Versäumt nicht zu üben die Kräfte des Guten! Johann Wolfgang von Goethe Guten Kraft Üben
Logengedichte Johann Wolfgang von Goethe Symbolum Des Maurers Wandeln, Es gleicht dem Leben, Und sein Bestreben, Es gleicht dem Handeln Der Menschen auf Erden. Die Zukunft decket Schmerzen und Glücke Schrittweis dem Blicke; Doch ungeschrecket Dringen wir vorwärts. Und schwer und ferne Hängt eine Hülle, Mit Ehrfurcht, stille Ruhn oben die Sterne Und unten die Gräber. Betracht' sie genauer Und siehe, so melden Im Busen der Helden Sich wandelnde Schauer Und ernste Gefühle. Doch rufen von drüben Die Stimmen der Geister, Die Stimmen der Meister: Versäumt nicht zu üben Die Kräfte des Guten! Hier winden sich Kronen In ewiger Stille, Die sollen mit Fülle Die Tätigen lohnen! Wir heißen euch hoffen. Verschwiegenheit Wenn die Liebste zum Erwidern Blick auf Liebesblicke beut, Singt ein Dichter gern in Liedern, Wie ein solches Glück erfreut! Aber Schweigen bringet Fülle Reicheren Vertauens zurück; Leise, leise! Stille, stille! Das ist erst das wahre Glück. Wenn den Krieger wild Getöse, Tromm'l und Pauken aufgeregt, Er den Feind in aller Blöße Schmetternd über Länder schlägt, Nimmt er wegen Siegsverheerung Gern den Ruhm, den lauten, an, Wenn verheimlichte Verehrung Seiner Wohltat wohlgetan.
Nach dieser rituellen Feier, einer sogenannten Tempelarbeit, entstand das Gedicht, welches das symbolische Wandern des Freimaurers durch die drei Grade Lehrling, Geselle und Meister und im übertragenen Sinne durch Leben und Tod schildert. [3] [4] Vertonungen [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Die erste Vertonung schrieb der Schweizer Komponist Fritz Brun (Autograph datiert auf 1915) unter dem Titel "Verheissung". Besetzt ist es für großes Orchester: drei Flöten, zwei Oboen, Englischhorn, zwei Klarinetten, Bassklarinette, drei Fagotte, Kontrafagott, vier Hörner, drei Trompeten, drei Posaunen, Basstuba, Pauken, Tamtam, Harfe, Celesta, Klavier, Orgel und Chor. Eine Komposition für doppelten Männerchor und Kammerorchester schrieb in den 1950er Jahren Walther Geiser [5]. 1967 komponierte Hans-Jürgen von Bose Symbolum (Goethe) für Männerchor und Bläserquintett. [6] Eine undatierte Vertonung gibt es zudem von Walter Thomas Heyn [7] [8]. Sonstiges [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] Der österreichische Schriftsteller Johannes Mario Simmel verwendete 1980 die letzte Zeile von Goethes Gedicht Symbolum als Titel für seinen Roman Wir heißen euch hoffen (München 1980).