Die Radikalität mit der der Filmemacher in seiner Dokumentation jeglichen Respekt vermissen lässt, provoziert eine Auseinandersetzung mit der Frage nach dem richtigen Leben und wird zu einer der krudesten Mahnungen zur Toleranz, die nur denkbar ist. Als Provokation funktioniert dieser Film, als Komödie ist er eine Geschmacklosigkeit. Der Schweizer Filmemacher Thomas Haemmerli befreit sich von der Erinnerung an seine Mutter, indem er sich bei der Vernichtung ihren Nachlass filmt. Frenetic Sieben Mulden und eine Leiche
»Sieben Mulden und eine Leiche« in den Deutschschweizer Kinos Kino-Übersicht
[8] Internationale Veröffentlichung Das erste offizielle Screening ausserhalb der Schweiz war im April 2007 anlässlich des Hot Docs Canadian International Documentary Film Festivals in Toronto/Kanada unter dem Titel "Seven dumpsters and a corpse". In Deutschland wurde der Film im Herbst 2007 auf mehreren Filmfestivals gezeigt. Er kam in der Schweiz im März 2007 in die Kinos, startete deutschlandweit am 17. April 2008 und im Oktober 2008 in Österreich. Auszeichnungen Zürcher Filmpreis 2007 [9] Publikumspreis der Duisburger Filmwoche 2007 [10] Nomination Schweizer Filmpreis 2008 [11] ↑ Freigabebescheinigung für Sieben Mulden und eine Leiche. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, März 2008 (PDF; Prüfnummer: 113 321 K). ↑ a b Thomas Haemmerli: Anmerkungen des Regisseurs ↑ »Was von Mutter übrig blieb«, Franz Kasperski, 3sat Kulturzeit, 28. März 2007 ↑ »Sohn gegen tote Mutter«, Kerstin Roose, Tagesspiegel, 17. April 2008 ↑ »Als Mutti im Müll verreckte«, Daniel Sander, Spiegel Online, 17. April 2008 ↑ »Schamlos«, Daniel Kothenschulte, Frankfurter Rundschau, 17. April 2008 ↑ »Sieben Mulden und eine Leiche ist der Versuch eines Tabubruchs« ( Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert.
Wie weit dieser Sammelwahn geht, lässt sich an einem Gegenstand besonders fest machen: Eine Keule, mit der Erik als kleiner Junge immer im Frankreichurlaub spielte, die er aber nie mit nach Hause nehmen durfte, findet sich plötzlich inmitten des Chaos wieder. Mit den ersten Bildern des Films, die zeigen, wie ein nach schwieriger Suche gefundener Spezialist es auf sich nimmt, die verkrusteten Reste aus getrocknetem Leichenwasser, Fäulnis und Kot vom Boden zu kratzen, schlägt Thomas Haemmerli dem Zuschauer erst einmal gehörig auf den Magen und macht es schwer, sein Auge weiter auf das Geschehen zu richten. Doch auch wenn man nach diesem Einstieg gerne abbrechen würde, erweist er sich als richtig. Es entsteht ein Eindruck, was für eine Folter dieser Anblick erst für die Brüder sein musste und es macht verständlich, warum Haemmerli seinen Schutz in einer durchaus respektlosen, teilweise auch wütenden, insgesamt aber mit beißender Ironie und Schärfe aufwartenden Dokumentation sucht. Diese überzeugt gleich auf zwei Wegen.
Und die Möglichkeit, in der Wohnung zu drehen, ohne dass Angehörige ein Veto einlegen. [2] " – Thomas Haemmerli, Regisseur "Ich war immer der Auffassung, dass die Geschichten, die man an einem lustigen Abend erzählt, auch die sind, die man einem weiteren Publikum erzählen sollte. [2] " Kritiken [ Bearbeiten | Quelltext bearbeiten] "Ich bewundere die gnadenlose Haltung von Haemmerli gegenüber seinen Eltern – als Vater stößt sie mich gleichzeitig ab. " – Hannes Britschgi, Chefredaktor RingierTV "Der Film ist pietätfrei, schamlos und indiskret. Politisch korrekt sind die Haemmerlis höchstens aus Versehen. [.. ] Es ist ein böser, manchmal rasend komischer Film, der Einiges zu sagen hat über unsere Erinnerungskultur in Hochglanzalben, aus denen heraus es stinkt. [3] " – Franz Kasperski, 3sat Kulturzeit "Höchst unbequem das Thema, extrem pietätlos seine Umsetzung: Beides zusammen ist großartig. [4] " – Kerstin Roose, Tagesspiegel "Man kann diesen Umgang mit der verstorbenen Mutter geschmacklos finden, ausbeuterisch und zynisch.
Kritik Handlung Eine Filmkritik von Joachim Kurz Meine Mutter, der Messie So enden normalerweise Geschichten oder auch Filme: Ein kurzer Anruf, bei dem einem lakonisch mitgeteilt wird, dass die eigene Mutter gestorben ist. Im Falle von Thomas Haemmerli, einem Schweizer Journalisten, war es der 8. Mai 2004, exakt der Tag seines 40. Geburtstages, an dem ihn diese Nachricht ereilte. Doch bei ihm war dies erst der Ausgangspunkt für einen Film, der sich auf recht eigentümliche Weise mit der Person der Toten auseinander setzt. Die eigentliche Initialzündung für das Projekt ergab sich, als Thomas und sein Bruder Erik zum ersten Mal die Wohnung der Verstorbenen betraten: Zwar hatten die beiden einiges erwartet, doch was sie vorfanden, übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen; es war nicht mehr zu leugnen: Ihre Mutter war ein lupenreiner "Messie" gewesen. Bergeweise stapelten sich Papiere, Unterlagen, Dokumente, Fotografien, die bis in die 1880er Jahre zurückreichten und Filme aus den Dreißigern und Vierzigern des Jahrhunderts, Sammelsurien eines Lebens, das irgendwann einmal aus der Bahn geraten war.
Am Gründonnerstag, dem 24. März um 20 Uhr, findet in der Friedenkirche zum vierten Mal die "Nacht der verlöschenden Lichter" statt. Nach der traditionellen christlichen Liturgie ist die Nacht auf den Karfreitag, die Nacht des letzten Mahles Jesu mit seinen Jüngern und zugleich die Nacht seiner Gefangennahme und seines Verhöres. Gestaltet mit Gesängen der Bruderschaft von Taize feiern wir an diesem Abend in der Friedenskirche einen bewegenden Gottesdienst mit Lichtern und einem Abendmahl in besonderer Form. Musikalisch wird der Gottesdienst durch einen Projektchor gestaltet, dem über 30 Sängerinnen und Sänger angehören. Mit der "Nacht der verlöschenden Lichter" wird Bezug genommen auf einen Brauch, den der Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer bei einem Italienbesuch in St. Petrus in Rom kennengelernt hatte. 12 Kerzen auf dem Altar symbolisieren die 12 Jünger Jesu. Nach dem gemeinsamen Abendmahl werden sie im Lauf einer Sprechmotette nach und nach ausgelöscht, bis nur noch eine Kerze, die Christuskerze leuchtet.
30 Uhr am Osterfeuer und um 6 Uhr in der noch dunklen Kirche St. Michael, um zu erfahren und zu erfühlen, dass die Verheißung wahr geworden ist, dass Jesus den Tod überwunden hat. Hintergrund Die "Nacht der verlöschenden Lichter" zu feiern hat der Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer bei einem Italienbesuch in St. Petrus in Rom im Jahr 1924 kennengelernt und empfahl sie in einem Brief aus seiner Gefangenschaft unter der nationalsozialistischen Herrschaft. Auch daran werden wir gedenken.
Jakobuskirche, 10 Uhr: Abendmahlsgottesdienst mit Flötenmusik und den "Jakobus-Tanzfrauen", die das Osterevangelium tanzen. Nikomedeskirche Weilheim, 10 Uhr: Festgottesdienst mit Ostergarten der Kinderkirche mit Vikarin Kathrin Sauer. St. Johannes, 11 Uhr: Festgottesdienst mit der Johanneskantorei und dem Kammerorchester (Leitung: Wilfried Rombach): Franz Schubert: C-Dur Messe; Solisten: Wakako Nakaso (Sopran), Christine Rombach (Alt), Frank Bossert (Tenor), Jürgen Geiger (Bass). St. Michael, 6 Uhr: Projektchor St. Michael: Gesänge aus Taizé und Tübingen (Leitung: Ulrich Wolf). Ostermontag, 28. März St. Michael, 9 und 11 Uhr: Erstkommunion.