In der Politik "passiert" aber nichts einfach so. Es "passiert" nichts, weil alles seine Gründe hat. Was als erstes "passierte" war dies: Der angeblich so "lupenrein" demokratische Putin entwickelte eine neokolonialistische Eroberungsideologie, über die er seit 15 Jahren offen spricht. Der Westen, auch Deutschland, hat Putin nicht zugehört. Dieses Nicht-Zuhören kann man fast einen Akt aggressiver Ignoranz nennen. Der Grund dafür liegt in einer Kombination aus russophiler Naivität und ökonomischer Gier. Die Deutschen, besonders willig Sozialdemokraten, wollten gerne glauben, bei Russland handle sich um eine Addition von Dostojewski, Gogol und Tschechow. Das aber, was in Deutschland als "russische Seele" verklärt wird, macht nach Darstellung des profunden russischen Gegenwartsschriftstellers Jerofejew vielleicht 15 Prozent am Russentum aus. Der Rest, so Jerofejew, sei – bis heute - Iwan der Schreckliche. Yahooist Teil der Yahoo Markenfamilie. Scholz leistet sich das, was man neuerdings "kognitive Dissonanz" nennt Abschließender Gedanke: Scholz leistet sich das, was man neuerdings "kognitive Dissonanz" nennt, das Auseinanderfallen von Wort und Tat.
Von "maximaler Solidarität" mit der Ukraine kann man kaum reden, wenn es kein Gasembargo gibt, wenn "Leos" und "Marder" nicht geliefert werden und Munition für den Gepard genauso fehlt wie ein Liefertermin für dieses Schießwerkzeug. "Maximale Solidarität" bedeutet im Scholzschen Sinne, das, was sich tun lässt, wenn man Putin nicht provozieren will. Man kann das mit dem Amtseid des Bundeskanzlers durchaus begründen. Nur sollte man dann nicht den Eindruck erwecken, man tue alles. Und das von Scholz in Bezug auf die Ukraine ausgegebene Kriegsziel lässt einen mindestens ratlos zurück. Die Ukraine werde "bestehen", sagt der Kanzler? Als was? Schuh herrmann kaufe 3 zahle 2 inch. In welchen Grenzen? Man sollte sich nicht wundern, wenn das alles nicht nur den Ukrainern zu wenig ist. Sondern auch den anderen Osteuropäern. Die wünschen sich schon lange eine deutsche Führungsrolle. In dieser Beziehung wird der Bundeskanzler Scholz definitiv nicht liefern. Weil er es nicht will.
Der Hitler-Stalin-Pakt setzte 17 Jahre später diese Linie auf grausame Weise fort – im geheimen Zusatzprotokoll wurde Polen eliminiert. In den beiden Jahren zwischen diesem Diktatoren-Pakt und Hitlers Überfall auf die Sowjetunion setzten die beiden totalitären Herrscher diese Politik um – sie taten es gemeinsam. Schon zuvor, in den Jahren 1931 und 1932, hat Stalin einen furchtbaren Feldzug gegen die Ukraine geführt – er hat das Todesurteil für mehr als drei Millionen Ukrainer unterschrieben, die aufgrund seiner brutalen Politik verhungern mussten. Diese Politik – der Holodomor, ist ein Grund dafür, weshalb die Ukrainer unter keinen Umständen noch einmal unter russisches Joch fallen wollen. Schuh herrmann kaufe 3 zahle 2 die. Denjenigen die glauben, das sei Vergangenheit, hat unlängst der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir erklärt, dass Putin gerade in Bezug auf die Ukraine eine "Politik des Aushungerns" betreibe – Russen stehlen Weizen und sie verhindern den Export von Weizen nach Afrika durch eine Seeblockade. Hungerpolitik ist ein Kontinuum russischer Kriegspolitik.