Seine Trefferquote war so hoch, dass er innerhalb 19 Jahren beim Hamburger SV und 476 Einsätzen, 404 Tore erzielte. Diese Qualität blieb nicht lange unbemerkt in der europäischen Fußballwelt und so bekam Seeler bereits 1961 ein sehr lukratives Angebot von Inter Mailand, der Verein bot rund 1, 2 Millionen Deutsche Mark als Ablösesumme. Doch Uwe schlug den Wechsel aus und blieb dem Hamburger SV treu, der versuchte Seeler mit allen Mitteln zu halten. Im weiteren Verlauf wurde er Torschützenkönig und auch zum Fußballer des Jahres in Deutschland gewählt. Auch international sorgte Seeler mit dem Hamburger SV für Furore, denn 1968 erreichten sie das Finale des Europapokals der Pokalsieger, unterlagen jedoch dem AC Mailand mit 0:2. Dies war auch Uwe Seelers letztes Endspiel, im Mai 1972 trat nämlich Seeler nach einem Spiel mit dem HSV gegen eine Weltauswahl, als aktiver Fußballer zurück. Highlights der Karriere Zu seinen Highlights zählt auf jeden Fall die Finalteilnahme am Endspiel des Europapokalspiels der Pokalsieger, doch auch in der Nationalmannschaft konnte Uwe von 1954-1970 überzeugen.
H amburg (dpa) - Uwe Seeler ist die Ikone des Hamburger SV. Allein in der Fußball-Bundesliga hat er 137 Tore für das Liga-Gründungsmitglied HSV geschossen. Für die Nationalmannschaft erzielte der Ehrenspielführer des DFB in 72 Länderspielen 43 Treffer. Am 5. November wird der in Norderstedt lebende Seeler 85 Jahre alt. Frage: Herr Seeler, wie geht es Ihnen? Uwe Seeler: Es könnte besser sein. Aber ich bin zufrieden. Die Ärzte haben mir einen Vortrag gehalten. Und sie haben ja recht: Ich bin natürlich verwöhnt, weil ich früher immer schnell wieder gesund und fit war, aber im 85. Lebensjahr, da dauert das alles länger, da tut man sich schon schwerer. Aber das habe ich akzeptiert. Derzeit bin ich noch etwas schwach auf den Beinen. Das kenne ich von mir gar nicht. Aber ich sage immer: Altwerden ist nichts für Feiglinge. Wenn man über die Gesundheit spricht, ist auch Corona ein Thema. War die Corona-Zeit für Sie sehr schwierig? Seeler: Ja, natürlich! Wir haben ja völlig abstinent gelebt, hatten kaum Besuch.
Vor dem Hintergrund der heutigen Marktmechanismen ist schwer nachvollziehbar, dass Uwe Seeler 1961 den HSV und seine diversen Nebenjobs einem Millionenangebot von Inter Mailand vorzog. Gut für die HSV-Fans und für den bis heute - auch wegen seiner Vereinstreue - hervorragenden Ruf von "Uns Uwe", dass es damals noch keine Berater-Szene gab. Neidisch auf das Einkommen der heutigen Spielergeneration ist Seeler nicht: "Was es nicht gibt, das vermisst man auch nicht", sagt er.
So war es nur konsequent, dass Seeler 1961 ersatzweise erstmals als Kapitän der deutschen Nationalmannschaft auflief. In seinem ersten Spiel mit der Binde am Arm traf Seeler beim 5:1 gegen Dänemark dreifach - alle drei Tore machte der 1, 68 Meter große Stürmer mit dem Kopf. Zur WM 1962 in Chile kehrte jedoch der etatmäßige Kapitän Hans Schäfer zurück in die Mannschaft. Erst nach der WM, bei der Seeler erneut zwei Tore in der Gruppenphase schoss, aber das 0:1 im Viertelfinale gegen Jugoslawien nicht verhindern konnte, wurde Seeler endgültig Spielführer des Nationalteams. Und als solcher führte er das deutsche Team in eines der legendärsten Spiele der deutschen Fußball -Geschichte: Das Endspiel der WM 1966 in England ist bis heute unvergessen, der Ausgang bekannt. Dank des Wembley-Tors, mit dem sich in Großbritannien Geoff Hurst (79) unsterblich gemacht hat, blieb Uwe Seeler der WM-Titel verwehrt. (Fast) nichts zu bereuen Zeitgleich war Seeler im Liga-Alltag so treffsicher wie eh und je.
Ich dachte nur: "Oh Gott, das geht nicht gut, der kriegt gleich ordentlich auf die Fresse. " Aber Max, der nur ein paar Brocken Englisch sprach, hat in seinem Bremer Platt und mit Händen und Füßen fuchtelnd die Musiker eingestimmt: "Da-da-damm-damm-damm" und dann zum Publikum gewandt. "Und jetzt alle: high! " Die Engländer haben alles verstanden, mitgemacht und sind aufgesprungen. Standing Ovations für uns - sensationell! Auch das bleibt von Wembley 1966. Heute, nach 50 Jahren, kann ich sagen, dass ich und glücklicher Weise auch alle anderen aus unserem Team längst unseren Frieden mit diesem Spiel gemacht haben. Seine besonderen Begleitumstände haben uns und unsere Gegner von damals nicht auseinander gebracht. Im Gegenteil: Aus Rivalen sind echte Freunde geworden. Immer wieder taucht das Thema auf, werden die Fotos und Filmschnipsel vom 30. Juli 1966 hervorgeholt. Es wird kräftig geflachst und gefrotzelt. Ob Engländer oder Deutscher, ob Stürmer oder Verteidiger bzw. Torwart, ob direkt Beteiligter oder entfernter Beobachter - jeder hat seine spezielle Rolle und spielt sie routiniert und mit einem Augenzwinkern.
Der herzliche Gruß entschädigte viele Anwesende dafür, dass sie ihr Idol nicht persönlich treffen konnten. "Wer Uwe kennt, der weiß, dass er natürlich liebend gerne gekommen wäre. Aber in dem Alter muss man das respektieren und da geht die Gesundheit vor. " HSV Club-Manager Bernd Wehmeyer Gelacht wurde dennoch viel im Rolf-Liebermann-Studio. Bisweilen auch geschmunzelt über das vertraute und liebevolle Miteinander der seit 62 Jahren verheirateten Eheleute, die auch vor der Kamera authentisch und mit einer ordentlichen Portion Mutterwitz miteinander reden und so manches aus ihrer Zweisamkeit preisgegeben. Dass es mit dem Alter nicht immer lustig ist, zum Beispiel. "Wir haben noch so viel vor uns, ich weiß manchmal nicht mehr, ob wir das schaffen", sagt Ilka etwa gleich zu Beginn des Films. Und Uwe? "Alt werden ist nichts für Feiglinge", sagt er. "Aber ein paar Jährchen würde ich gerne noch machen. " Dittsche und sein Idol Glühender HSV-Fan und Seeler-Bewunderer: Olli Dittrich. Die vielleicht lustigste Anekdote für die 150 Matinee-Gäste steuerte Olli "Dittsche" Dittrich bei.