denen ich leibliche Verwandte – hauptsächlich meine leibliche Mutter – verlor sowie Panikattacken, weil ich Angst hatte, dass ich meine Tante und meine restlichen Verwandten nie wiedersehen würde. Jahrelang habe ich darauf bestanden, wieder zurückzufliegen. Als ich Gambia zum zweiten Mal in meinem Leben verließ, habe ich plötzlich schrecklich angefangen zu weinen, obwohl es mir bei den Verabschiedungen von meinen leiblichen Familienmitgliedern gut ging. Sobald das Flugzeug den gambischen Boden verlassen hatte und ich die Lichter von Serekunda und Banjul unter mir sah, hat sich plötzlich ein ganz schreckliches Gefühl in mir breit gemacht.
Im Zuge der enorm hohen Infektionszahlen durch die Omikron-Welle in den letzten Wochen tauschen sich derzeit viele Menschen über den Verlauf ihrer Covid-Erkrankung aus. Manche berichten von grippeähnlichen Symptomen, die sich schnell wieder gelegt hätten. Andere von Beschwerden, die sich auch nach Wochen noch hartnäckig halten. Muss die zweite Gruppe sich Sorgen über Long COVID machen? Die Sorgen dieser Menschen sind verständlich. Generell plädiere ich bei der Einordnung der Beschwerden aber für etwas mehr Spielraum. Unter Long COVID fassen wir Mediziner ja Beschwerden zusammen, die über die Akutphase der Erkrankung hinaus andauern oder neu hinzukommen und womöglich mit der Infektion zusammenhängen. Ist das mehr als vier Wochen nach dem ersten Covid-19-Symptomen noch der Fall, spricht man von Long COVID. Sind Sie nach zwölf Wochen noch da, spricht man vom Post-COVID-Syndrom. Einerseits sind solche Richtwerte natürlich hilfreich, um zu verstehen, wo der einzelne steht. Aber ein zu starres Festhalten kann auch kontraproduktiv sein.