Ich habe vor drei Jahren ein kleines Grundstück mit Wohnhaus und Scheune gekauft. Das Wohnhaus habe ich inzwischen saniert mit Hilfe von BAFA und KfW Geldern (Programm 430; KfW-100). Nun möchte ich die Scheune zu einem Wohnhaus ausbauen. Hier wäre das Programm 430 nicht möglich heißt es, da es kein Wohngebäude war. Scheune ausbauen » Mit diesen Kosten ist zu rechnen. Möglich wäre nur das Programm 153, also Sanierung um Effizienzhaus 55. Nun hat die Scheune aber Bruchstein-Wände mit einem knappen halben Meter Dicke. Mit der dann geforderten Dämmung käme ich auf Wände von 2/3 m, was von Wohngefühl dann schon recht grenzwertig ist. Punktuell könnte ich die geforderten Dämmdicken auch gar nicht realisieren wegen der Nähe zur Straße oder einer Außentreppe. Ich verstehe nicht, warum man hier einen Unterschied macht zwischen Wohngebäuden und Scheunen, und bei letzteren viel schärfere, kaum zu realisierende Forderungen stellt. Allgemeines Ziel zur Zeit ist doch angeblich die Schaffung von Wohnraum. Da kann man doch die Nutzung des rießigen Potentials heute ungenutzter Scheunen nicht ohne Not erschweren.
Auf der Suche nach Wohnraum übersieht man häufig naheliegende, gute Möglichkeiten. Der Umbau einer alten Scheune zum Wohnraum mit Loft-Charakter kann in vielen Fällen eine gute Möglichkeit sein, die Kosten werden aber oft unterschätzt. Was ein Scheunenumbau in der Praxis tatsächlich kosten kann, erklärt ausführlich der Kostencheck-Experte im Interview. Vorher-Nachher: Wunderschöner Umbau einer alten Scheune | homify. Frage: Warum lohnen sich gerade alte Scheunen für einen Umbau als Wohnraum – und worauf muss man dabei alles schon im Vorfeld achten? Kostencheck-Experte: Was bei alten Scheunen oft nicht bedacht wird, ist das Wohngefühl, dass sich darin bei einem Umbau erreichen lässt. Eine alte Scheune hat nach einem Umbau definitiv Loft-Charakter – das unterscheidet sich nur wenig von der in städtischen Lagen so gesuchten Fabrik-Architektur. Hohe, lichtdurchflutete Räume mit großzügigem Raumgefühl und einer Vielzahl an räumlichen, ganz individuellen Gestaltungsmöglichkeiten sind beim Umbau einer alten Scheune genauso möglich wie bei aufgelassenen Fabriken, die als Loft-Wohnräume adaptiert werden.
Bei Scheunen wird das vorhandene Potenzial für einen tollen und einzigartigen Wohnraum aber häufig übersehen. Im Vorfeld muss man natürlich zunächst einmal sehr viel Planung investieren. Zunächst geht es schon einmal darum, ob ein Ausbau der Scheune und eine Nutzungsänderung als Wohnraum baurechtlich genehmigungsfähig sind. Bei vielen Scheunen, die im Außenbereich liegen, ist das sehr schwierig bis unmöglich, so etwas genehmigt zu bekommen. Da Scheunen durchwegs alte bis sehr alte Gebäude sind, stehen viele von ihnen unter Denkmalschutz. Das bedeutet in der Praxis eine Vielzahl von Auflagen, die eingehalten werden müssen – bis hin zum stilgerechten Erhalten der Fassade, was manchmal (beispielsweise im Hinblick auf den Fenstereinbau) durchaus eine Herausforderung sein kann. Als Nächstes braucht man einen Architekten, der die nötige Qualifikation mitbringt – und mit dessen Stil man sich anfreunden kann. Wichtig ist auch, dass der Architekt profunde Erfahrungen mit alten und denkmalgeschützten Gebäuden mitbringt.
Bevor es dann an die Umsetzung Ihres Plans geht, sollten Sie natürlich Expertenrat einholen und die Scheune nach Möglichkeit von einem Fachmann begutachten lassen. Meist lassen sich nur auf diese Weise alle erforderlichen Arbeitsschritte planen und Arbeiten berücksichtigen, die auch in Eigenleistung von Ihnen selbst durchführbar sind. Nicht zuletzt geht es auch um die Kalkulation der anfallenden Kosten, die nicht unerheblich sind. Denken Sie an entsprechende Dämmmaßnahmen und den Einbau einer modernen Heizung und neuer Fenster, was gerade bei einem Wohnhaus sehr wichtig ist. Wenn Sie bei allen Komponenten auf moderne Technik setzen, sollten Sie hier zumindest nichts verkehrt machen können. Übrigens sollten Sie auch daran denken, dass gegebenenfalls noch Stellplätze für Fahrzeuge vorhanden sein sollten, auch wenn dies nichts mit dem Gebäude direkt zu tun hat. Mark Heise Artikelbild: paul prescott/Shutterstock