"Lenin kam nur bis Lüdenscheid. Bis Solingen ist er nicht gekommen. Aber fünfundzwanzig Kilometer weiter östlich, im Zeltlager in Lüdenscheid, schien die Weltrevolution bereits geglückt. " Richard David Precht, Autor von 'Wer bin ich, und wenn ja, wie viele? ', erinnert sich an den linken Kosmos seiner Kindheit. Geboren in einer Zeit, die von politischen Umwälzungen in Deutschland und der ganzen Welt geprägt ist: 1964 ist das Jahr, in dem die letzte gesamtdeutsche Olympiamannschaft bei Olympischen Spielen antritt, Bundeskanzler Ludwig Erhard die Ablehnung der Oder-Neiße-Grenze zwischen Deutschland und Polen bekräftigt, der oberste Sowjet Nikita Chruschtschow in Russland sämtliche Ämter verliert und die ersten Menschen in Solingen und anderswo gegen die Gefahr eines Atomkrieges demonstrieren. Während sich das Gesicht der Welt auf dem globalen politischen Parkett tief greifend verändert, versucht Prechts Solinger Familie, sich und ihren Kindern ein kleines linkes Universum inmitten kapitalistischen Feindeslandes zu konstruieren.
"Lenin kam nur bis Lüdenscheid. Bis Solingen ist er nicht gekommen. Aber fünfundzwanzig Kilometer weiter östlich, im Zeltlager in Lüdenscheid, schien die Weltrevolution bereits geglückt. " Richard David Precht, Autor von Wer bin ich, und wenn ja, wie viele?, erinnert sich an den linken Kosmos seiner Kindheit. Geboren in einer Zeit, die von politischen Umwälzungen in Deutschland und der ganzen Welt geprägt ist: 1964 ist das Jahr, in dem die letzte gesamtdeutsche Olympiamannschaft bei Olympischen Spielen antritt, Bundeskanzler Ludwig Erhard die Ablehnung der Oder-Neiße-Grenze zwischen Deutschland und Polen bekräftigt, der oberste Sowjet Nikita Chruschtschow in Russland sämtliche Ämter verliert und die ersten Menschen in Solingen und anderswo gegen die Gefahr eines Atomkrieges demonstrieren. Während sich das Gesicht der Welt auf dem globalen politischen Parkett tief greifend verändert, versucht Prechts Solinger Familie, sich und ihren Kindern ein kleines linkes Universum inmitten kapitalistischen Feindeslandes zu konstruieren.
Nur den Schwenk zu den Grünen und der Friedensbewegung der 1980er Jahre macht er im Gegensatz zu seinen Eltern nicht mehr mit. Das ist ihm alles zu weinerlich und nicht links genug. Seine Kindheit endet nach eigenem Bekunden erst 1989, mit 24 Jahren. Mit dem Fall der Mauer zerbricht sein Weltbild. Verwundert reibt er sich die Augen und stellt fest, dass er auf eine Gesellschaft vorbereitet wurde, die es nie geben wird. Es gibt einige Kinder von 68er-Eltern, die sich über ihre Kindheit bitter beklagt haben. Precht tut das nicht, aber er ist auch kein Beschöniger. Den unverwechselbaren Charme von Lenin kam nur bis Lüdenscheid macht stattdessen ein wunderbar ironischer und doch warmherziger Tonfall aus: das Kunststück, die eigene Geschichte voll und ganz annehmen und gleichzeitig darüber schmunzeln zu können. Wie für die meisten Kinder gab es auch für den kleinen Richard gut und böse, richtig und falsch. Nur war für ihn halt meistens das Gute, was für die anderen des Teufels war. Wunderschön zum Beispiel seine Schwärmerei für Oleg Blochin, den Linksaußen von Dynamo Kiew.
Die kindliche Fantasie kann Liedverse auf die herrlichste Weise missverstehen. Axel Hacke demonstriert das in seinem Buch »Der weiße Neger Wumbaba«, dessen Titel die hübsch surrealistische Umdichtung des Verses »Der weiße Nebel wunderbar« aus dem »Abendlied« von Matthias Claudius ist. » Lenin kam nur bis Lüdenscheid « hat seine schönsten und erhellendsten Passagen dort, wo gezeigt wird, wie sich die kindliche Fantasie Politparolen und Ideologeme der 68er Eltern eigenwillig einverleibt. Da wird der bärtige Tiervater Brehm in die Galerie der »Rauschebärte« Marx und Engels eingereiht, da erscheint – die Eltern waren Sympathisanten der DDR-hörigen DKP – die DDR als paradiesischer Zoo, und der Sieg der DDR über die BRD bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 wird zur ersten Etappe der glorreichen Weltrevolution. Erzählt wird das in einem »kindlichen« Tonfall, der den Duktus des Onkels aus der »Sendung mit der Maus« aufgreift und ihn weit ins Ironisch-Kabarettistische treibt. Dieser Tonfall ist – etwas pathetisch gesagt – Glanz und Elend des Films.
Es bleibt zu viel im Unausgesprochenen. Warum kommt die Mutter nicht zu Wort? Man will auch genauer wissen, was es mit dieser »68er Bewegung« auf sich hatte. Regisseur André Schäfer, der jede Menge kurioses Archivmaterial zusammengeholt hat, stellt seinen Protagonisten als Kind von »68er Eltern « dar und auch irgendwie als Kind dieses gesellschaftlichen Aufbruchs, der sich vom Antivietnamkriegsprotest bis zur Gründung der Grünen und den Demonstrationen gegen Atomkraftwerke fortgeschrieben hat. Er vergisst, deutlich zu machen, dass die DKP-Sympathisanten nur einen kleinen Teil im Spektrum der »68er Bewegung« darstellten, und zwar den traurigsten, »vernageltsten« Teil, der sich in seiner ideologischen Verbohrtheit gegen den wichtigsten Impuls der Bewegung, nämlich den antiautoritären, stellte. Der ironische Tonfall des Films, der gestisch das Antiautoritäre für sich vereinnahmt, kaschiert diesen Aspekt und wird auch deshalb falsch.
Von André Schäfer. Produktion 2008. 1 DVD, 1 Std. 28 Min., Sprache dt., Untertitel engl., Dolby Digital Stereao, Widescreen, Extras: Kapiteleinteilung; Trailer; Interview Regisseur Andre Schäfer; Interview Autor Richard David Precht. Statt 14, 99 € nur 5, 00 € Preis inkl. MwSt zzgl. Versandkosten Ausverkauft Versand-Nr. 1252143 geb. = fester Einband, paperback = Paperback-Ausgabe; Tb. = Taschenbuch; Sonderausgabe = Ausstattung einfacher, evtl. Vergleichspreis nennt die gebundene Ausgabe Auf den Wunschzettel
Coca-Cola ist zu Hause ebenso verpönt wie 'Raumschiff Enterprise'. Aber Richard und seine Geschwister dürfen Asterix lesen, weil das französisch, also irgendwie subversiv ist. Die virtuose Mischung von privaten Super-8-Filmen, Archivaufnahmen und neu Aufgenommenem bringt die großen Ereignisse jener Jahre in ganz andere, kleinere und sehr private Zusammenhänge. Weiterlesen »
Die Unternehmerprüfung ist schriftlich und mündlich, die fachliche Prüfung mündlich. Wichtige Ausbildungsinhalte: Fremdenverkehr und Tourismus Führungen zusammenstellen und abhalten Rhetorik und Kommunikation Terminplanung, Terminkoordination Kalkulation, Buchhaltung, Abrechnung Kund*innenberatung und -betreuung Fremdsprachen
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