Berlin hat eine neue Konzertlocation. Mit dem Konzert der US-Band " Linkin Park", das am Donnerstagabend in Köpenick über die Bühne ging, will die Alte Försterei, das Heimstadion des 1. FC Union Berlin, auf dem Open-Air-Markt mitmischen. "Es finden bereits mehr als 200 Veranstaltungen aller Art ganzjährig hier statt", sagt Christian Arbeit, der Pressesprecher von Union Berlin. Der Auftritt von Linkin Park, das erste große Open-Air-Konzert, sei der Schritt in eine andere Liga. Und die Premiere lief gut: Mit ihrem Crossover zwischen Rock, Metal, Rap und Elektronik begeisterte die Band im Rahmen ihrer "Hunting Party Tour" nahezu 25. 000 Zuschauer. So viele passen in die Alte Försterei, kurz vor Konzertbeginn waren nur noch einzelne Tickets für die Haupttribüne zu haben. Beunruhigt angesichts dieses Erfolgs reagiert die Konkurrenz. Das Geschäft mit Open-Air-Großveranstaltungen teilten sich bisher Waldbühne, Wuhlheide und Zitadelle untereinander auf. Man kam sich nicht groß ins Gehege. Das Veranstaltungswesen in Berlin profitierte bisher immer von einem weitestgehenden Konkurrenzschutz.
Florian Wirth, der Marketingleiter der Stadionbetriebs AG der Alten Försterei hatte in den vergangenen Tagen bereits angedeutet, dass es Ziel sei, das Stadion mit allen seinen Möglichkeiten ganzjährig zu nutzen. Bei der Parkbühne Wuhlheide möchte man sich nicht zum Thema äußern. Genug Bierstände gibt es sowieso schon Ein großer Vorteil der Alten Försterei ist die bereits vorhandene Infrastruktur. Durch den Betrieb als Spielstätte von Union, ist alles schon da, genügend Sanitäranlagen und – wichtig für die Rockfans – auch genügend Bierstände. Der Betrieb des Stadions liegt auch während der Bühnenshow in den Händen von Union Berlin. "Die Organisation verantwortet größtenteils der Konzertveranstalter. Wir kümmern uns um das Catering, teilweise auch um den Kartenverkauf und den Ordnungsdienst", sagt Unionssprecher Arbeit. Was der Verein daran verdient, will er nicht verraten. 20 Heimspiele hat Union im Jahr, hinzukommen einige fußballfremde Veranstaltungen. 30 Millionen Euro hatte derVerein vor Kurzem in sein Stadion investiert.