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2. Band: Dichtung. Stuttgart und Berlin: Cotta, 1902. 424. Internet Archive. Auszug: 1795 zuerst gedruckt in C. F. Splittegarb's Liedern zur Bildung des Herzens. Auflage. Berlin. [1] Das Gedicht ist die Nachbildung eines älteren Liedes: Morgen! morgen wird's was geben! Morgen! morgen! welch ein Leben! Morgen, Gustchen, freue dich! in dessen weiterem Verlauf auch die Verse vorkommen: Zweimal werden wir noch wach: Heißa! dann – ists Weihnachtstag. Gedruckt steht dieses Lied in Joachim Heinrich Campe's Kleiner Kinderbibliothek 1779–82, aus der es zweimal in Musik gesetzt worden ist, nämlich von Joh. Phil. Kirnberger 1783 und von Joh. Friedr. Reichardt (Lieder für Kinder, III, 1787, S. 11). Das vorliegende Gedicht wurde komponiert von: Carl Gottlob Hering: Neue praktische Singschule für Kinder, IV, Leipzig 1809. Unbekannt (Bartsch? ): Martin Friedrich Philipp Bartsch' Melodien zur Liedersammlung. Berlin 1811. 201. [2] [3] Unbekannt: Ferdinand Bauer's Schulgesangbuch 1820. Unbekannt: Mit der letzterwähnten Melodie, über deren Herkunft ich leider nichts ermitteln konnte, [4] wird das Lied noch jetzt allgemein gesungen; in einzelnen Gegenden Deutschlands ist auch die Hering'sche Composition verbreitet.
Home Liederbuch Morgen, Kinder, wird's 'was geben Morgen, Kinder, wird's was geben, morgen werden wir uns freun! Welch ein Jubel, welch ein Leben wird in uns'rem Hause sein! Einmal werden wir noch wach, heißa dann ist Weihnachtstag! Wie wird dann die Stube glänzen von der großen Lichterzahl, schöner als bei frohen Tänzen ein geputzter Kronensaal. Wißt ihr noch vom vor'gen Jahr, wie's am Weihnachtsabend war? Wißt ihr noch die Spiele, Bücher Und das schöne Schaukelpferd, Schöne Kleider, woll'ne Tücher, Puppenstube, Puppenherd? Morgen strahlt der Kerzen Schein, Morgen werden wir uns freu'n! Welch ein schöner Tag ist morgen, Viele Freuden hoffen wir! Unsre lieben Eltern sorgen Lange, lange schon dafür. O gewiß, wer sie nicht ehrt, Ist der ganzen Lust nicht wert!
1 Morgen, Kinder, wird's was geben, Morgen werden wir uns freun; Welch ein Jubel, welch ein Leben Wird in unserm Hause sein! Einmal werden wir noch wach, Heisa, dann ist Weihnachtstag! 2 Wie wird dann die Stube glänzen Von der großen Lichterzahl, Schöner als bei frohen Tänzen Ein geputzter Kronensaal! Wißt ihr noch vom vorgen Jahr, Wie's am Weihnachtsabend war? 3 Wißt ihr noch mein Reiterpferdchen, Malchens nette Schäferin? Jettchens Küche mit dem Herdchen Und dem blank geputzten Zinn? Heinrichs bunten Harlekin Mit der gelben Violin? 4 Wißt ihr noch den großen Wagen Und die schöne Jagd von Blei? Unsre Kleiderchen zum Tragen Und die viele Näscherei? Meinen fleißgen Sägemann Mit der Kugel unten dran? 5 Welch ein schöner Tag ist morgen, Viele Freuden hoffen wir! Unsre lieben Eltern sorgen Lange, lange schon dafür. O gewiß, wer sie nicht ehrt, Ist der ganzen Lust nicht wert! Anmerkungen (Wikisource) Zur Geschichte des Lieds unterrichtet Max Friedlaender: Das deutsche Lied im 18. Jahrhundert: Quellen und Studien.
Morgen, Kinder, wird's was geben, Melodie nach Carl Gottlieb Hering Bescherung unterm Weihnachtsbaum (um 1860) Morgen, Kinder, wird's was geben (ursprünglicher Titel: Die Weihnachtsfreude) ist ein deutsches Weihnachtslied, das mit zwei Melodien verbreitet ist. Entstehung Zur Entstehung des Liedes [1] gibt es verschiedene Darstellungen. Max Friedlaender druckt in seinem Buch Das deutsche Lied im 18. Jahrhundert die erste Strophe ab und gibt an, dass sie 1795 in der 2. Auflage der Lieder zur Bildung des Herzens von Karl Friedrich Splittegarb (1753–1802) aus Mittel Steinkirch bei Lauban in der Oberlausitz zum ersten Mal veröffentlicht worden sei. Der Text trägt bei Splittegarb den Titel Die Weihnachtsfreude und besteht aus sieben Strophen. [2] Er geht aber auf ein älteres Lied zurück, das mit den Worten Morgen! morgen wird's was geben! beginnt und in der 1779–82 erschienenen Kleinen Kinderbibliothek von Joachim Heinrich Campe (1746–1818) abgedruckt ist. [3] Wohl wegen des Titels Frizchens Weihnachtsfreude wird in manchen Auflagen von Büchmanns Geflügelten Worten die Vermutung ausgesprochen, hinter dem unbekannten Autor dieses Gedichts könne sich eventuell Christian Adolph Overbeck verbergen.
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[11] Stattdessen legt der Autor den Schwerpunkt auf die Beschreibung der Vorfreude der Kinder auf die mit dem Weihnachtsfest verbundene Bescherung. Diese Vorfreude wird genährt durch die Erinnerung an die geschmückte Stube und die zahlreichen Geschenke des Vorjahres. Von einem Weihnachtsbaum, wie er in den später entstandenen Liedern O Tannenbaum (1824) und Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen (1841) besungen wird, ist hier noch keine Rede. Den Schluss bildet eine Mahnung, den Eltern dankbar zu sein, die – und nicht das Christkind oder der Weihnachtsmann – schon lange für das Fest sorgen. Als Satire auf die Sentimentalität der bürgerlichen Weihnachtsfeier und der diese besingenden Weihnachtslieder verfasste der deutsche Schriftstellers Erich Kästner 1927 unter dem Titel Weihnachtslied, chemisch gereinigt eine sozialkritische Parodie auf dieses Lied, die mit den Worten "Morgen, Kinder, wird's nichts geben" beginnt und den Inhalt dieses Liedes in sein Gegenteil verkehrt: Arme Kinder bekommen keine Geschenke und sollen sich auch keine wünschen.