02. 2020 Erschienen am 20. 12. 2019 Erschienen am 01. 1992 Erscheint im Juni 2022 Erscheint am 31. 2022 Erschienen am 06. 2018 Erschienen am 09. 2018 Erschienen am 01. 2017 Erschienen am 18. 04. 2013 Produktdetails Produktinformationen zu "La muerte y la doncella " Klappentext zu "La muerte y la doncella " Spanische Literatur in Reclams Roter Reihe: das ist der spanische Originaltext - ungekürzt und unbearbeitet mit Worterklärungen am Fuß jeder Seite, Nachwort und Widerstandskämpferin in einer südamerikanischen Diktatur war Paulina Salas Gefangene des Militärs, wurde Opfer von Folter und Vergewaltigung. Seitdem sind 15 Jahre vergangenen, die Demokratie hat sich durchgesetzt. Als Paulinas Mann eines Tages einen Gast mitbringt, glaubt sie, in diesem ihren früheren Peiniger wiederzuerkennen... Dorfmans aufwühlendes Kammerspiel wurde 1994 von Roman Polanski mit Sigourney Weaver und Ben Kingsley nische Lektüre: Niveau B2 (GER) Als Widerstandskämpferin in einer südamerikanischen Diktatur war Paulina Salas Gefangene des Militärs, wurde Opfer von Folter und Vergewaltigung.
Auch hier wird deutlich, wie wenig Gerardo seiner Frau zutraut und sie so zum Opfer macht, das ohne ihn nicht lebensfähig wäre. Marcela Medina Bravo formuliert dieses Abhängigkeitsverhältnis sehr treffend: Paulina ist das Opfer, "que necesita ser redimida, salvada y finalmente protegida por su nivel superior jerárquio: Gerardo. " [5] Als Paulina die Gerechtigkeit, die ihr Gerardo durch die Arbeit seiner Kommission verspricht, bezweifelt und darauf hysterisch zu lachen beginnt, wird sie von ihrem Mann wie ein kleines Kind behandelt. Dieser versucht sie mit dem Worten "Paulina. Paulina, basta. Paulina. […] Tontita. Tontita linda, mi gata. " (1. 15) zu beruhigen und bezichtigt sie so implizit jeder Meinungsäußerung als unfähig. [... ] [1] Schwermann, Michaela (Hg. ), 2005, "Nachwort", in: Ariel Dorfman, La muerte y la doncella, Stuttgart: Reclam, S. 115. [2] Pfister, Manfred, 2001, Das Drama. Theorie und Analyse, München: UTB, 11. Auflage, S. 261. [3] Dorfman, Ariel, 2005, La muerte y la doncella, hg. von Michaela Schwermann, Stuttgart: Reclam, S. 5.
[3] Auf diese Weise charakterisiert sich Paulina implizit durch ihre Handlungsweise selbst. Durch das Zurückweichen und das sofortige Greifen zur Waffe, nur weil sich ein fremdes Auto ihrem Haus nähert, zeigt sie sich übertrieben ängstlich und vorsichtig. Dieses Verhalten "clearly indicates her having been reduced to a state of both submission and self-preservation. " [4] Durch das Zurückweichen zeigt Paulina ihre Ängstlichkeit und durch den Griff zum Revolver ihren Wunsch, sich selbst zu beschützen. Explizit äußert sich Paulina bezüglich ihrer Angst erstmals in einem dialogischen Eigenkommentar mit Gerardo. Sie gesteht ihm, dass sie Angst hatte als sie das Geräusch eines fremden Autos hörte (1. Akt, 1. 15). Ein weiteres Indiz für ihr Misstrauen wird im Nebentext beschrieben, als Paulina sich auf der Terrasse positioniert, um das Gespräch zwischen Gerardo und Roberto ungesehen belauschen zu können (1. 17). Bedingt durch ihre schreckliche Vergangenheit begegnet Paulina allem Neuen mit äußerster Vorsicht und deutet so durch ihre Handlung implizit auf ihre Opferrolle hin.
", in: Onlinepublikation der Wochenzeitung Die Zeit. 23. Mai 2002.
Es wird dabei vor allem zu klären sein, wie der Zuschauer bzw. Leser Paulinas Rolle nach dem Ausgang des Stückes beurteilen könnte. Bereits die Raumkonzeption des Stückes spricht für Paulinas zurückgezogenes Leben, das sie aufgrund ihrer Angst und dem Misstrauen gegenüber fremden Menschen führt. So steht das Haus abgegrenzt von der Öffentlichkeit irgendwo an der Küste Chiles, "a esta punta no llega ni Cristo" (1. Akt, 2. Szene, S. 19). Dem Schauplatz kann so "die Funktion impliziter Selbstcharakterisierung zukommen, indem etwa der äußere Rahmen das Bewusstsein einer Figur spiegelt" [2]. Das einsame Haus steht somit stellvertretend für Paulinas ängstlichen und in sich gekehrten Charakter. Auch Paulina lebt zurückgezogen vor der Öffentlichkeit, da sie aufgrund ihrer Vergangenheit ständig Angst vor Übergriffen hat. Gleich zu Beginn des Dramas wird im Nebentext beschrieben, wie Paulina, als sie das Geräusch eines sich nähernden Autos hört, "se levanta, va hasta el living, mira por la ventana, retrocede, busca algo, y […] tiene en sus manos un revólver. "
Es handelt sich bei der Protagonistin um einen komplexen Charakter und es ist daher unmöglich, die beiden Rollen, klar voneinander zu trennen, weshalb sich bei den folgenden Untersuchungen nicht auf ein Charakterisierungsmodell, sondern eine wissenschaftlich fundierte, psychologische Analyse gestützt wird, die die forensische Psychologie der Protagonistin nach Meinung des Verfassers am Besten repräsentiert. Formal gestaltet sich das Ariel Dorfmanns Theaterstück, das typisch dramatische Züge aufweist, anfangs in eine kurze Einführung der Charaktere, gefolgt von dem ersten Akt, der aus vier Szenen besteht, dem der zweite Akt mit zwei Szenen und der dritte Akt mit ebenfalls zwei Szenen folgen. [2] In der Textfassung des Dramas beschreibt Ariel Dorfman den Handlungsort anfangs mit "[…] un país que es probablemente Chile, aunque puede tratarse de cualqier país que acaba de salir de und dictadura. ", was übertragen ins Deutsche mit "ein Land, das vermutlich mit Chile beschrieben werden kann, obwohl es sich um jedes Land, das sich aus einer Diktatur befreit hat, handeln kann. "