Das Hier und Jetzt auf sich wirken lassen, ohne sofortige Beurteilung und gedankliches Konstruieren einer Wirklichkeit, wie man meint, daß sie denn besser sein sollte. All das gibt mir die Möglichkeit meine Energie optimal zu nutzen. 2. Die Freiheit, das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke – und nicht das, was von mir erwartet wird. Ich bin ich und ich habe das Recht und vielleicht sogar die Pflicht, das auszusprechen, was ich fühle, denke und möchte. Sagen wir nur "Ja und Amen", sprechen wir nur das aus, was von uns erwartet wird, beschneiden wir unsere Persönlichkeit und verlieren unsere Kraft und Stärke. Nur wenn jeder ausspricht, was er fühlt und denkt gewinnt die Welt an Vielfältigkeit, entwickelt sich fort, macht neue Entdeckungen, ist kreativ. 3. Die Freiheit zu meinen Gefühlen zu stehen – und nicht etwas anderes vorzutäuschen. Ich darf ich selbst sein, darf mich selbst verwirklichen, was Lebensfreude und Schaffenskraft gibt. Eine Sparsamkeit an Gefühlen lässt das Konto der Seele immer weiter schrumpfen.
"Dabei kann ich mich lieben und mit allen meinen Teilen freundlich umgehen. Ich weiß, dass ich Aspekte habe, die unklar sind, andere, die ich nicht kenne. Aber wenn ich freundlich und liebevoll mit mir bin, kann ich voller Mut und Hoffnung nach Lösungen für die Unklarheiten suchen und nach Wegen, mehr über mich zu erfahren. " Alle meine Teile... Selbstachtung also bedeutet nicht, sich selbst "teilweise" anzunehmen und dabei so manches auszuklammern - auch das Unbekannte nicht, das sich als Unklarheit zeigt. Virginia Satir ist 72 Jahre alt geworden - und wenn sie diese Aussagen auch auf sich bezogen hat, dann bedeutet es, sie hat nicht alles über sich selbst in Erfahrung gebracht. Sie ist sich selbst bis zu ihrem Tod auch ein Geheimnis geblieben. "Was ich sage und tue, sehe und höre, bin ich. Und was ich in einem bestimmten Moment denke und fühle, ist unverwechselbar Ich. Wenn sich später einzelne Teile als unpassend erweisen, wie ich mal aussah, mich anhörte, gedacht und gefühlt habe, kann ich das, was unpassend war, ablegen und den Rest bewahren, und ich kann etwas Neues erfinden für das, was ich abgelegt habe. "
Jeder Mensch ist auf Beziehungen angewiesen und kann nicht alleine existieren. Sie betonte auch die wechselseitige Abhängigkeit und die Tatsache, dass alles was wir tun auf uns selbst wieder zurückwirkt. Wie auch andere Vertreter der humanistischen Psychologie nahm Virginia Satir an, dass wir, wenn wir unter wachstumsfördernden positiven Bedingungen aufwachsen und leben grundsätzlich gut, kreativ, produktiv und liebevoll sind. Wachstum, Entwicklung und Veränderung waren für sie die Wesensmerkmale des Lebens selbst. Jeder Mensch ist mit einem ganz spezifischen Potential geboren, das ihn von allen andern Menschen unterscheidet und ihn einzigartig macht. Weitere Konzepte Moskau, Gaby & Müller, Gerd F. (Hrsg. ): Virginia Satir - Wege zum Wachstum, Paderborn 1992 (Jungfermann Verlag) Andreas Steve: Virginia Satir - Muster ihres Zaubers, Paderborn 1994 (Jungfermann Verlag) Bandler, Richard; Grindler John & Satir, Virginia: Mit Familien reden, München 1987 (Verlag J. Pfeiffer) Satir, Virginia; Banmen, John; Gerber, Jane; Gomori, Maria: Das Satir-Modell, Paderborn 1995 Walker, Wolfgang: Abenteuer Kommunikation, 1996 (Klett-Cotta)
So kann ich es ermöglichen, daß alles in mir zu meinem Besten wirkt. Ich weiß von Seiten an mir, die mich verwirren, und ich weiß, daß ich Seiten habe, die ich noch gar nicht kenne. Solange ich jedoch freundlich und liebevoll bin zu mir selbst, kann ich mutig und voller Hoffnung darauf warten, daß sich die Verwirrung löst und daß ich Möglichkeiten finde, mehr über mich zu erfahren. Wie immer ich aussehe und mich äußere, was immer ich sage oder tue, was immer ich denke oder fühle in jedem beliebigen Augenblick: das bin ich. Das bin ich und drückt aus, wo ich in diesem Augenblick stehe. Wenn ich später erneut betrachte, wie ich ausgesehen und wie ich mich ausgedrückt habe, was ich gesagt und getan habe, wie ich gedacht und gefühlt habe, dann mögen sich Einzelheiten als unpasssend erweisen. Ich kann das Unpassende fallenlassen und das Passende beibehalten und etwas Neues finden für das, was ich aufgebe. Ich kann sehen, hören, fühlen, denken, sprechen und handeln. Ich habe alles, was ich brauche, um zu überleben, um anderen nahe zu sein, um schöpferisch zu sein und die Welt der Dinge und Menschen um mich herum sinnvoll zu gestalten.
Ich weiß, dass es einiges an mir gibt, das mich verwirrt, und manches, das ich noch gar nicht kenne. Aber solange ich freundlich und liebevoll mit mir umgehe, kann ich mutig und hoffnungsvoll nach Lösungen für Unklarheiten schauen und Wege suchen, mehr über mich selbst zu erfahren. Wir auch immer ich aussehe und mich anhöre, was ich sage und tue, was ich denke und fühle – immer bin ich es. Es hat seine Berechtigung, weil es ein Ausdruck dessen ist, wie es mir im Moment gerade geht. Wenn ich später zurückschaue, wie ich ausgesehen und mich angehört habe, was ich gesagt und getan habe, wie ich gedacht und gefühlt habe, kann es sein, dass ich einiges davon als unpassend herausstellt. Ich kann das, was unpassend ist, ablegen und das, was sich als passend erwiesen hat, beibehalten und etwas Neues erfinden für das, was ich abgelegt habe. Ich kann sehen, hören, fühlen, denken, sprechen und handeln. Ich besitze Werkzeuge, die ich zum Überleben brauche, mit denen ich Nähe zu anderen herstellen und mich schöpferisch ausdrücken kann, und mir helfen, einen Sinn und eine Ordnung in der Welt der Menschen und der Dinge um mich herum zu finden.