Ausführliche Definition im Online-Lexikon Intensivierung der außenwirtschaftlichen Beziehungen bzw. der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Entwicklungsländern. Begründung der Forderung nach verstärkter Süd-Süd-Kooperation u. a. mit Nachteilen für Entwicklungsländer durch außenwirtschaftliche Verflechtung mit den Industriestaaten ( Dependencia-Theorien, Kontereffekt). Beurteilung: Die Vorteile für die beteiligten Länder würden aus verschiedenen Gründen abgeschwächt werden, z. B. durch: Beschränkung der Integrationsgewinne, weil die betreffenden Länder oft eine ausgeprägte Ähnlichkeit der Faktor- und Ressourcenausstattung bzw. relativ geringe Kostenunterschiede sowie eine unzureichende Funktionsfähigkeit der Güter- und Faktormärkte aufweisen; geringe Entfaltungsmöglichkeit dynamischer Integrationsgewinne ( Handelsgewinn), nicht zuletzt aufgrund der relativen Enge der Märkte dieser Länder und ihres relativ niedrigen technologischen Niveaus. Süd-Süd-Kooperation im Migrationsbereich. In jedem Fall wäre die Süd-Süd-Kooperation nicht als Ersatz, sondern bestenfalls als Ergänzung bzw. Erweiterung der weltwirtschaftlichen Integration der Entwicklungsländer anzustreben.
Ein wichtiges Instrument der Internationalen Zusammenarbeit sind Süd-Süd- und Dreieckskooperationen. Süd-Süd-Kooperationen sind ein breit gefächerter Rahmen der politischen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen und technischen Zusammenarbeit zwischen Ländern des Südens. Sie können zwei oder mehr Länder umfassen. Bei Dreieckskooperationen schließen sich Industrieländer mit Schwellen- und Entwicklungsländern zusammen. Süd-Süd Kooperation - Chancen und Herausforderungen für die internationale Zusammenarbeit. Gemeinsam planen und finanzieren sie Kooperationsprojekte und setzen diese um. Diese Form der Zusammenarbeit ermöglicht einen besonders intensiven internationalen Wissensaustausch und fördert bei allen drei Partnern das gemeinsame Lernen. Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit verfolgt dabei auch das Ziel, die Wirksamkeit von Entwicklungsvorhaben weiter zu verbessern. Dreieckskooperationen sollen auch einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Partner gleichberechtigt begegnen und gemeinschaftlich an Lösungen für globale Entwicklungsprobleme arbeiten. Zugleich bieten sie die Chance, ein gemeinsames Verständnis von Entwicklungspolitik aufzubauen sowie über Standards, Kriterien und Werte zu diskutieren.
Die von WFP unterstützten Initiativen der Süd-Süd- und Dreieckskooperation zeigt bereits ein weitreichendes Interesse der Entwicklungsländer an dieser Form der Zusammenarbeit, besonders in den Bereichen: Sicherheitsnetze und sozialer Schutz (mit einem Schwerpunkt auf Schulmahlzeitenprogrammen), Ernährung und Anreicherung von Nahrungsmitteln; Stärkung von Kleinbauern und ihre Anbindung an Märkte; ländliche Entwicklung und Armutsbekämpfung; Reduzierung von Katastrophenrisiken, Klimaanpassung und Frühwarnung; Katastrophenvorsorge und Nothilfe.
Süd-Süd-Kooperation Süd-Süd-Ko|operation, Bezeichnung für die außenwirtschaftlichen Beziehungen (Süd-Süd-Handel) und die wirtschaftliche Zusammenarbeit der Entwicklungsländer untereinander. Auf internationaler Ebene wird auch von Cooperation among developing countries (CDC) gesprochen. Begründet wird die Forderung nach verstärkter Süd-Süd-Kooperation damit, dass die bestehenden Außenhandelsbeziehungen mit den Industrieländern einseitig negativ zulasten der Entwicklungsländer wirken. Auslöser für die Diskussion über eine engere Zusammenarbeit der Entwicklungsländer untereinander war eine anhaltende Krise der Entwicklungspolitik im Verlauf der 1970er-Jahre. Der Zusammenbruch des Systems fester Wechselkurse, v. a. aber die anhaltenden Misserfolge der traditionellen Entwicklungshilfekonzepte, insbesondere der »Hilfe durch Handel« (aid by trade), führten zu einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation und dramatisch zunehmender Armut in fast allen Entwicklungsländern. Inhaltlich stehen die Bemühungen um verstärkte Süd-Süd-Kooperation in engem Zusammenhang mit dem Konzept der kollektiven Eigenständigkeit der Entwicklungsländer ( Selfreliance).