«Mit Heterogenität musst du heute im Unterricht umgehen können. Das ist alltagsschulische Realität! Ludger Brüning - Individualisierung und Differnzierung. » Wer kennt sie nicht, solche oder ähnliche klugen Äusserungen, die gerne von denen getätigt werden, die nicht im Unterricht stehen? Dass Homogenität im Unterricht nicht mehr Realität ist und vielleicht nie war, ist schulpolitischen Vorstössen zu verdanken, die an sich nicht falsch sein mögen, in die Pädagoginnen und Pädagogen aber hineingeworfen wurden, wie andere in kaltes Wasser. Die Alternative Schwimmen oder Untergehen ist hier vor dem Hintergrund, dass die Aufgaben, die heute an Schulen geleistet werden müssen, gesellschaftlich von zu grosser Bedeutsamkeit sind, schlichtweg ein Affront und keine zielführende Vorgehensweise. Vielleicht bringt dieser Blog ein wenig Struktur und Anregung in den Umgang mit Heterogenität im Klassenzimmer. Menschen sind unterschiedlich und zwar in Bezug auf quasi alles: ihre Genetik, ihre Motivation, ihre Kapazitäten, ihre Interessen, ihre Bedürfnisse, ihre Launen, ihre Möglichkeiten, ihre Tagesform, ihre … Deshalb ist die Vorstellung von homogenen Klassen in der Schule vielleicht ein frommer Wunsch, aber in der Tat ein nicht existentes Phänomen.
Innerhalb der differenzierten Lernteilgruppen arbeiten die Schülerinnen und Schüler an individuellen Aufgabenstellungen, die ihrem Leistungsniveau entsprechen. Ziel der Individualisierung ist es, dass die Schülerinnen und Schüler den Lernstoff, mit dem sie konfrontiert sind, internalisieren, also verinnerlichen. Differenzierung und Individualisierung im Fachunterricht – Westermann. Dabei achtet die Lehrperson auf die Entwicklung der individuellen Möglichkeiten, indem sie die Schülerinnen und Schüler fördert und fordert. Die Individualisierung eignet sich besonders für die Erarbeitung von Lerninhalten. Personalisierung Im Planungsschritt der Personalisierung definiert die Lehrperson, welchen individuellen Lernleistungsschritt die Schülerinnen und Schüler im Thema absolvieren kann und definiert so die mögliche persönliche Entwicklung innerhalb des Themenspektrums. Leitfragen für das Unterrichtshandeln der Lehrperson sind: «Wozu kann die Schülerin / der Schüler das erarbeitete Wissen nutzen? » oder «Zu welchen Neuerungen kann der Schüler / die Schülerin das angeeignete Wissen umformen?
Jedes Werkzeug verändert aber auch das Professionalisierungswissen jener Lehrerinnen und Lehrer, die davon in ihrem Unterricht Gebrauch machen. Eine klare und einfache Struktur erleichtert die Orientierung. Arbeitsbeispiele und praxiserprobte Kompetenzlisten zur differenzierten und individualisierten Beurteilung und Bewertung von Lernprozessen veranschaulichen die vorgestellten Differenzierungswerkzeuge. Dem Buch beigegeben ist eine CD mit editierfähigen Materialien für den direkten Einsatz und zur unmittelbaren Umsetzung von Individualisierung und Differenzierung im eigenen Unterricht. Erfahren Sie mehr über die Reihe
Letztlich heißt es, den Lernenden Eigenverantwortung zu übergeben und dabei gezielt Heterogenität durch Integration herzustellen. Mit Beginn des 5. Schuljahres erfolgt eine individuelle Lernausgangsanalyse, die den Ist - Zustand des Schülers erfasst. Dabei soll es sich nicht ausschließlich auf die kognitiven Fähigkeiten des Kindes beschränken, sondern es sollen auch die Bedürfnisse mit erfasst werden, die gerade in der Gemeinschaftsschule Raum finden, gesehen zu werden und die Chance bieten, dem Kind auch in seiner Werteentwicklung Gutes zu tun. Gemeint sind hier insbesondere das Erfassen der Kontemplationsbedürfnisse, Kommunikationsbedürfnisse, Integrationsbedürfnisse und der Partizipationsbedürfnisse des Kindes. In den thematisierten Klassenleiterstunden des Schuljahrganges 5/6 "Das Lernen lernen" werden persönliche Lernstile analysiert, Lernmethoden und Lerntechniken gezielt entwickelt und angewandt. So erhält jeder Schüler die Möglichkeit, seine Lernkompetenz schrittweise in engem Zusammenhang mit der Aneignung fachlicher Kompetenzen zu entwickeln.