Baulinks -> Redaktion || < älter 2010/2130 jünger > >>| (29. 12. 2010) Die Präsentation des Leitfadens "Dachbegrünung für Kommunen" am 1. Februar 2011 in Osnabrück im Rahmen eines Fachseminars soll den gelungenen Abschluss einer Kooperation des Deutschen Dachgärtner Verbandes e. V. (DDV) mit der HafenCity Universität Hamburg (HCU) und der Deutschen Gartenamtsleiter-Konferenz (GALK) bilden. Startseite - Bundesverband GebäudeGrün e.V. BuGG. Den kommunalen Fachbehörden, Galabau-Betrieben und Landschaftsarchitekten soll mit dem Leitfaden ein umfangreiches Handbuch zur Förderung begrünter Dächer zur Verfügung gestellt werden. Unterstützt wurde die Initiative durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Auf der Agenda des Fachseminars stehen vorbildhafte kommunale Gründach-Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet, die von Vertretern der jeweiligen Fachbehörden vorgestellt werden. Außerdem haben die Teilnehmer Gelegenheit, im Rahmen eines Workshops wichtige Aspekte zur Qualität begrünter Dächer in der Stadtplanung zu diskutieren. Nähere Einzelheiten zum Programm, den Referenten und zum Veranstaltungsort finden sich auf der Internetseite des Deutschen Dachgärtner Verbandes in der Rubrik "Aktuelles".
Kommunen können Dachbegrünung schnell und vielseitig voranbringen, z. über: Festsetzung im Bebauungsplan (kommunale Satzungen/Vorschriften, Gestaltungssatzung nach Landesbauordnung) Erweiterung bestehender Bebauungspläne über vereinfachten B-Plan zur Dachbegrünung Eingriffs-Ausgleichs-Regelung städtebauliche Verträge gesplittete Abwassergebühr Ökokontogutschrift Information, Beratung und Förderung/ Gründach-Förderprogramm Voraussetzung dafür ist ein ökologischer Konsens unter den kommunalen Entscheidungsträgern über die aktuellen Erfordernisse zu Klimaschutz und Klimaanpassung.
Der Katalog mit bewährten Instrumenten und vorbildlichen Anwendungsbeispielen stellt zudem eine wichtige Argumentationshilfe für die Einführung und Etablierung einer kommunalen Gründach-Förderstrategie dar. Als Referenzliteratur wird das Handbuch die Abstimmung zwischen den verschiedenen Fachbehörden (Stadtplanung, Grünflächenamt, Bauamt, Entwässerungsbetriebe etc. ) vereinfachen, den Verwaltungsaufwand reduzieren und die Kommunikation zwischen Kommunen, Planern, Bauherren und Investoren verbessern. Technische Universität München (Hg.): Leitfaden für klimaorientierte Kommunen in Bayern. Damit wird die Dachbegrünung als Baustein einer nachhaltigen Stadtplanung gestärkt und gleichzeitig eine höhere Qualität in der Umsetzung erreicht werden.
Hinzu kamen neue innovative Anwendungsbeispiele und Hinweise zur Erarbeitung einer kommunalen Gründachstrategie.
Fassadenbegrünung reduziert die Aufheizung der Gebäudeaußenfläche. Eintreffende Strahlungsenergie wird hier zu großen Teilen durch die vergrößerte Oberfläche der Vegetation reflektiert, für Photosynthese verbraucht und über die Verdunstung der Pflanzen und des Bodensubstrats (bei Kletterpflanzen mit Bodenanschluss) in latente Wärme umgewandelt. Damit steht wesentlich weniger Energie für die Aufheizung der Fassade zur Verfügung, wodurch der Wärmeeintrag ins Gebäude bzw. die thermische Belastung für die Gebäudenutzer sinkt. Die Luft wird zudem lokal durch die Verdunstung befeuchtet und gekühlt. Auch im Gebäudeumfeld fällt der Effekt der städtischen Überwärmung geringer aus, da kühlere Fassaden weniger Wärme an ihre Umgebung abstrahlen. Die temperaturausgleichende Wirkung der Fassadenbegrünung ist abhängig von der Exposition für Sonne und Wind und der Verdunstungsleistung der Vegetation. Sie steigt mit der Pflanzfläche, dem Verhältnis von Blattfläche zu Wand (Blattflächenindex) und dem Abstand der Begrünung zur Fassade, d. h. dem entstehenden, wärmedämmenden Luftpolster.
Neue Beispiele aus dem kommunalen Netzwerk lassen sich so problemlos einspeisen und Änderungen bei bestehenden Satzungen kurzfristig aktualisieren. Auch umfangreiche Satzungen und Erfahrungsberichte lassen sich im Download- oder Verlinkungsbereich einfach einbinden. Die Nutzer des Internetportals haben außerdem die Möglichkeit, sich für einen Newsletter-Service einzutragen, der sie über Neuigkeiten und interessante Aspekte auf dem Laufenden hält. Die Kombination von gedruckter Broschüre und Internetportal erlaubt es, ein Maximum an Informationen zu präsentieren und gleichzeitig flexibel auf neue Trends und vorbildhafte kommunale Initiativen einzugehen. Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation Zur Kommunikation und Bewerbung des Leitfadens wurde am 01. Februar 2011 ein Fachseminar Dachbegrünung für Kommunen am Zentrum für Umweltkommunikation in Osnabrück veranstaltet. Im Rahmen der Vortragsveranstaltung mit begleitendem Workshop diskutierten kommunale Gründach-Experten mit Wissenschaftlern und Vertretern der Dachbegrünungsbranche aus ganz Deutschland, welche Schwierigkeiten bei der kommunalen Förderung begrünter Dächer bestehen und welche Hilfestellung der neue Leitfaden in diesem Bereich erbringen kann.