Erst nach 20 Jahren intensiver Forschung gelang 2011 der Durchbruch – mit Medikamenten der neusten Generation dauert eine Behandlung heute noch 8 bis 12 Wochen und die Erfolgsrate beträgt 95%. Auch Scheitern ist Fortschritt Wir sollten daher keine Angst vor dem Scheitern haben, denn auch ein gescheiterter Versuch bringt zusätzliche Erkenntnis: «Ever tried, ever failed, no matter, try again, fail again, fail better» (Samuel Beckett). Das ist das Mindset forschender Pharmaunternehmen und es ermöglicht bahnbrechende Innovationen. Ebenso unverzichtbar sind allerdings die finanziellen Investitionen, um Jahrzehnte der Forschung und Entwicklung zu ermöglichen. T3n – digital pioneers | Das Magazin für digitales Business. Diese Mittel können nur wirtschaftlich erfolgreiche Unternehmen aufbringen. Ohne Erfolg fehlen die Mittel für Investitionen, was wiederum Innovation erschwert. Erst gute Standortbedingungen und ein guter Schutz des geistigen Eigentums ermöglichen es, Innovationen zu wagen. Der generierte Umsatz fliesst wiederum in die Entwicklung neuer Arzneimittel – und kommt damit der gesamten Gesellschaft zugute: Vielen Patientinnen und Patienten kann geholfen werden, Behandlungskosten fallen weg, Menschen können im Arbeitsmarkt verbleiben und die Sozialsysteme werden entlastet.
Alle eingegangenen Spenden, so Ling, seien äußerst hilfreich bei der Erforschung einer Heilung von ALS gewesen. Konkret hätten die Spenden dabei geholfen, die Bedeutung des Proteins TDP-43 in Zellen zu erforschen. Durchbruch: Neuartige Technik wandelt Ammoniak nahtlos in grünen Wasserstoff um. Sein Team habe dabei herausgefunden, dass TDP-43 in 97 Prozent aller ALS-Erkrankungen nicht mehr richtig funktioniere. Nachdem man dies nun wisse, könne man sich nun auf neue Therapien konzentrieren, bei denen die Arbeit von TDP-43 übernommen wird. Auf diese Weise ließe sich zwar ALS nicht heilen, aber das Fortschreiten der ALS-Erkrankung könnte deutlich verlangsamt werden. in den nächsten zwei bis drei Jahren könnten solche Therapielösungen zum ersten Mal an Kliniken getestet werden.
Ulrike Till: Auf einem eher niedrigen Level scheint das tatsächlich geklappt zu haben. Allerdings, nur bei einem einzigen Patienten und mit erheblichen Einschränkungen. Die Forscher haben dem 36-jährigen Patienten zwei Implantate ins Gehirn gepflanzt und mit einer speziellen Software außerhalb des Körpers zusammengeschaltet. Über diese Hirn-Computer-Schnittstelle konnte der Patient nach mühsamem Training gezielt Buchstaben auswählen, die ihm gezeigt wurden - und das nur mit Hilfe von Gedankenkraft, denn selbst seine Augenmuskeln waren gelähmt. Er stellte sich bestimmte Augenbewegungen vor, das aktivierte bestimmte Hirnströme, und das konnte die Software dann als Ja und Nein interpretieren und einem Tonsignal zuordnen. Ärzten gelingt Durchbruch bei Long-Covid-Forschung. Konnten Forscher und Familie sich denn damit wieder richtig mit dem Patienten unterhalten? Ulrike Till: Ein flüssiges Gespräch war nicht möglich. Der Patient schaffte einen Buchstaben pro Minute. Immerhin konnte er kurze Botschaften formulieren: zum Beispiel "Ich liebe meinen coolen Sohn" oder "Ich habe Lust auf Gulaschsuppe".