Fallbeispiel Frau Rennt (ungeordnete Schilderung der Ausgangssituation) Frau Rennt ist 80 Jahre alt, seit 2 Jahren Witwe und lebt seit 9 Monaten im Altenheim. Sie ist auf eigenen Wunsch dorthin gezogen, weil sie sich in zunehmendem Maße nicht mehr selbst versorgen konnte. Das Putzen und Einkaufen fiel ihr besonders schwer. Bislang hatte Frau Rennt sich immer wohlgefühlt und sich nach eigenen Aussagen auch an das Leben und den veränderten Tagesablauf im Altenheim gewöhnt. Sie legt viel Wert auf ihr Äußeres und kleidet sich immer altersgemäß. Kinder haben sie und ihr an einem Herzinfarkt verstorbener Mann keine. Besucht wird sie 2-3x in der Woche von ihrer 4 Jahre jüngeren und einzigen Schwester. Sie hat auf eigenen Wunsch einen Betreuer. Kontinenzprofile und Inkontinenzform richtig zuordnen - experto.de. Sie isst gerne und geniesst das nachmittägliche Kaffeetrinken mit ihren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Sie ging viel mit einem Gehstock herum und suchte ständig Kontakt zu MitbewohnerInnen und dem Pflegepersonal. Bei der Geburtstagsfeier einer Mitbewohnerin vor 6 Monaten fiel sie wie vom Schlag getroffen von ihrem Stuhl und war bewusstlos.
Zum besseren Verständnis möchte ich noch einmal die wichtigsten Formen von Harninkontinenz nennen: 1. Motorische Dranginkontinenz Das Gehirn bekommt einen Impuls von den Blasenrezeptoren, dass die Blase gefüllt ist, kann ihn aber nicht korrekt verarbeiten, und sendet keinen hemmenden Impuls zur Blase zurück. Der Betroffene hat Harndrang, kann den Urin aber nicht halten. Z. B. M. Alzheimer, nach Apoplex usw. 2. Stressinkontinenz Kleine, Tröpfchenweise Urinmengen gehen ungewollt beim Husten, Lachen, Niesen und bei schwerer körperlicher Anstrengung ab. 3. Überlaufinkontinenz Überlaufinkontinenz tritt häufig nach Operationen auf oder wenn eine Engstelle in der Harnröhre vorliegt. Z. durch Prostatavergrößerung, Tumor usw. 4. Reflexinkontinenz Die sensorische Verbindung zwischen Blase und Gehirn ist unterbrochen, das Gehirn sendet keine Impulse an die Blase. Der Betroffene hat keinen Harndrang, die Blase entleert sich reflektorisch. B bei Querschnittsgelähmten. Gesundheits- und Krankheitslehre für ... - eRef, Thieme. Inkontinenz ist eines der Hauptprobleme bei der Pflege von Senioren.
Bei der Überlaufinkontinenz handelt es meist um die Folge von (chronischen) Auslassobstruktionen im Bereich der unteren Harnwege. Auch hier ist die medizinische Diagnostik grundlegend und kann durch Pflegende stimuliert oder unterstützt werden. Die Bestimmung des Restharns durch Sonografie oder mittels Katheterismus ist Voraussetzung. Die Versorgung kann sowohl als aufsaugende, in schweren Fällen auch durch eine suprapubische Harnableitung erfolgen. Bei einer Funktionellen Inkontinenz handelt es sich um eine abhängig erreichbare Kontinenz! Fallbeispiele altenpflege inkontinenz produkte. Die motorischen (oder kognitiven) Selbstversorgungs-Defizite des Patienten oder Bewohners bedeuten eine Abhängigkeit bei eigentlich bestehender Kontinenz. Pflegerische Maßnahmen bei Inkontinenz Anlegen der Urinflasche zu verabredeten, erbetenen (Klingelruf) oder erschlossenen (Miktionsprotokoll) Zeiten Hilfe beim Transfer auf die Toilette oder den Toilettenstuhl jede Form der zeitnahen Unterstützung bei einsetzendem Harndrang! Folgende Tabelle soll als Hilfestellung dienen, um die jeweilige Form der Hilfestellung oder Versorgung einem im Pflegealltag relevanten Kontinenzprofil zuordnen zu können.
Reflexinkontinenz (neurogene Inkontinenz) Bei Querschnittsgelähmten: Rückenmark ist oberhalb des sakral Zentrums zerstört, Blase kann nicht willkürlich entleert werden. Betroffene meist kein Harndrang und Entleerung der Blase. Auswirkung der Inkontinenz Körperliche Auswirkung: Wundliegen, Ekzem bis Dekubitus Unruhe, Schlafstörungen Dauerkatheter, dadurch Infektion und evtl. Schrumpfblase Psychische Auswirkung: Depression Schamgefühl Angst Aggression Soziale Auswirkung: Isolation Selbstwertgefühl sinkt, es wird nicht mehr genug getrunken Gefahr der Exsikkose und Verwirrtheit Maßnahmen bei Inkontinenz 1. ) Problemanalyse Risikofaktoren (Erkrankung, Katheter) Pers. Inkontinenz Ursachen und Behandlung. Situation Art der Inkontinenz und Ausmaß (Einteilung in Schweregrad) Leichte Harninkontinenz: < 100 ml (z. Stress / Belastung) Mittlere Harninkontinenz: 100 – 200 ml Schwere Harninkontinenz: 200 – 300 ml Schwerste Harninkontinenz: > 300 ml meist in Verbindung mit Stuhlinkontinenz Folgen Ausscheidung / Miktionsprotokoll Miktionsprotokoll: Um der Inkontinenz entgegenzuwirken, führt man ein Protokoll über den individuellen Ausscheidungsrhythmus Toilettentraining: Förderung der willentlichen Harnblasenentleerung zu bestimmten Zeiten.
Reinigen Sie die Haut möglichst nach jeder Ausscheidung. Verwenden Sie dafür weiche hautschonende Feucht- oder Öltücher. Häufiger Kontakt mit Wasser und Seife schädigt die Haut. Trocknen Sie die Haut sanft ab, um sie nicht noch zusätzlich zu reizen. Tupfen Sie eher, anstatt zu reiben. Tragen Sie eine Creme auf, die die Haut vor Feuchtigkeit und aggressiven Stoffen im Urin und Stuhl schützt. Dafür eignen sich einfache, weiche Zinkpasten oder Hautschutzsalben. Es gibt auch spezielle Inkontinenz-Produkte, die einen Schutzfilm auf der Haut bilden. Lassen Sie sich in der Apotheke, beim Arzt, bei einer Ärztin oder von einer Pflegefachperson beraten. Achten Sie auf den Zustand der Haut und der Schleimhaut. Holen Sie bei Veränderungen der Haut pflegefachlichen oder ärztlichen Rat ein. Fallbeispiele altenpflege inkontinenz nach. Weitere Praxistipps In unserem kostenfreien Ratgeber finden Sie noch mehr anschauliche Bilder und Informationen zu Themen, z. B. : Hilfsmittel und Therapien Essen und Trinken Alltag Scham Alle Ratgeber erhalten Sie kostenlos als PDF oder als gedruckte Ausgabe in unserem Bestellbereich.
Unwillkürlicher Abgang von Urin und Stuhl. Urin / Stuhl kann nicht willentlich zurückgehalten werden. Man unterscheidet Urin~ respektive Stuhlinkontinenz. Es sind ca. 4. Millionen in Deutschland betroffen. Fallbeispiele altenpflege inkontinenz windeln. Beeinflussende Faktoren: Alter (häufigste Beschwerden im Alter und nimmt im mit zunehmendem Alter zu) 5 – 64 Jahre 3% 65 – 79 Jahre 11% 80 Jahre 30% – Geschlecht 75% Frauen, 25% Männer, jede 4. Frau (Beckenbodenmuskulatur ist häufig geschwächt) – Institutionelle Unterbringung (Altenheim) 80% der Bewohner sind inkontinent Formen der Inkontinenz 1. ) Stress und Belastungsinkontinenz Passiver unwillkürlicher Urinverlust ohne Harndrang beim Versagen des Harnröhren-Verschlussmechanismus, durch erhöhten intraabdominellen Druck (Husten, Niesen, Lachen), in Form von Träufeln bis Abgang im Strahl Ursache: Schädigung des Beckenbodens, Erschlaffung der Beckenbodenmuskulatur 2. ) Drang oder Urge Inkontinenz Unwillkürlicher Harnverlust bei gesteigertem Harndrang und unkontrollierter Blasenmuskelaktivität bei intaktem Harnröhrenverschluss (äußerer) motorische: Erkrankung des ZNS z.