Diese Frage stellt sich auch in anderen Fächern. Allerdings kommt im Sportunterricht die körperliche Diversität dazu. Beim Hochsprung ist eine größere Person natürlich im Vorteil. Noch viel bedeutsamer ist aber, welche sportlichen Vorerfahrungen die Schülerinnen und Schüler mitbringen, ob sie zum Beispiel außerhalb der Schule noch in einem Sportverein aktiv sind. All das muss im Sportunterricht berücksichtigt werden. Gerade deshalb eignet sich das Prinzip der Mehrperspektivität sehr gut. Man muss einen Wurf oder Sprung nicht nur danach bewerten, wie weit er ist. Es können ja auch weitere Kriterien dazukommen: Zum Beispiel könnte man darauf schauen, wie schön oder wie ungewöhnlich oder wie lustig ein Sprung ist. Wie lassen sich vor dem Hintergrund Leistungen im Sportunterricht überhaupt beurteilen und miteinander vergleichen? Warum macht Sport schlau?. Inwieweit ist Notengebung im Sportunterricht sinnvoll? Die Mehrperspektivität muss sich natürlich auch in der Bewertung wiederfinden. Leistungstabellen, wie sie bei den Bundesjugendspielen genutzt werden, sollten nicht als einzige Norm dienen.
IW-Forscher Geis-Thöne glaubt allerdings, dass auch der Sport selbst etwas bewirkt. Er verweist auf Untersuchungen, wonach unsere Persönlichkeit uns nicht allein zu Sportlern macht - sondern Sport umgekehrt auch unsere Persönlichkeit prägt: Wer sich bewegt, wird dadurch offenbar gewissenhafter und offener für neue Erfahrungen. Andere Studien wiederum zeigen, dass Bewegung das Gehirn fit machen kann: Forscher der Uni Bochum zum Beispiel legten Sportler in den Kernspintomographen und fanden so heraus, dass sie nicht nur mehr Muskelmasse hatten, sondern auch mehr Hirnsubstanz. Sport macht stark und schlau - ZEIT für die Schule. Ein US-amerikanisches Forscherteam stellte fest, dass Schulkinder besser in Leistungstests abschnitten, nachdem sie 20 Minuten lang auf dem Laufband standen. Die IW-Ergebnisse bestätigen diese Forschung nun. Warum zahlt sich mehr Zeit in der Schule nicht aus? So entscheidend es ist, wie Kinder ihre Freizeit verbringen, so wenig macht es überraschenderweise für ihre Leistungen aus, ob sie an den Nachmittagen in der Schule bleiben.
© pexels Für welche Fächer ist das Arbeitsblatt geeignet? Sport Zuallererst testen die Kinder, wie fit sie sind, und fertigen einen Tag lang ein Bewegungsprotokoll an. Sie beschäftigen sich mit der Wirkung von Sport, lesen nach, welche Sportarten andere Kinder gut finden, und stellen ihren Lieblingssport vor. Die Schüler, die noch nicht die passende Sportart für sich entdeckt haben, können sie mithilfe eines Tests herausfinden. Schule macht sport 24. Zum Abschluss beschäftigen sich die Kinder mit ihren Idolen und erraten prominente Sportlerinnen und Sportler. Inhalt: Wie fit bist du? Die Schüler machen einen Test Auf die Plätze … Die Klasse erfährt, wie Sport stark und schlau macht Bewegungsprotokoll – Die Schüler halten fest, wie aktiv sie sind Bewegung ist … Die Kinder schreiben einen Text über die Wirkung von Sport Das ist mein Hobby – Drei Mädchen und ein Junge berichten Dein Lieblingssport – Dazu verfassen die Schüler einen Text Welcher Sporttyp bist du? Dazu gibt es einen Test Dein Idol – Die Mädchen und Jungen fertigen einen Steckbrief an Sportler-Wirrwarr – Die Klasse sucht Promis und ihre Sportart Wer bin ich?
Zwischen dem, was in der Wissenschaft diskutiert wird, und dem, was davon in die Bildungspläne einfließt und dann von Sportlehrerinnen und Sportlehrern umgesetzt wird, bestehen jeweils Brüche. Die pädagogischen Freiheiten der Lehrkräfte sind groß, es gibt ja im Sportunterricht keine Vergleichstests. Und die Ansichten dazu, welche Aufgabe der Sportunterricht hat, sind auch sehr unterschiedlich. Einige sehen die Hauptaufgabe des Sportunterrichts in einer Kompensation zu den anderen Fächern. Gruen macht Schule - Sport und Bewegung. Kinder sollen sich im Sportunterricht bewegen, weil sie dies in den anderen Fächern nicht können. Alles andere ist dann nicht mehr so wichtig. Das degradiert das Fach allerdings und reduziert es auf eine Art Bewegungspause, ohne eigenen Bildungsauftrag. Und es gibt auch viele Lehrkräfte, die sich an älteren Bildungsplänen orientieren, in denen es um bestimmte Leistungen in bestimmten Sportarten ging. Wie kann das denn überhaupt funktionieren, dass alle Kinder, trotz ihrer Unterschiedlichkeit, gleiche Leistungen erbringen sollen?