I. Die bislang früheste publizierte Vertonung von "Mein Vater war ein Wandersmann", die zu ermitteln war, stammt von Johann Michael Anding (1810–1879), einem Seminarmusiklehrer aus Hildburghausen, der sich auch als Komponist und Volksliedsammler betätigte. Eine 1876 erschienene, von Carl Seitz herausgegebene "Sammlung ausgewählter Lieder und Gesänge für gemischten Chor" mit "70 Original-Compositionen beliebter Componisten der Gegenwart" exponiert Andings Chorsatz "Mein Vater war ein Wandersmann" als erste Nummer ( Edition A). Als Textdichter wird hier "Fr. Sigismund" angegeben, d. i. Florenz Friedrich Sigismund (1791–1877), beruflich zuletzt Justizrat in Blankenburg (heute: Bad Blankenburg) und nebenbei literarischer Übersetzer aus dem Französischen. Bei späteren Urhebernachweisen findet sich sein Name in teilweise fehlerhafter Schreibung (z. B. "Fl. Siegesmund"; Edition D). In einem Fall wurde die Autorschaft auch seinem Sohn Berthold (1819–1864) zugeschrieben ( Edition B). Vermutlich war der Liedtext vor seiner ersten Vertonung bereits eigenständig veröffentlicht worden, doch hat sich dafür bislang kein Quellenbeleg gefunden.
III. Bis ins frühe 20. Jahrhundert legten neben Anding noch einige weitere Komponisten Vertonungen von "Mein Vater war ein Wandersmann" vor, die z. in Schulliederbücher aufgenommen wurden. So findet sich etwa in der von Johann Diebold zusammengestellten "Liedersammlung für Volks- und Mittelschulen" (Freiburg i. Br. 1903) ein speziell Mädchenklassen zugedachter Liedsatz aus der Feder eines nicht näher bekannten Adolf Gönner ( Edition B), ein anderer von Ludwig Kageler in "Frisch gesungen! Chorbuch für höhere Knabenschulen" (Hannover 1913, Nr. 116). Mit der Aufnahme ins Repertoire der Wandervogel-Bewegung gewann aber einzig die bereits erwähnte zweite Melodiefassung des Liedes von Anding eine gewisse Verbreitung. Das ursprünglich für vierstimmigen Männerchor geschriebene Werk wurde dabei in ein gitarrenbegleitetes Sololied transformiert ( Edition C). IV. Die heute bekannte Melodie von "Mein Vater war ein Wandersmann" entstand erst nach dem Zweiten Weltkrieg, als Friedrich Wilhelm Möller für die 1949 von seiner Schwester Edith Möller gegründeten "Schaumburger Märchensänger" eine weitere Neuvertonung (mit dem Titel "Der fröhliche Wanderer") schuf ( Edition D).
Mein Vater war ein Wandersmann, und mir steckts auch im Blut drum wandre ich froh, so lang ich kann, und schwenke meinen Hut Das Wandern schafft stets frische Lust, erhält das Herz gesund frei atmet draussen meine Brust, froh singet stets mein Mund Warum singt dir das Vögelein, so freudevoll sein Lied? weils nimmer ruht, landaus, landein, durch andre Fluren zieht Was murmelt s'Bächlein dort und rauscht, so lustig hin durchs Rohr, weil's frei sich regt, mit Wonne lauscht, ihm dein empfänglich Ohr. Drum trag ich s'Ränzel und den Stab, weit in die Welt hinein, und werde bis ans kühle Grab, ein froher Wandrer sein.
MEIN VATER WAR EIN WANDERSMANN CHORDS by Friedrich Sigismund @
Der Kinderchor präsentierte das Lied 1953 im Rahmen des Festivals "International Eisteddfod" in Llangollen (Wales) als Zugabe bei einer Aufführung, die von der BBC übertragen wurde. Das Lied wurde begeistert aufgenommen und binnen kurzer Zeit ein musikalischer Welterfolg. So war der für den englischsprachigen Markt in "Obernkirchen Children's Choir" umbenannte Chor mit "Mein Vater war ein Wandersmann" ("The Happy Wanderer") vom 22. Januar 1954 an 26 Wochen in der britischen Hitparade (seinerzeit noch eine Top 12). Das Lied wurde von Antonia Ridge ins Englische übersetzt ( Edition E) und 1954 sowohl in Großbritannien wie in den USA in diversen Einspielungen veröffentlicht (u. Diana Decker, The Stargazers, Henri René and His Orchestra, Louis Prima and His Orchestra, Frank Weir, Tommy Leonetti), von denen einige ebenso Verkaufserfolge wurden. Auch in andere Sprachen wurde das Lied übersetzt und dort auf Platte vorgelegt (z. Alice Babs: "Den glade vandraren", Schweden 1954). In Deutschland fanden die "Schaumburger Märchensänger" mit "Mein Vater war ein Wandersmann" nach ihrem internationalen Durchbruch gleichfalls ein großes Publikum.
Anding gefiel der Text im Übrigen so sehr, dass er ihn noch ein zweites Mal vertonte ( Edition C). II. Der Text des Liedes "Mein Vater war ein Wandersmann" ist den lyrischen Elogen auf das Wandern und die Erfahrungen in freier Natur zuzuordnen, die im 19. Jahrhundert in großer Zahl entstehen. Das "freudevoll" singende "Vögelein", das ständig "durch andre Fluren zieht", und das "lustig" rauschende "Bächlein", das "frei sich regt", versinnbildlichen dem lyrischen Ich, einem reisenden Handwerksburschen mit "Ränzel" und "Stab", die Ideale des Wanderns, das vor dem zeitgeschichtlichen Hintergrund einer zunehmenden Urbanisierung und Industrialisierung auch als bürgerliche Freizeitbetätigung entdeckt und geschätzt wird. In der zweiten der insgesamt fünf Strophen – die auch einmal unberücksichtigt bleiben konnte ( Edition A) – werden zudem die gesundheitlichen Vorteile der Bewegung unter freiem Himmel herausgestrichen ("Das Wandern schafft stets frische Luft, / erhält das Herz gesund"; Edition B).
Wer als Pinguin geboren wurde, wird niemals zur Giraffe. Hören wir also auf, Giraffe sein zu wollen: Konzentrieren wir uns auf unsere Stärken, anstatt auf unsere Schwächen. Das ist im Kern die Botschaft von Eckart von Hirschhausens "Pinguin-Prinzip". Hirschhausen hängte den Arztberuf vor vielen Jahren an den Nagel und arbeitet seither als Comedian, Kabarettist und Schriftsteller.
(Quelle: aussieanouk -) Nachrichten | 22. 04. 2022 Zu kleine Flügel, untersetze Statur und ein watschelnder Gang: An Land wirken Pinguine immer ein wenig tollpatschig. Doch im Wasser sind die flugunfähigen Seevögel in ihrem Element und windschnittiger als ein Porsche. Zum Welt-Pinguin-Tag am 25. April empfehlen wir eine Geschichte von Eckard von Hirschhausen, über Vorurteile und Stärken auf den zweiten Blick. Ist der Pinguin eine Fehlkonstruktion? Dessen war sich Eckart von Hirschhausen sicher, als er eines der befrackten Tiere in einem norwegischen Zoo betrachtete. Doch als der Seevogel ins Wasser hüpfte, änderte sich der Eindruck schlagartig. Durch ihren torpedoförmigen Körper sind Pinguine exzellente Schwimmer und Taucher. Füße und Schwanz verleihen ihnen zusätzlichen Antrieb, wodurch sie eine Geschwindigkeit von bis zu 25 Stundenkilometern erreichen können. Stärken statt Schwächen sehen "Stärken zu stärken ist so viel sinnvoller, als an seinen Schwächen herumzudoktern", lautet das Fazit des Mediziners und Kabarettisten von Hirschhausen.
Was hat ein Pinguin mit Coaching zu tun? Das Pinguin-Prinzip geht zurück auf den Entertainer und Arzt Eckart von Hirschhausen. In einem seiner Kabarett-Programme erzählte er die Geschichte, wie er in einem Zoo in Norwegen Pinguine beobachtete. Seine Vorurteile über den Körperbau der Pinguine lösten sich auf, als einer der Pinguine Hirschhausen demonstrierte, was er wirklich gut kann: Er sprang ins Wasser uns schwamm. Während Pinguine an Land manchmal echte Schwierigkeiten haben, sich fortzubewegen, sind sie im Wasser buchstäblich in ihrem Element: "Pinguine sind hervorragende Schwimmer. Sie sind so gut geeignet, im Wasser sich schnell, wendig und mit Spaß zu bewegen, daß sie mit der Energie aus einem Liter Benzin 2000 Kilometer weit schwimmen könnten. " Eckart von Hirschhausen hatte bei seinem Zoo-Erlebnis eine Erkenntnis, die ich im Coaching für entscheidend halte: Für jeden Menschen ist es wichtig, seine Stärken zu finden - und die dazu passende Umgebung. Wenn wir uns auf unsere Schwächen konzentrieren, werden wir auf Dauer unglücklich.
Während meiner Tagung in Würzburg (siehe auch: Tagen und Übernachten -Das Maritim Hotel Würzburg) hat eine Referentin eine Sequenz aus dem Programm von Eckart von Hirschhausen vorgeführt. Dabei handelt es sich um "Das Pinguin-Prinzip", das nicht nur Thema eines Buches ist, sondern von dem Arzt auch als Metapher für die veränderte Sichtweise genutzt werden kann. Er fordert die Menschen auf, ihre Stärken zu stärken und nicht ständig versuchen, an den Schwächen zu arbeiten. Auf seiner eigenen Webseite beschreibt Eckart von Hirschhausen die Quintessenz des Pinguin-Prinzips: Menschen ändern sich nur selten komplett und grundsätzlich. Wenn du als Pinguin geboren wurdest, machen auch sieben Jahre Psychotherapie aus dir keine Giraffe. Also nicht lange hadern: Bleib als Pinguin nicht in der Steppe. Mach kleine Schritte und finde dein Wasser. Und dann: Spring! Und Schwimm! Und du wirst wissen, wie es ist, in Deinem Element zu sein. Autor: Marc Hallo, ich bin Marc. Schön, dass Du bei mir im Blog vorbeischaust.
Eckart von Hirschhausen - wer kennt ihn nicht?!? Neben vielen anderen Beiträgen finde ich seinen Clip zum Pinguin-Prinzip sehr gelungen. Ich finde ihn für mich als "Suchti" sehr motivierend. Zum einen regt er mich an, meine eigenen Ressourcen wieder oder vielleicht neu zu entdecken. Das wiederum steigert mein, in Jahren der Sucht arg gebeuteltes, Selbstwertgefühl. Zum anderen erinnert mich der Pinguin, dass ich mit kleinen aber beharrlichen Schritten auch weit entfernte Ziele erreichen kann. Oder das der eingeschlagene Weg, nachdem ich mich endlich entschieden habe aufzubrechen, das eigentliche ZIEL ist! Und das ich meine eigene, in meinem Fall trockene, Umgebung brauche, um mich wohl zu fühlen. All das sehe und höre ich in diesem Video. Aber so wie ich meine eigenen Parallelen in dem Beitrag sehe, sieht sie wahrscheinlich jeder andere auch. Ob nun "Suchti", "Co. " oder ein(e) total Normale(r). Aber was ist schon normal?!?! Viel Spaß beim Anschauen und nachdenken. Herzlichst Frank Uhlemann
Rosmarie Kohlmann Du möchtest dieses Profil zu deinen Favoriten hinzufügen? Verpasse nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melde dich an, um neue Inhalte von Profilen und Bezirken zu deinen persönlichen Favoriten hinzufügen zu können. 27. Januar 2013, 06:41 Uhr 10 1 Dr. Eckart von Hirschhausen macht Medizinisches Kabarett. Er hat das Pinguin-Prinzip entdeckt! Es erinnert ihn daran, wie schnell man Urteile bildet und damit komplett daneben liegen kann und wie wichtig es ist, im eigenen Element zu sein, wo die eigenen Stärken gestärkt werden.... "Wenn du als Pinguin geboren wurdest, machen auch 7 Jahre Psychotherapie aus dir keine Giraffe! " Hirschhausen: Das Pinguin-Prinzip... - YouTube Dieser Inhalt wird von YouTube eingebettet. Sobald Du den Inhalt lädst, werden Daten zwischen Deinem Browser und YouTube ausgetauscht. Dabei gelten die Datenschutzbestimmungen von YouTube. Dr. Eckart von Hirschhausen - Medizinisches Kabarett - Glück Du möchtest selbst beitragen? Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Mein Urteil stand fest: Fehlkonstruktion. Dann sah ich noch einmal durch eine Glasscheibe in das Schwimmbecken der Pinguine. Und da sprang "mein" Pinguin ins Wasser, schwamm dicht vor mein Gesicht. Wer je Pinguine unter Wasser gesehen hat, dem fällt nix mehr ein. Er war in seinem Element! Ein Pinguin ist zehnmal windschnittiger als ein Porsche! Mit einem Liter Sprit käme der umgerechnet über 2500 km weit! Sie sind hervorragende Schwimmer, Jäger, Wasser-Tänzer! Und ich dachte: "Fehlkonstruktion! " Diese Begegnung hat mich zwei Dinge gelehrt. Erstens: wie schnell ich oft urteile, und wie ich damit komplett danebenliegen kann. Und zweitens: wie wichtig das Umfeld ist, ob das, was man gut kann, überhaupt zum Tragen kommt. Wir alle haben unsere Stärken, haben unsere Schwächen. Viele strengen sich ewig an, Macken auszubügeln. Verbessert man seine Schwächen, wird man maximal mittelmäßig. Stärkt man seine Stärken, wird man einzigartig. Und wer nicht so ist, wie die anderen sei getrost: Andere gibt es schon genug!