Bei uns Christen trgt Gott einen Namen, er heisst ganz einfach "Jesus". Wenn mir jemand sagt: Ich kenne Gott nicht, kenne seinen Willen nicht, er ist so weit weg und unsichtbar; oder: er ist eine Macht, die ich zwar ahne, ber die ich aber nichts Nheres weiss, so gebe ich zur Antwort: im Namen Jesus hat sich Gott greifbar und sichtbar gemacht. Wissen wir denn auch seinen Willen? Lesen Sie die Bergpredigt: du sollst nicht zurck schlagen, wenn dir Gewalt angetan wird. Das ist der Name unseres Gottes, und sein Wille. Er ist sehr wohl bekannt. "Gott ward Mensch", nicht irgend ein Mensch, sondern dieser Mensch, mit diesem Namen. Das Johannesevangelium lsst uns sehen, wer diesen Namen trgt. Es redet, wie wir gehrt haben, in Bildern: "ich bin der gute Hirte, der Hirte, der sein Leben fr die Schafe gibt". Es braucht diese Erinnerung in einer Welt, in der es viele schlechte Hirten gibt. Predigt johannes 10 11 17. Sie kommen in der Bibel auch vor. Beim Propheten Ezechiel werden die schlechten Hirten karikiert. Im Johannesevangelium werden sie Ruber und Diebe genannt, die kommen, um die Schafe zu stehlen und zu schlachten.
Am Anfang dieser theologischen Erklrung steht der Satz aus dem Johannesevangelium, den wir gehrt haben. Weiter heisst es: Jesus Christus ist der Hirt, ist die Tre zum Schafstall. Er ist das eine Wort Gottes, dem zu vertrauen ist. Und dann kommt, wie es in alten christlichen Bekenntnissen fast Schema ist, ein Verwerfungssatz. Nach dem positiven Satz kommt die Antithese, wrtlich: "Wir verwerfen die falsche Lehre, als knne die Kirche neben diesem einen Wort Gottes noch andere Ereignisse und Mchte, noch andere Gestalten und Wahrheiten als Gottes Wort anerkennen. " Man wusste, was damit gemeint war. Diese Deutlichkeit des Zuspruchs wurde damals fr viele Menschen zum Trost. "Er, Jesus Christus, der eine Hirte" machte Mut und machte klar, auf welche selbsternannten Hirten nicht zu hren war. Predigt zu Johannes 10,11-16 von Gerlinde Feine | predigten.evangelisch.de. Ich habe das erzhlt, damit Sie nicht einfach sagen, das Hirtenbild sei antiquiert, veraltet, stamme aus einer Zeit der Nomaden und Hirten. Solche Bilder knnen pltzlich wieder lebendig und aktuell werden!
Statt Romantik harte Arbeit, statt Beschaulichkeit eine Menge Stress: Hirten brauchen Leitungskompetenz! In Israel mit seiner nomadischen Tradition wurde das Bild vom Hirten, der für seine Herde sorgt, zum Symbol für den König und sein Tun, wohl auch, weil die ersten Könige, Saul und David, beide selbst diesen Beruf gehabt hatten. Vor allem David hatte für das ihm anvertraute Volk wunderbar gesorgt. Doch nicht alle seine Nachfolger taugten für ihr Amt. musste erfahren, daß der König versagt, daß er die Herde nicht nähren und sie nicht vor den "wilden Tieren" schützen, ja, nicht einmal untereinander für Ordnung und Frieden sorgen kann. Schließlich greift Gott ein. Die Hirten, denen er Herde anvertraut hatte, haben versagt. Nun tut er selbst, was nötig ist, damit sich ihr Leben entfalten kann. "Habt keine Angst", sagt er, der eigentliche König Israels. Predigt johannes 10 11 18. Und die Herde weiß: Nun wird es gut. Der eigentliche Hirte sorgt gut für jede und jeden einzelnen, selbstlos und hingebungsvoll. Er gibt niemanden verloren.
Was der Name bedeutet, wird einem bewusst, wenn man einen anonymen Brief oder einen anonymen Telefonanruf erhlt. Man weiss: ernst nehmen darf man das nicht. Man zerreisst den Brief, hngt den Hrer auf - und doch beunruhigt es einen. Man denkt, wer mag es gewesen sein, was wollte er von mir? Einmal bin ich per Zufall auf den Namen eines anonymen Briefschreibers gekommen. Führen und folgen - Predigt zu Johannes 10, 11-16, 27-30 von André Demut | predigten.evangelisch.de. Kaum sah ich den Namen, wurde die ganze Sache harmlos. Die Unruhe war wie weggeblasen. Wir brauchen das Wort "namenlos" in Situationen, die unsere Vorstellungskraft bersteigen. Wir reden von namenlosem Elend. So geht das Elend namenlos jeden Tag in der Tagesschau an uns vorbei. Wie wre es, wenn jedesmal die Namen der Kinder, der Frauen, der Mnner, ja, auch der Katzen und der Hunde, die geschunden und tot daliegen, genannt wrden, wenn sich vorher Gewalttter und Opfer ihre Namen sagten? Ob das nicht dem namenlosen Elend ein Ende bereiten wrde? Es sind VVunschtrume, und doch steht hier: "Er ruft seine Schafe beim Namen und schtzt sie".
Es soll einen anderen geben, der sie sucht, wenn sie sich verloren vorkommt, der ihr nachgeht und sie findet. Schon frh machen wir als Kinder mit dem Suchen und Finden erste Erfahrungen. Eltern rufen ihren Babies gern zu: Kuckuck, wo bist du? Die Babys lachen dann. Und die Eltern sagen: Ja, da bist du ja! Alle Menschen freuen sich, wenn es um sie geht. Wenn man sich ber sie freut, weil sie da sind. Mit unseren Kindern habe ich gern Muschen, piepe mal! gespielt. Die Kinder haben sich versteckt. Sie wollten aber nicht nur gesucht werden. Predigt johannes 1.11 logiciel. Besonders freuten sie sich auf den Augenblick, an dem ich sie finden wrde. Es ist schn, wenn mich einer sucht und findet. Viele der jungen Menschen sagen auf Facebook im Internet auf ihre eigene Art und Weise: Hey! Ich mchte von dir gesucht und gefunden werden! Auch im Alter freuen wir uns ber andere, wenn sie fr uns Zeit haben und uns aufsuchen. Das Suchen und Finden durchzieht unser Leben. Vom Suchen und Finden der Liebe erzhlt ein gleichnamiger Film.
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! Liebe Gemeinde! Den Bibeltext für die heutige Predigt haben wir bereits als Evangelium gehört. Ich lese ihn noch einmal nach einer anderen Übersetzung: Jesus Christus spricht: Ich bin der gute Hirt. Ein guter Hirt ist bereit, für seine Schafe zu sterben. Einer, dem die Schafe nicht selbst gehören, ist kein richtiger Hirt. Darum lässt er sie im Stich, wenn er den Wolf kommen sieht, und läuft davon. Dann stürzt sich der Wolf auf die Schafe und jagt die Herde auseinander. Wer die Schafe nur gegen Lohn hütet, läuft davon; denn die Schafe sind ihm gleichgültig. Ich bin der gute Hirt. Ich kenne meine Schafe und sie kennen mich, so wie der Vater mich kennt und ich ihn kenne. Ich bin bereit, für sie zu sterben. Ich habe noch andere Schafe, die nicht zu diesem Schafstall gehören; auch die muss ich herbeibringen. Sie werden auf meine Stimme hören, und alle werden in einer Herde unter einem Hirten vereint sein.